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Nico Hülkenberg bei Ferrari in Maranello – warum?

Von Mathias Brunner
Nico Hülkenberg

Nico Hülkenberg

​GP-Routinier Nico Hülkenberg war vor kurzem an einem der magischsten Orte im Formel-1-Sport: in Maranello bei Ferrari. Was macht der Deutsche beim berühmtesten Rennstall der Welt?

Haas-Teamchef Günther Steiner schwärmt von seinem neuen deutschen Fahrer, von Nico Hülkenberg. Der Südtiroler sagt: «Unsere Techniker sind vor allem begeistert vom profunden Wissen von Nico über einen Rennwagen. Da kommen sehr reichhaltige Aussagen.»

Vor kurzem verbrachte Nico Hülkenberg einen Tag in Maranello bei Ferrari. Pardon, war da nicht mal was?

Im Sommer 2013 platzte Fernando Alonso der Kragen. Die jüngsten Verbesserungen am Ferrari erwiesen sich als Fehlschlag, sein letzter Sieg lag schon Monate zurück (beim Heimrennen in Spanien, es sollte der letzte GP-Erfolg Alonsos für Ferrari sein), der Asturier merkte, dass es auch 2013 nichts würde mit dem so ersehnten WM-Titel. Alonso machte aus seinem Herzen keine Mördergrube, aber die öffentliche Kritik kam beim damaligen Ferrari-Präsidenten Luca Cordero di Montezemolo gar nicht gut an. Der Chef tadelte: «Niemand ist grösser als Ferrari.»

Montezemolo spürte so viel Verärgerung bei Alonso, dass der Präsident damit rechnete, Fernando würde schon 2014 nicht mehr für Ferrari fahren. Also sah er sich nach einer Alternative um. Intern galt es als beschlossene Sache, dass Felipe Massa für 2014 keinen Vertrag mehr erhalten würde. Montezemolo befürchtete auf einmal, ganz ohne Fahrer dazustehen. Daraufhin wurde mit Nico Hülkenberg ein Abkommen getroffen, bei dem nur noch die Unterschrift fehlte.

Doch im Lauf der Zeit ergab sich für Ferrari die Möglichkeit, Kimi Räikkönen zurück zu holen. Der Finne war nach einer Auszeit im Rallyesport mit Lotus in die Formel 1 zurückgekehrt und zeigte mit Siegen in Abu Dhabi 2012 und Australien 2013, dass er nichts von seinem Talent eingebüsst hatte. Der damalige Teamchef Stefano Domenicali hielt grosse Stücke auf Kimi.

Dann ging alles ziemlich schnell: Räikkönen wurde am 11. September 2013 von Ferrari bestätigt, Montezemolo hatte währenddessen die Wogen mit Fernando Alonso geglättet, der Spanier glaubte wieder an sein Team, nachdem er die Pläne für die kommenden Jahre gesehen hatte. Ferrari würde also ab 2014 mit Räikkönen und Alonso fahren.

Nico Hülkenberg blieb schlicht aussen vor. In Maranello ist «Hülki» dennoch gelandet, als GP-Fahrer von Haas. Der Emmericher sass unlängst bei den Italienern einen Tag lang in Rennsimulator.

Nico ist fasziniert davon, dass er basierend auf dem Haas-Abkommen mit Ferrari die Möglichkeit hat, den Simulator von Ferrari zu nutzen. «Ich hatte so die Chancen, die Erfahrungen von Bahrain zu vertiefen und mich gründlich auf das Rennwochenende von Saudi-Arabien vorzubereiten. Ein ganzer Tag im Sim gibt dir die Chance, sehr viele verschiedene Dinge auszuprobieren.»

«Ich werde dieses Arbeitswerkzeug alle paar Wochenenden nutzen, und ich bin froh darüber. Du erhältst über einen Rennwagen dank der Simulation einfach ein vollständigeres Bild. Bei diesen Autos geht es darum, den Wagen ins bestmögliche Arbeitsfenster zu bringen. In Bahrain hatten wir den Vorteil, dass wir vor dem Rennwochenende drei Tage lang Tests auf der gleichen Strecke hatten. Das ist in Saudi-Arabien anders, wo du nur drei Stunden freies Training hast, bevor es in die Qualifikation geht. Also ist es doppelt wertvoll, im Simulator für eine solche Bahn zu üben.»

Günther Steiner: «Nico war seit 2019 nicht mehr Stammfahrer, da spürst du deutlich seinen Willen, so viel zusätzliches Wissen als möglich in sich aufzusaugen. Derzeit nutzen wir den Simulator etwas ausgiebiger als normal, um Abgleiche zu machen mit unseren Erkenntnissen von der Rennstrecke. Nico ist überaus motiviert, sich auf diese Weise so gut es geht aufs Wochenende vorzubereiten. Ich sehe es gerne, wenn ein Fahrer solchen Eifer zeigt, alle möglichen Arbeitswerkzeuge zu nutzen.»

Das Training machte sich bezahlt: Nico Hülkenberg im zweiten freien Training auf Rang 8.

2. Training, Saudi-Arabien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,603 min
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:29,811
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:29,902
04. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:30,039
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,070
06. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:30,100
07. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,110
08. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:30,181
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:30,341
10. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:30,592
11. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,599
12. Lando Norris (GB), McLaren, 1:30,721
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:30,776
14. Alex Albon (T), Williams, 1:30,810
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:30,820
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:30,837
17. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:30,921
18. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:30,959
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:30,964
20. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:31,052

1. Training, Saudi-Arabien

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:29,617 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:30,100
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:30,315
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:30,577
05. George Russell (GB), Mercedes, 1:30,771
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:30,787
07. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:30,924
08. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:30,949
09. Alex Albon (T), Williams, 1:31,030
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:31,110
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:31,118
12. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:31,181
13. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, 1:31,450
14. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:31,491
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:31,552
16. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:31,566
17. Logan Sargeant (USA), Williams, 1:31,922
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:31,970
19. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:31,986
20. Lando Norris (GB), McLaren, 1:32,149

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