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Weltmeister Max Verstappen: Anderes Gefühl als 2022

Von Mathias Brunner
​Formel-1-Champion Max Verstappen schien auf dem Bahrain International Circuit nach Belieben gute Rundenzeiten zu fahren, aber nicht alles bei Red Bull Racing ist vor dem Saisonstart eitel Sonnenschein.

Die Rundenzeiten bei Testfahrten sind immer mit Vorsicht zu geniessen. Ich weiss noch, wie Jean Alesi mit dem Prost-Rennwagen im Winter die Konkurrenz in Grund und Boden fuhr – aber als die Saison losging, spielte das blaue Rennauto nur noch eine Statistenrolle. Alesi gab Jahre später zu: «Wir sind untergewichtig gefahren, weil wir Sponsoren anziehen wollten.»

Mit den modernen Formel-1-Rennwagen ist das nicht mehr möglich. Viele Teams, allen voran Mercedes-Benz, sind zum coolen Kohlefaser-Look vor allem deswegen übergegangen, weil sie das Gewicht für die Farbe sparen wollen, um dem Gewichtslimit so nahe als möglich zu kommen.

Red Bull Racing wirkt in Bahrain mit Weltmeister Max Verstappen als das Team ohne Limit: Scheinbar nach Belieben fuhr der 25-jährige Niederländer gute Rundenzeiten, ohne je die weichen Pirelli-Reifen aufziehen zu lassen. RBR wirkt wie ein Team, das ganz genau weiss, wo es steht, und die Körpersprache der Fachkräfte in der Box sagtz – an der Spitze.

Ganz frei von Sorgen sind aber auch die Konstrukteurs-Pokalsieger von 2022 nicht: Ölleck am Red Bull Racing RB19.

Der 35-fache GP-Sieger Verstappen hat sein Testprogramm bereits abgeschlossen, heute sitzt der Mexikaner Sergio Pérez den ganzen Tag im Wagen. Der Niederländer sagt zu seiner Saisonvorbereitung: «Es lief sehr gut. Das Auto funktioniert prima. Wir arbeiten uns durchs Programm, alles ist sehr positiv.»

«Der RB19 fühlt sich anders an, aber das liegt auch an den Reifen. Generell ist das eine Verbesserung gemessen am 2022er Auto. Wir haben viel gelernt, das müssen wir nun am Rennwochenende umsetzen.»

«Wo wir gemessen an der Konkurrenz stehen, das kann ich kaum abschätzen. Ich bleibe dabei, dass wir uns lieber auf uns selber konzentrieren, als links und rechts zu schauen, was die Gegner machen. Dieses Vorgehen hat sich in der Vergangenheit bewährt.»

«Unser grösstes Problem zu Beginn der Saison 2022 war, dass der Wagen viel zu schwer war und das Übergewicht zudem am falschen Ort. Wir haben dann Kilo um Kilo abgespeckt, diesen Weg haben wir mit dem 2023er Wagen fortgesetzt, und der ist noch nicht zu Ende. Gleichzeitig haben wir ein grosses Entwicklungsprogramm aufgegleist.»

«Das Übergewicht führte damals dazu, dass ich im vergangenen Jahr den Wagen nicht so spürte, wie ich das von einem Auto idealerweise brauche. Ich musste mich dem Wagen anpassen, parallel dazu haben wir am Fahrzeug gearbeitet, um es besser auf meine Bedürfnisse abzustimmen. Und das haben wir auch hinbekommen.»

«Die Ausgangslage für 2023 ist insofern anders, als dass der Wagen weniger schwer ist und wie erwähnt durchs Band besser. Dennoch musst du dich erneut dem Handling des Autos anpassen. Eine Überraschung gab es nicht, auf der Rennstrecke fühlt sich der Wagen so an, wie das nach virtuellen Runden im Simulator zu erwarten war.»

Bahrain-Test: Tag 3 (24. Februar), Stand nach 4 Stunden

1. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF-23, 1:31,024 (67 Runden)
2. George Russell (GB), Mercedes W14, 1:31,422 (83)
3. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:32,075 (77)
4. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:32,459 (69)
5. Pierre Gasly (F), Alpine A523-Renault, 1:32,762 (56)
6. Alex Albon (T), Williams FW45-Mercedes, 1:32,793 (53)
7. Nico Hülkenberg (D), Haas VF-23-Ferrari, 1:33,329 (77)
8. Oscar Piastri (AUS), McLaren MCL60-Mercedes, 1:33,655 (44)
9. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:36,854 (72)
10. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri AT04-Honda, 1:38,244 (87)

Bahrain-Test: Tag 2 (24. Februar)

1. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:31,610 (133 Runden)
2. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:31,650 (44)
3. Fernando Alonso (E), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:32,205 (130)
4. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri AT04-Honda, 1:32,222 (71)
5. Nico Hülkenberg (D), Haas VF-23-Ferrari, 1:32,466 (65)
6. Carlos Sainz (E), Ferrari SF-23, 1:32,486 (70)
7. Logan Sargeant (USA), Williams FW45-Mercedes, 1:32,549 (154)
8. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF-23, 1:32,725 (65)
9. Oscar Piastri (AUS), McLaren MCL60-Mercedes, 1:33,175 (71)
10. Pierre Gasly (F), Alpine A523-Renault, 1:33,186 (56)
11. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-23-Ferrari, 1:33,442 (67)
12. Esteban Ocon (F), Alpine A523-Renault, 1:33,490 (49)
13. George Russell (GB), Mercedes W14, 1:33,654 (26)
14. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:33,751 (76)
15. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W14, 1:33,954 (72)
16. Lando Norris (GB), McLaren MCL60-Mercedes, 1:35,522 (65)
17. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT04-Honda, 1:35,708 (85)

Bahrain-Test: Tag 1 (23. Februar)

1. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:32,837 min (157 Runden)
2. Fernando Alonso (E), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:32,866 (60)
3. Carlos Sainz (E), Ferrari SF-23, 1:33,253 (72)
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF-23, 1:33,267 (64)
5. Lando Norris (GB), McLaren MCL60-Mercedes, 1:33,462 (40)
6. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W14, 1:33,508 (83)
7. Alex Albon (T), Williams FW45-Mercedes, 1:33,671 (74)
8. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:33,723 (67)
9. George Russell (GB), Mercedes W14, 1:34,174 (69)
10. Logan Sargeant (USA), Williams FW45-Mercedes, 1:34,324 (75)
11. Nico Hülkenberg (D), Haas VF-23-Ferrari, 1:34,424 (51)
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:34,558 (71)
13. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri AT04-Honda, 1:34,559 (85)
14. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:34,564 (40)
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT04-Honda, 1:34,671 (46)
16. Pierre Gasly (F), Alpine A523-Renault, 1:34,822 (60)
17. Esteban Ocon (F), Alpine A523-Renault, 1:34,871 (53)
18. Oscar Piastri (AUS), McLaren MCL60-Mercedes, 1:34,888 (52)
19. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-23-Ferrari, 1:35,087 (57)

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