KTM: Im Werk gingen die Lichter aus

Timo Glock: Ferrari schwach, Mercedes als Wundertüte

Von Mathias Brunner
Kurz nach einem der Starts zum Australien-GP

Kurz nach einem der Starts zum Australien-GP

​In Australien hat sich das Kräfteverhältnis in der Formel 1 verschoben. Timo Glock sagt, wer für ihn bisher die absolute Enttäuschung ist und was beim kommenden WM-Lauf von Baku passieren wird.

Wer hätte das vor der Saison gedacht? WM-Leader Red Bull Racing hat in den ersten drei Rennen in Bahrain, Saudi-Arabien und Australien fast doppelt so viele Punkte erobert wie der nächste Verfolger, und der heisst weder Ferrari, noch Mercedes, sondern Aston Martin. Die Grünen mit Leitwolf Fernando Alonso haben drei Podestplätze eingefahren und liegen dreissig WM-Zähler vor der berühmten Scuderia.

Der 91-fache GP-Teilnehmer Timo Glock zieht nach dem spektakulären Grossen Preis von Australien eine kleine Zwischenbilanz: «Ferrari ist für mich die absolute Enttäuschung des ersten WM-Teils. Da läuft nichts zusammen. Bei Charles Leclerc zeigt sich, dass nach einem schlechten Qualifying das Risiko hoch ist, im Getümmel in einen Unfall verwickelt zu werden.»

«Carlos Sainz hatte zwischenzeitlich gutes Tempo und hat starke Überholmanöver gezeigt. Die Strafe zum Schluss war unglücklich, aber gerechtfertigt. Das war mit Sicherheit nicht der Saisonstart, den Ferrari sich erhofft hat oder den wir uns erhofft haben. Jetzt liegt es an Teamchef Fred Vasseur, schnell eine neue Richtung vorzugeben und die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen.»

Glock, GP2-Champion 2007 (entspricht der heutigen Formel 2) über die kommenden Rennen: «Dass das Feld in Melbourne näher zusammengerückt ist, lag meiner Meinung nach an der Strecken-Charakteristik. Ich hatte die Hoffnung, dass speziell Mercedes näher herangerückt wäre. Aber man muss schauen, ob sie das Niveau von Australien halten können.»

«In Baku gibt es mehr Kurven, lange Geraden, wo der DRS-Effekt des Rennwagens von Red Bull Racing voll zum Tragen kommt. Deswegen glaube ich, dass RBR in Baku wieder eine grössere Lücke zwischen sich und die Konkurrenz reissen wird.»

Ergebnis Australien-GP, Albert Park Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,179 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,769
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +3,082
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,320
06. Lando Norris (GB), McLaren, +3,701
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, +4,939
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +5,382
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +5,713
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +6,052
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +6,513
12. Carlos Sainz (E), Ferrari, +6,594
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Ocon
Esteban Ocon (F), Alpine, Kollision mit Gasly
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollision mit De Vries
Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, Kollision mit Sargeant
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
George Russell (GB), Mercedes, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Stroll

WM-Stand (nach 3 von 23 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 69 Punkte
02. Pérez 54
03. Alonso 45
04. Hamilton 38
05. Sainz 20
06. Stroll 20
07. Russell 18
08. Norris 8
09. Hülkenberg 6
10. Leclerc 6
11. Bottas 4
12. Ocon 4
13. Piastri 4
14. Gasly 4
15. Zhou 2
16. Tsunoda 1
17. Magnussen 1
18. Albon 1
19. Sargeant 0
20. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 123 Punkte
02. Aston Martin 65
03. Mercedes 56
04. Ferrari 26
05. McLaren 12
06. Alpine 8
07. Haas 7
08. Alfa Romeo 6
09. AlphaTauri 1
10. Williams 1


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