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Charles Leclerc gibt zu: Ferrari hat im Test geblufft

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc im Ferrari

Charles Leclerc im Ferrari

​Wozu ist Ferrari 2023 fähig? Der Monegasse Charles Leclerc, Vorjahressieger des Bahrain-GP, sagt dazu: «Beim Test haben wir nicht alles gezeigt – aber das hat Red Bull Racing auch nicht.»

27 Teststunden auf dem Bahrain International Circuit, ein Eindruck: Ferrari wird auch 2023 der aussichtsreichste Herausforderer von Max Verstappen und Red Bull Racing sein. Fragezeichen drängen sich in Sachen Reifenverschleiss auf – da hinterliess RBR bei den Wintertests den stärkeren Eindruck als der Wagen unter Charles Leclerc und Carlos Sainz.

Leclerc wiegelt ab: «Wir haben uns ganz auf Grundlagenarbeit beschränkt, zunächst um zu sehen, ob der Abgleich zwischen Windkanaldaten, Simulationen und Erkenntnissen von der Rennstrecke stimmt; dann haben wir uns auf die Abstimmung des neuen Ferrari und die Arbeit mit den Pirelli-Reifen konzentriert.»

«Wir haben nicht nur mit dem Auto einen Schritt nach vorne gemacht, sondern auch während des Tests in Sachen Set-up. Aber ganz ehrlich – wo wir genau stehen, das kann auch bei uns noch keiner sagen.»

Am Donnerstagnachmittag am Bahrain International Circuit ergänzt der fünffache GP-Sieger: «Das Ziel besteht darin, in der WM einen Rang hochzurücken. Red Bull und Max sind gut in die Saison gegangen, der Test sagt – die liegen vorne. Wir haben zu tun. Aber wie gesagt, wir stecken mit dem neuen Wagen quasi noch in den Kinderschuhen.»

Der Monegasse gibt zu: Ferrari hat im Test geblufft. «Ich sage nicht, was genau wir getan haben im Test. Natürlich haben wir nicht alles gezeigt, aber das haben Max und Red Bull Racing auch nicht. Daher ist es ja so schwierig zu sagen, wo wir alle stehen. Mein Bauchgefühl sagt – wir sind im Rückstand.»

«Es ist wichtig, gut in die Saison zu sehen, aber 2022 hat gezeigt – die Entwicklung ist wichtiger, um am Ende die Nase vorn zu haben. Gut ist: Wir haben alle Punkte abgehakt, die wir beim Test abarbeiten wollten, und der Wagen läuft standfest. Wir haben bei der Charakteristik des Autos bewusst die Schwerpunkte ein wenig anders gelegt, um auf den Geraden Speed zu gewinnen. Das lagen wir 2022 gemessen an Red Bull Racing zurück. Dafür haben wir wohl etwas Tempo in den Kurven hergegeben, aber wir glauben, unterm Strich ist das die bessere Lösung.»

Wie sieht Leclerc den neuen Teamchef Fred Vasseur? «Es hat mir Eindruck gemacht, wie schnell er sich in ein so grosses Team eingelebt hat. Du spürst bereits seine grosse Stärke – die richtigen Leute auf den richtigen Posten setzen und dann in Ruhe arbeiten lassen.»

Die Pause zwischen den Rennen hat Charles mit viel Sport verbracht. «Ich habe Padel-Tennis gespielt, das lief gut. Und ich habe richtig Tennis gespielt, das lief nicht so gut – ich habe sogar aus Frust einen Schläger zertrümmert.»

Bahrain-Test, 23. bis 25. Februar

1. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:30,305, C4
2. Lewis Hamilton (GB), Mercedes W14, 1:30,664, C5
3. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:30,827, C5
4. Charles Leclerc (MC), Ferrari SF-23, 1:31,024, C4
5. Carlos Sainz (E), Ferrari SF-23, 1:31,036, C4
6. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri AT04-Honda, 1:31,261, C4
7. Kevin Magnussen (DK), Haas VF-23-Ferrari, 1:31,381, C4
8. George Russell (GB), Mercedes W14, 1:31,442, C5
9. Fernando Alonso (E), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:31,450, C4
10. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo C43-Ferrari, 1:31,610, C5 *
11. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing RB19-Honda, 1:31,650, C3 *
12. Felipe Drugovich (BR), Aston Martin AMR23-Mercedes, 1:32,075, C5
13. Lando Norris (GB), McLaren MCL60-Mercedes, 1:32,160, C3
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri AT04-Honda, 1:38,244, C4 *
15. Nico Hülkenberg (D), Haas VF-23-Ferrari, 1:32,466, C4 *
16. Logan Sargeant (USA), Williams FW45-Mercedes, 1:32,549, C5 *
17. Pierre Gasly (F), Alpine A523-Renault, 1:32,762, C3
18. Alex Albon (T), Williams FW45-Mercedes, 1:32,793, C5
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren MCL60-Mercedes, 1:33,175, C3 *
20. Esteban Ocon (F), Alpine A523-Renault, 1:33,257, C3

Fahrer ohne Stern: Zeit am 25. Februar gefahren
Fahrer mit einem Stern: Zeit am 24. Februar gefahren
C5 = weichste Reifenmischung, C4 = zweitweichste Mischung, C3 = mittelharte Mischung

Bahrain-Test: Die Fahrer

1. Alonso 270 Runden (1461 km)
2. De Vries 246 (1331)
3. Sargeant 229 (1239)
4. Hamilton 220 (1190)
5. Magnussen 219 (1185)
6. Sainz 218 (1179)
7. Albon und Tsunoda, je 210 (1136)
9. Pérez 209 (1131)
10. Verstappen 204 (1104)
11. Bottas 202 (1093)
12. Zhou 200 (1082)
13. Leclerc 199 (1076)
14. Hülkenberg 196 (1060)
15. Ocon und Russell, je 178 (963)
17. Gasly 175 (947)
18. Piastri 170 (920)
19. Norris 142 (768)
20. Drugovich 117 (633)

Bahrain-Test: Die Konstrukteure

1. AlphaTauri 456 (2467)
2. Williams 439 (2375)
3. Ferrari 417 (2256)
4. Haas 415 (2245)
5. Red Bull Racing 413 (2235)
6. Alfa Romeo 402 (2175)
7. Mercedes-Benz 398 (2153)
8. Aston Martin 387 (2094)
9. Alpine 353 (1910)
10. McLaren 312 (1688)

Bahrain-Test: Die Motoren

1. Mercedes-Benz 1536 (8312)
2. Ferrari 1234 (6678)
3. Honda 869 (4703)
4. Renault 353 (1910)
Mercedes mit Werksteam, Aston Martin, McLaren und Williams
Ferrari mit Werksteam, Haas und Alfa Romeo
Honda mit Red Bull Racing und AlphaTauri
Renault mit Alpine

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