Flavio Briatore über Ferrari: Einige schlimme Fehler
Flavio Briatore
Der RAI-Radiosender GR Parlamento hat den langjährigen Formel-1-Teamchef Flavio Briatore zum Interview gebeten. In der Sendung «La Politica nel Pallone» hat der Italiener Stellung bezogen zu aktuellen Themen rund um die Formel 1. Heissestes Thema südlich der Alpen: natürlich Ferrari, was sonst?
Der 72-jährige Italiener redet wie üblich nicht um den heissen Brei herum, wenn es um die Probleme von Ferrari geht: «Die sind ja nicht neu, es ist ein wenig wie in den meisten Jahren zuvor.»Für den früheren Teamchef von Benetton und Renault fing das Übel schon 2022 an: «Die Saison begann damals für Ferrari sehr gut, aber dann hat die FIA das Reglement geändert, weil die Autos zu sehr hüpften. Wenn ich am Ruder von Ferrari gestanden hätte, dann hätte ich das niemals erlaubt. Da hätte Ferrari seinen politischen Einfluss viel stärker geltend machen müssen. Sie hatten einen Vorteil, und dann ist ihnen dieser Vorteil durch die Reglementänderung genommen worden.»
Briatore weist noch auf ein anderes Problem hin. «Im letzten Jahr hiess es, der Wagen passe besser zu Charles Leclerc, weniger zu Carlos Sainz. Dann wäre es doch notwendig gewesen, alles auf die Karte Leclerc zu setzen, und Sainz hätte dahinter die Punkte für die Markenwertung nach Hause gebracht.»
Die Firmen-Kommunikation ist gemäss Briatore verbesserungsbedürftig. «Im Winter ist Ferrari immer ein Titelkandidat. Da hat bei der Präsentation ein Vorstandsmitglied doch tatsächlich gesagt, er habe noch nie einen so schnellen Ferrari gesehen. Aber mit solchen Aussagen werden doch nur die Fans aufgewühlt.»
«Jetzt haben wir ein Versprechen, das nicht gehalten wird, und ich sehe, wie sich die Tifosi in den sozialen Netzwerken aufregen. Du musst im Winter doch nicht solche Aussagen machen. Fahr erstmal ein Rennen, dann sieht man weiter. So werden nur die die falschen Erwartungen geschürt. Fakt ist jetzt, wo wir die anderen Rennwagen gesehen haben: Einige Gegner haben einen besseren Job gemacht.»
Briatore findet, Ferrari könne sich ein Beispiel an Aston Martin nehmen. «Klar ist es möglich, einen Rennstall näher an die Spitze zu bringen. Schaut euch nur, was Aston Martin macht.»
Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit
01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:21:14,894 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +5,355 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +20,728
04. George Russell (GB), Mercedes, +25,866
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +31,065
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +35,876
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,162
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +52,832
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +54,747
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +64,826
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +67,494
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, +70,588
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +76,060
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +77,478
15. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +85,021
16. Logan Sargeant (USA), Williams, +86,293
17. Lando Norris (GB), McLaren, +86,445
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Bremsdefekt
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Antriebsschaden
WM-Stand (nach 2 von 23 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 44 Punkte
02. Pérez 43
03. Alonso 30
04. Sainz 20
05. Hamilton 20
06. Russell 18
07. Stroll 8
08. Leclerc 6
09. Bottas 4
10. Ocon 4
11. Gasly 4
12. Magnussen 1
13. Albon 1
14. Tsunoda 0
15. Hülkenberg 0
16. Sargeant 0
17. Zhou 0
18. De Vries 0
19. Piastri 0
20. Norris 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 87 Punkte
02. Aston Martin 38
03. Mercedes 38
04. Ferrari 26
05. Alpine 8
06. Alfa Romeo 4
07. Williams 1
08. Haas 1
09. AlphaTauri 0
10. McLaren 0