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Ferrari SF-23: Wirklich alle Schwachstellen gefunden?

Von Mathias Brunner
​Ferrari hat eine klasse Präsentation hingelegt: mit Live-Publikum an der Fiorano-Testbahn und ersten Runden des neuen Modells SF-23. Was Ferrari alles geändert hat und was die Techniker über den Wagen sagen.

Das war eine Formel-1-Rennwagenpräsentation mit Rasse und Klasse: Bei strahlendem Sonnenschein und vor 500 Tifosi verschiedener Ferrari-Fanklubs wurden die Fahrer befragt, dann folgte ein knackiges Interview mit Teamchef Fred Vasseur, und schon ging Leclerc im brandneuen Ferrari SF-23 auf die Bahn, dem Hoffnungsträger aller Ferrari-Fans für die GP-Saison 2023.

Das 69. Rennauto aus Maranello für die Königsklasse weist einige Flächen im edlen Kohlefaser-Schwarz auf, das ist nicht nur Stilmittel, das ist vor allem ein Trick, um Farbe, also Gewicht zu sparen. Ferrari Design hat einen matten Farbton ausgewählt, deutlich heller als im vergangenen Jahr.

Chassis-Chef Enrico Cardile sagt über den Ferrari SF-23: «Während es sich um eine Entwicklung des Vorjahresmodells handelt, haben wir jedes Teil überarbeitet. Dieser Wagen erzeugt mehr Abtrieb, bei verbesserter Fahrzeugbalance. Wir haben die Aufhängung frisch entworfen, um das Auto anpassungsfähiger zu machen auf die Erfordernisse der verschiedenen Rennstreckentypen.»

«Bei der Vorderradaufhängung haben wir uns dafür entschieden, die Spurstange sehr tief anzubringen. Wir haben auch den Frontflügel komplett neu entworfen, ebenso die Fahrzeugnase. Und die Verkleidung ist eine extremere Version von 2022.»

Ferrari hat sich bei der Aerodynamik für Beibehaltung der Delle an der Oberseite der Seitenkästen entschieden, in Italien liebevoll Badewanne genannt. Luftein- und Auslass sind überarbeitet worden. Die Luftführung ums Cockpit herum wirkt futuristisch und ist eigenwillig. Die von Cardile erwähnte Fahrzeugnase ist kürzer, das Heck schlanker.

Der 1,6-Liter-V6-Turbomotor war 2022 eine Schwachstelle von Ferrari, nicht etwa wegen Leistungsmangels, sondern wegen der Standfestigkeit. Der damalige Teamchef Mattia Binotto musste zugeben, dass bei gewissen Rennen die Leistung gedrosselt wurde, um möglichst sicher zu sein, dass die Ferrari-Fahrer ins Ziel kommen.

In der ersten Saisonhälfte machten vor allem die Turbolader-Wellen Ärger, später die Auslassventile, was wieder zum Laderschäden führte. Auch Zündung und Einspritzung arbeiteten nicht optimal.

Motorenchef Enrico Gualtieri sagt: «Die Entwicklung der Triebwerke ist eingefroren worden, und das schliesst Schmier- und Kraftstoffspezifikationen mit ein. Was gemäss Reglement jetzt nur noch erlaubt ist, das sind Arbeiten unter Aufsicht der FIA, um die Standfestigkeit zu verbessern, und da haben wir den Hebel angesetzt.»

«Die Schwerpunkte lagen dabei beim Verbrennungsmotor und bei den elektrischen Motoren. Wir haben auch gewisse Abläufe beim Zusammenbau der Triebwerke geändert. Wir haben versucht, allen Problemen auf den Grund zu gehen, und jede Abteilung ist davon betroffen.»

Formel 1 2023

Präsentationen
15. Februar: Mercedes in Silverstone
16. Februar: Alpine in London

Wintertests
23. bis 25. Februar: Bahrain International Circuit

Formel-1-WM-Kalender
05.03. Bahrain-GP, Bahrain International Circuit, Sakhir
19.03. Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit, Dschidda
02.04. Australien-GP, Albert Park Circuit, Melbourne
30.04. Aserbaidschan-GP, Baku City Circuit, Baku *
07.05. Miami-GP, Miami International Autodrome, Miami
21.05. Emilia Romagna-GP, Autodromo Enzo e Dino Ferrari, Imola
28.05. Monaco-GP, Circuit de Monaco, Monte Carlo
04.06. Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya, Montmeló
18.06. Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve, Montreal
02.07. Österreich-GP, Red Bull Ring, Spielberg *
09.07. Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit, Silverstone
23.07. Ungarn-GP, Hungaroring, Budapest
30.07. Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps, Spa *
27.08. Niederlande-GP, Circuit Zandvoort, Zandvoort
03.09. Italien-GP, Autodromo Nazionale di Monza, Monza
17.09. Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit, Singapur
24.09. Japan-GP, Suzuka International Racing Course, Suzuka
08.10. Katar-GP, Losail International Circuit, Doha *
22.10. Austin-GP, Circuit of the Americas, Austin *
29.10. Mexiko-GP, Autódromo Hermann Rodríguez, Mexiko-Stadt
05.11. Brasilien-GP, Autódromo José Carlos Pace, Interlagos *
18.11. Las Vegas-GP, Las Vegas Street Circuit, Las Vegas
26.11. Abu Dhabi-GP, Yas Marina Circuit, Yas Island

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