Saudi-Arabien: Verstappen vor Alonso, Ferrari mies
Max Verstappen
Die Fans guckten beim zweiten Training zum WM-Lauf von Saudi-Arabien besonders genau hin: Denn die zweite Trainingsstunde beginnt zur gleichen Zeit wie am Samstag das Qualifying und am Sonntag das Rennen, 20.00 Uhr Lokalzeit, 18.00 Uhr in Europa; die Pistenverhältnisse sind also relevant.
Das Training begann bei dreizehn Grad weniger Pistentemperatur als in den ersten 60 Minuten: 31 Grad statt 44 Grad wie zweieinhalb Stunden zuvor.
Einige Änderungen am Unterboden hätten die 2023er Formel-1-Autos langsamer machen sollen. Von wegen! Max Verstappen fuhr im ersten Training eine Bestzeit von 1:29,617 min, Charles Leclerc erreichte vor einem Jahr auf dem Jeddah Corniche Circuit 1:30,772 min. Pole-Position von Sergio Pérez in Dschidda 2022 – 1:28,2000 min.
Generelle Tendenzen aus dem ersten Training: Max Verstappen fährt in einer eigenen Liga, viele Fahrer kämpften mit Untersteuern, einige Piloten stolperten in den blinden Kurven über langsam fahrende Gegner. Wenn das mal das ganze Wochenende lang gut geht.
Natürlich der erste Mann auf der Bahn: der bienenfleissige Fernando Alonso. Sofort stürmten 16 weitere Fahrer auf die Bahn. Keiner wollte sich die Chance entgehen lassen, die Bahn so kennenzulernen, wie sie sich in Qualifying und im Rennen präsentieren wird.
Yuki Tsunoda schrammte in Kurve 22 kurz der Mauer entlang, zum Glück ohne seinen AlphaTauri-Renner zu beschädigen. Alfa Romeo-Fahrer Valtteri Bottas schoss über die erste Kurve hinaus.
Alle Fahrer versuchten zunächst die mittelharten oder harten Pirelli-Reifen, jene Mischungen, die im Rennen zum Einsatz bevorzugt zum Einsatz kommen werden. Hier ging es darum, die Abstimmung für die späteren Dauerläufe zu prüfen, um danach auf die weichen Pirelli-Walzen zu wechseln und für die Qualifikation zu üben.
Fernando Alonso ist weiter in prächtiger Form: Bestzeit nach zehn Minuten vor Max Verstappen. Das liess der Niederländer nicht auf sich sitze und legte nach – vier Zehntelsekunden vor seinem Red Bull Racing-Stallgefährten Sergio Pérez und sechs Zehntel vor Alonso.
Top-Ten nach einer Viertelstunde: Verstappen, Pérez, Alonso, Ocon, Albon, Leclerc, Gasly, Stroll, Hamilton und Sainz.
Ferrari-Ass Charles Leclerc schimpfte über einen Nico Hülkenberg, der ihm im Weg gestanden hatte: «Das ist doch ein Witz.»
Max Verstappen hatte andere Sorgen: «Meine Kopfstütze ist nicht ideal, ich kann das Auto nicht richtig spüren.»
Bei Williams wurde das obere Heckflügel-Element untersucht – es hatte bei Topspeed bedrohlich zu vibrieren begonnen.
Nach 20 Minuten liessen sich die ersten Fahrer auf weichen Reifen blicken. Auch hier natürlich erster Mann an der Arbeit: Fernando Alonso. Der Spanier rutschte in Kurve 22 rechts neben die Bahn, die Runde damit beim Teufel. Die zweitschnellste Zeit knapp hinter Verstappen war wertlos.
Alonso gönnte seinen Reifen eine Abkühlrunde und nahm dann einen zweiten Anlauf. Weltmeister Verstappen ging nun ebenfalls mit den rot markierten, weichen Pirelli auf die Bahn. Der Verkehr nahm zu. Weltmeister Damon Hill: «Ich sehe es gar nicht gerne, wenn Fahrer so langsam fahren, wenn sie ihre Reifen aufwärmen und Andere auf einer fliegenden Runde sind, die Speed-Unterschiede sind fürchterlich.»
Bilder zeigten, wie Ferrari-Fahrer Sainz seinen Landsmann Alonso einklemmte. Das hätte ins Auge gehen können.
Auf weichen Reifen brachten Leclerc und Sainz die Tifosi nicht zum Entzücken: der Monegasse Fünfer, der Madrilene auf Rang 14.
Dafür liess sich Nico Hülkenberg (Haas) zwischendurch auf Platz 4 blicken!
Pérez hatte inzwischen Verstappen die Führung abgeknöpft, der Mexikaner auf weichen Reifen, die schnellste Zeit von Max aber auf den mittelharten Pirelli. Verstappen nahm auf weichen Reifen einen weiteren Anlauf – auf gebrauchten weichen Reifen erzielte der zweifache Champion neue Bestzeit, drei Zehntel vor Pérez.
Die Ferrari-Fahrer hatten Verkehr und/oder keine freie Runde, Leclerc nur Neunter, Sainz Zehnter, der schnellste Ferrari-Fahrer zu diesem Zeitpunkt – Nico Hülkenberg im Haas.
Was die Formel-1-Fans gerne sehen: Das ganze Feld innerhalb von weniger als 1,5 Sekunden.
Und die Probleme bei Ferrari gehen weiter: Charles Leclerc monierte am Funk eine nicht normal funktionierende Kupplung.
Und Weltmeister Max Verstappen kritisiert das Gleiche wie in Bahrain: unsaubere Schaltmanöver beim Herunterschalten.
2. Training, Saudi-Arabien
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,603 min
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:29,811
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:29,902
04. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:30,039
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,070
06. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:30,100
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,110
08. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:30,181
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,341
10. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:30,592
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,599
12. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,721
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:30,776
14. Alex Albon (T), Williams, 1:30,810
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:30,820
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:30,837
17. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:30,921
18. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:30,959
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:30,964
20. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:31,052
1. Training, Saudi-Arabien
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,617 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:30,100
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:30,315
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,577
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,771
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,787
07. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:30,924
08. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:30,949
09. Alex Albon (T), Williams, 1:31,030
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:31,110
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:31,118
12. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:31,181
13. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:31,450
14. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:31,491
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:31,552
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:31,566
17. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:31,922
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:31,970
19. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:31,986
20. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32,149