Fred Vasseur (Ferrari) zu Leclerc: «Das wäre falsch»
Ferrari-Teamchef Fred Vasseur
Jetzt mal Hand aufs Herz: Wissen Sie auf Anhieb, wann Ferrari letztmals einen Grand Prix gewonnen hat? Na? Genau – es war am 10. Juli beim Grossen Preis von Österreich, da hatte Charles Leclerc die Nase vorn, also vor mehr als acht Monaten!
Die Italiener hatten sich vom zweiten WM-Lauf in Saudi-Arabien so viel versprochen. Der Asphalt sei nicht so rau wie in Bahrain, liessen Teamchef Fred Vasseur und die Piloten wissen, das sei für den Ferrari besser, weil der Reifenverschleiss kein Thema sei; überdies käme das Layout des Jeddah Corniche Circuit den Qualitäten des Ferrari entgegen. Und nun? Carlos Sainz Sechster, Leclerc Siebter, mamma mia!
Wie schief hängt der Haussegen bei Ferrari, die in der Form von Dschidda nur vierte Kraft in der Formel 1 sind? Fan-Foren zeigen: Unter Ferrari-Fans wird derzeit heftig über den erstaunlichen Funkverkehr zwischen Charles Leclerc und seinem spanischen Renningenieur Xavi Marcos Padros diskutiert, für viele Tifosi ist das ein Anzeichen dafür, dass Leclerc langsam die Faxen dicke hat.
Der fünffache GP-Sieger Leclerc nörgelte am Funk: «So hinterher zu fahren, das ist Mist. Ich weiss nicht, was ich noch tun soll.»
Wieso diese Worte? Padros hatte sich zuvor gemeldet mit: «Volle Kanne von der Safety Car-Linie an, Lewis Hamilton ist eben hereingekommen.» Charles darauf: «Xaxi, das musst du mir doch früher sagen! Aber mal ehrlich, jetzt im Ernst!»
Nach dem Rennen hat Ferrari-Teamchef Fred Vasseur die Worte seines monegassischen Schützlings heruntergespielt. «Es stimmt, das haben wir in jener Szene nicht gut gemacht. Aber es ist nun mal, wie es ist. Ich glaube, es wäre für uns falsch, sich im Moment auf so etwas zu konzentrieren.»
«Ich will hier nicht ins Detail gehen, aber es war im Grunde ein Missverständnis, und wir werden uns darum kümmern. Aber im Mittelpunkt steht diese eine Szene für mich gewiss nicht.»
Wieso waren die Ferrari auf harten Reifen so glanzlos? Fred Vasseur: «Das müssen wir ergründen. Wir müssen auch die Standfestigkeit in den Griff bekommen. Im ersten Rennteil waren wir recht flott unterwegs, dann aber hat sich dieser Speed in Luft aufgelöst, und wir müssen verstehen, wieso das passiert ist.»
«Vielleicht waren wir bei der Abstimmung im Hinblick aufs Reifen-Schonen ein wenig zu konservativ. Aber ich glaube nicht, dass dies unseren ganzen Rückstand erklärt.»
Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:21:14,894 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +5,355 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +20,728
04. George Russell (GB), Mercedes, +25,866
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +31,065
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +35,876
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,162
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +52,832
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +54,747
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +64,826
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +67,494
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, +70,588
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +76,060
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +77,478
15. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +85,021
16. Logan Sargeant (USA), Williams, +86,293
17. Lando Norris (GB), McLaren, +86,445
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Bremsdefekt
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Antriebsschaden
WM-Stand (nach 2 von 23 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 44 Punkte
02. Pérez 43
03. Alonso 30
04. Sainz 20
05. Hamilton 20
06. Russell 18
07. Stroll 8
08. Leclerc 6
09. Bottas 4
10. Ocon 4
11. Gasly 4
12. Magnussen 1
13. Albon 1
14. Tsunoda 0
15. Hülkenberg 0
16. Sargeant 0
17. Zhou 0
18. De Vries 0
19. Piastri 0
20. Norris 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 87 Punkte
02. Aston Martin 38
03. Mercedes 38
04. Ferrari 26
05. Alpine 8
06. Alfa Romeo 4
07. Williams 1
08. Haas 1
09. AlphaTauri 0
10. McLaren 0