Alpine baff: Von der Konkurrenz politisch ausgebremst
Pierre Gasly
Die Verantwortlichen bei Alpine haben es versucht. Und unsinnig war dieser Versuch auch nicht, im Gegenteil. Schließlich sollen die Rennkommissare in Sachen Strafpunkte 2023 mit mehr Augenmaß vorgehen und weniger Punkte für geringfügige Vergehen wie etwa das Überfahren einer weißen Linie vergeben.
Wäre das vorher schon so gehandhabt worden, stünde Pierre Gasly bei sechs Punkten, und nicht wie jetzt bei zehn Zählern. Zur Erinnerung: Sammelt er noch zwei Punkte, wird der Franzose für ein Rennen gesperrt. Und erst am 22. Mai verfallen die ersten beiden Punkte.
Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer ist der Meinung, dass die neuen Regelungen auch rückwirkend gelten sollten. «Sollte das nun rückwirkend gelten? Ich werde immer Ja sagen, vor allem, weil ich denke, dass es fair ist. Wenn wir alle aufstehen, unsere Hände heben und sagen, dass wir einen Fehler gemacht haben, dann sollten wir den Fehler rückwärts korrigieren und nicht nur nach vorne schauen», sagte er motorsport.com.
Alpine hatte das versucht, der Vorschlag wurde in der Formel-1-Kommission diskutiert und darüber auch abgestimmt. Doch die Mehrheit stimmte dagegen.
Ein anschauliches Beispiel, wie Politik in der Formel 1 funktioniert. «Ich war in der Minderheit. Es gab wahrscheinlich drei oder vier von den zehn Teams, die ihn (den Vorschlag, Anm. d. Red.) unterstützten. Einige derjenigen, die ihn nicht unterstützten, gaben zu, dass sie ihn aus opportunistischen Gründen nicht unterstützten, weil sie hoffen, dass uns etwas passiert.»
Gasly muss noch in Melbourne, Baku, Miami und Imola aufpassen.
Strafpunkte vor dem dritten WM-Lauf
10 Strafpunkte: Pierre Gasly (F)
2 wegen Kollision mit Stroll in Spanien (22. Mai)
2 wegen Kollision mit Vettel in Österreich (10. Juli)
1 wegen Verlassens der Rennstrecke in Österreich (10. Juli)
2 wegen zu viel Speed bei roter Flagge in Japan (9. Oktober)
2 wegen zu viel Abstands hinterm Safety-Car in USA (23. Oktober)
1 wegen Abkürzens in Mexiko (30. Oktober)
8 Strafpunkte: Lance Stroll (CDN)
2 wegen Kollision mit Latifi in der Quali von Australien (9. April)
1 wegen Zickzack-Fahrens zur Verteidigung in Australien (10. April)
2 wegen Kollision mit Alonso in den USA (23. Oktober)
3 wegen gefährlichen Manövers gegen Vettel im Brasilien-Sprint (12. November)
7 Strafpunkte: Alex Albon (T)
2 wegen Kollision mit Stroll in Saudi-Arabien (26. März)
1 wegen Verlassens der Rennstrecke in Spanien (22. Mai)
1 wegen Abkürzens in Monaco (29. Mai)
2 wegen Abdrängens eines Gegners in Österreich (9. Juli)
1 wegen Abkürzens in den USA (23. Oktober)
6 Strafpunkte: Fernando Alonso (E)
2 wegen Kollision mit Gasly in Miami (8. Mai)
1 wegen Abkürzens in Miami (8. Mai)
1 wegen Zickzack-Fahrens zur Verteidigung (19. Juni)
2 wegen Kollision mit Ocon im Sprint von Brasilien (12. November)
4 Strafpunkte: Yuki Tsunoda (J)
2 wegen Kollision mit Gasly in Grossbritannien (3. Juli)
2 wegen zu viel Tempos bei gelber Flagge in Italien (9. September)
4 Strafpunkte George Russell (GB)
2 wegen einer Kollision mit Pérez in Österreich (10. Juli)
2 wegen einer Kollision mit Sainz in den USA (23. Oktober)
4 Strafpunkte: Guanyu Zhou (RCH)
1 wegen Abkürzens in Saudi-Arabien (26. März)
2 wegen Verlassens der Rennstrecke in Österreich (10. Juli)
1 wegen Kollision mit Schumacher in Frankreich (24. Juli)
3 Strafpunkte: Esteban Ocon (F)
1 wegen Kollision mit Hamilton in Monaco (29. Mai)
2 wegen Kollision mit Tsunoda in Frankreich (24. Juli)
3 Strafpunkte: Kevin Magnussen (DK)
2 wegen Kollision mit Stroll in Miami (8. Mai)
1 wegen Abkürzens in Italien (11. September)
3 Strafpunkte: Lando Norris (GB)
1 wegen Verlassens der Rennstrecke in Österreich (10. Juli)
2 wegen Kollision mit Leclerc in Brasilien (13. November)
2 Strafpunkte: Sergio Pérez (MEX)
2 wegen zu viel Abstands hinter Safety-Car in Singapur (3. Oktober)
2 Strafpunkte: Max Verstappen (NL)
2 wegen Kollision mit Hamilton in Brasilien (13. November)
1 Strafpunkt: Charles Leclerc (MC)
1 wegen Abkürzens in Japan (9. Oktober)
Ohne Strafpunkte
Lewis Hamilton (GB)
Carlos Sainz (E)
Nico Hülkenberg (D)
Nyck de Vries (NL)
Valtteri Bottas (FIN)
Oscar Piastri (AUS)
Logan Sargeant (USA)