KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Pedro de la Rosa: «Fernando Alonso ist ganz anders»

Von Mathias Brunner
​Aston Martin hat im 2022 Pedro de la Rosa als Markenbotschafter engagiert. Der Spanier spricht über seinen Landsmann, den zweifachen Formel-1-Champion und Langstrecken-Weltmeister Fernando Alonso.

Zwei Formel-1-Rennen 2023, zwei dritte Plätze von Fernando Alonso – dank des bärenstarken 41-Jährigen ist Aston Martin grandios in die Saison gestartet.

Der Asturier ist einer der erfolgreichsten Formel-1-Piloten: Weltmeister 2005 und 2006 mit Renault, 32 GP-Sieger, dazu Le Mans-Sieger und Langstrecken-Weltmeister mit Toyota. Der Allrounder hat beim Indy 500 eine gute Figur gemacht und sich auch vor der schwierigen Rallye Dakar nicht gescheut.

Ich weiss noch, wie ich Mitte der 1990er Jahre mit Marc Surer sprach, der Schweizer lebte da schon in Spanien: «Pass auf, da gibt es einen jungen Kart-Piloten, der heisst Fernando Alonso, das wird ein ganz Grosser.»

Surer hatte eine gute Nase, und spätestens als Fernando Alonso 2001 mit dem Minardi Rundenzeiten hinknallte, die mit einem solchen Auto gar nicht möglich zu sein schienen, dämmerte auch Anderen, dass hier ein kommender Champion am Werk ist.

Pedro de la Rosa, 105-facher GP-Teilnehmer und WM-Elfter 2006, arbeitet 2023 an der Seite von Fernando Alonso, als Markenbotschafter für Aston Martin. Auf der Webpage der Grünen sagt der Barcelonese: «Dass Alonso mit reichlich Talent gesegnet ist, das war Anfang der 2000er Jahre den meisten Leuten klar geworden. Aber dass er wirklich etwas ganz Ausserordentliches ist, das merkte ich erst am Spanien-GP-Wochenende 2001.»

Der 52-jährige de la Rosa begründet das so: «Ich fuhr damals für Jaguar, er sass im Minardi. Ich hatte im Training Probleme und musste von weit hinten losfahren. Alonso lag vor mir, und es kam zu einem Duell zwischen uns.»

«Ich konnte hinter ihm sehen – sein Auto baute null Grip auf, es war im Grunde unfahrbar. Aber Fernando schaffte es, den Wagen ständig vor der Grenze zum Abfliegen zu kontrollieren. Die Art und Weise, wie er diesen Kübel in den Kurven in der Balance hielt, da schoss mir durch den Kopf: ‘Wow, dieser Kerl ist wirklich etwas Besonderes.’»

In Saudi-Arabien hat Fernando Alonso seinen 100. Podestplatz in der Formel 1 erreicht, eine Grenze, die vor ihm erst fünf Fahrer geknackt haben – Lewis Hamilton (191), Michael Schumacher (155), Sebastian Vettel (122), Alain Prost (106) und Kimi Räikkönen (103).

Pedro de la Rosa weiter: «Wir haben immer wieder erlebt, wie Weltmeister ihren Schneid verlieren, wenn sie nicht mehr in konkurrenzfähigen Autos sitzen. Fernando ist ganz anders. Er hat nicht nur sein fahrerisches Niveau gehalten und verfeinert, er ist auch von diesem scheinbar unerschöpflichen inneren Antrieb beseelt. Sein Hunger ist so gross, als hätte er noch überhaupt nichts gewonnen. Diese Einstellung finde ich bewundernswert.»

Saudi-Arabien-GP, Jeddah Corniche Circuit

01. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:21:14,894 h
02. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +5,355 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +20,728
04. George Russell (GB), Mercedes, +25,866
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +31,065
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +35,876
07. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,162
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +52,832
09. Pierre Gasly (F), Alpine, +54,747
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +64,826
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +67,494
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, +70,588
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +76,060
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +77,478
15. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +85,021
16. Logan Sargeant (USA), Williams, +86,293
17. Lando Norris (GB), McLaren, +86,445
18. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Bremsdefekt
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Antriebsschaden

WM-Stand (nach 2 von 23 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 44 Punkte
02. Pérez 43
03. Alonso 30
04. Sainz 20
05. Hamilton 20
06. Russell 18
07. Stroll 8
08. Leclerc 6
09. Bottas 4
10. Ocon 4
11. Gasly 4
12. Magnussen 1
13. Albon 1
14. Tsunoda 0
15. Hülkenberg 0
16. Sargeant 0
17. Zhou 0
18. De Vries 0
19. Piastri 0
20. Norris 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 87 Punkte
02. Aston Martin 38
03. Mercedes 38
04. Ferrari 26
05. Alpine 8
06. Alfa Romeo 4
07. Williams 1
08. Haas 1
09. AlphaTauri 0
10. McLaren 0


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