Formel 1: Adrian Newey über sein Unglück

RBR, Hülk und Co.: Gewinner und Verlierer der Tests

Von Andreas Reiners
Max Verstappen

Max Verstappen

In der Formel 1 geht es jetzt Schlag auf Schlag: Nach den drei Testtagen in Bahrain wird am nächsten Wochenende schon die neue Saison eröffnet. Wir zeigen die Gewinner und Verlierer der Tests.

Gewinner Max Verstappen: Red Bull Racing macht 2023 offenbar dort weiter, wo der Weltmeister-Rennstall 2022 aufgehört hat. Zumindest wäre es eine Überraschung, wenn Max Verstappen und Sergio Pérez beim Auftakt in Bahrain nicht diejenigen sein werden, die es zu schlagen gilt. Verstappen und Co. hinterließen einen starken Eindruck, das Team hat einen Vorsprung auf Ferrari.

«Es lief sehr gut. Das Auto funktioniert prima», sagte Verstappen, der sich natürlich nicht komplett in die Karten schauen lassen will. «Wo wir gemessen an der Konkurrenz stehen, das kann ich kaum abschätzen. Ich bleibe dabei, dass wir uns lieber auf uns selber konzentrieren, als links und rechts zu schauen, was die Gegner machen. Dieses Vorgehen hat sich in der Vergangenheit bewährt.»

Gewinner Nico Hülkenberg: Der Deutsche ist bereit! Hülkenberg wirkt fit, hochmotiviert und wie ein langjähriges Haas-Mitglied. Der Start ist gelungen, das kann man ganz klar festhalten.

«Mit Nico Hülkenberg bin ich richtig happy. Er ist zu uns gekommen, und die Arbeit mit ihm fühlt sich an, als wäre er schon jahrelang hier», lobte Teamchef Günther Steiner. Hülkenberg ist «bereit loszulegen. Mit dem Rennfahren ist es ein bisschen wie mit dem Fahrradfahren. Das verlernt man auch nicht, die Gesetzmäßigkeiten bleiben die gleichen». Jetzt muss nur noch das Auto mitspielen.

Gewinner Fernando Alonso: Geht der Plan von «El Plan» tatsächlich auf? Aston Martin scheint derzeit die vierte Kraft im Feld zu sein, die Investitionen der Vorjahre zahlen sich offenbar aus. Und die gute Laune des Spaniers zeigt auch: Der Rennstall ist auf einem guten Weg.

«Wir haben die Philosophie komplett verändert und im Vergleich zum Vorgänger-Modell sind 95 Prozent des aktuellen Autos neu. Ich denke, wir haben eine gute Ausgangslage geschaffen, auf der wir im Verlauf der Saison aufbauen können», sagte Alonso. Die übliche Tiefstapelei. Gehört möglicherweise auch zum Plan. Denn nicht wenige glauben, dass Alonso sogar den Mercedes gefährlich werden kann.

Gewinner Felipe Drugovich: Unverhofft kommt oft! Der Formel-2-Champion saß plötzlich im Auto, nachdem Stammfahrer Lance Stroll nach einem Radunfall passen musste. Insgesamt konnte der 24-Jährige 117 Runden drehen, sich mit dem AMR23 vertraut machen und dazu vom Altmeister Fernando Alonso persönlich lernen. Und es ist gut möglich, dass er Stroll anfangs auch bei den Rennwochenenden ersetzen wird. Erfahrungen, die ihm keiner mehr nehmen und mit denen er Ausrufezeichen setzen kann.

Verlierer Lance Stroll: Er ist keinen Meter gefahren und trotzdem einer der Verlierer. Weil ihm natürlich die Meter mit dem neuen Auto fehlen. Mehr als die drei Testtage bekommen die Fahrer nicht. Stroll könnte zudem mehr verpassen als nur die Tests. Was es ihm nicht leichter machen wird, wenn er zurückkehrt. Ihn erwartet schon jetzt ein schwieriger Saisonstart. In den nächsten Tagen soll eine Entscheidung fallen, ob er fit genug ist für Bahrain oder ob er länger ausfällt.

Verlierer McLaren: Der Traditionsrennstall war 2022 noch fünfte Kraft – und hinterließ in Bahrain einen erschreckend schwachen Eindruck. Das Auto ist zu einem nicht unerheblichen Teil noch eine Baustelle, mit dem das Team erst einmal nicht konkurrenzfähig sein dürfte. Zumindest im Hinblick auf das Ziel, hinter den Top drei die Nummer eins zu sein.

«Wenn ich über die Wettbewerbsfähigkeit spreche, würde ich sagen, dass es unser Ziel ist, während der Saison unter den ersten vier Autos zu sein», sagte Teamchef Andrea Stella: «Im Moment würde ich sagen, dass wir uns nicht unbedingt in diesem Bereich befinden.»

Verlierer Mercedes: Die Bezeichnung Verlierer wirkt hart, doch als vermutlich dritte Kraft könnte es für Lewis Hamilton erneut schwierig werden mit dem achten Titel. Die Tests der Silberpfeile liefen nicht problemlos, und der Rückstand auf Red Bull und Ferrari scheint im Moment gegeben. Was fehlt, ist Zeit.

«Es gibt noch ein paar Sachen, an denen wir arbeiten müssen, und wir sind noch nicht auf Augenhöhe mit Red Bull Racing und wahrscheinlich auch Ferrari», sagte Hamilton. «Wir werden nächste Woche sehen, wo wir stehen, und bis dahin müssen wir positiv bleiben und weiter Gas geben», sagte er. Klingt schon sehr früh sehr nach Durchhalteparolen.


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