Carlos Sainz (Ferrari): FIA-Urteil sehr enttäuschend
Carlos Sainz
Ferrari-Fahrer Carlos Sainz erhielt beim Grossen Preis von Australien eine Fünfsekundenstrafe – weil er seinen spanischen Landsmann Fernando Alonso angestubst und damit in einen Dreher gezwungen hatte. Nur wegen eines erneuten Rennabbruchs in Melbourne konnte der Aston Martin-Star das Rennen nochmals aufnehmen. Da das Feld in dichter Folge die Ziellinie kreuzte, bedeutete die Strafe von Sainz: keine Punkte für den Madrilenen.
Ferrari liess das nicht auf sich sitzen und machte vom so genannten Recht auf Überprüfung Gebrauch. Die Italiener waren der Überzeugung, neue Beweismittel vorlegen zu können, welche die Australien-Kommissare Enrique Bernoldi (Brasilien), Nish Shetty (Singapur), Loic Bacquelaine (Belgien) und Christopher McMahon (Australien) zum Umdenken bewegen könnten.
Aber das Kommissaren-Quartett erstickte den Einwand von Ferrari im Ansatz und fasst das so zusammen: «Es gibt keine massgeblich relevante neue Elemente, welche nicht vorgelegen hätten, als das erste Urteil gefällt wurde. Daher ist der Einwand von Ferrari abgewiesen.»
«Es war für diese Situation nicht notwendig, den Fahrer zu befragen. Und die Erklärung von Sainz, kalte Reifen seien für den Fehler verantwortlich gewesen, ist keine neue Erkenntnis und auch keine Entschuldigung. Zudem liegen auch der FIA Daten über die Position des Fahrzeugs vor, auch diese ist also nichts Neues. Die Aussage von Sainz, die Sonne habe tief gestanden, trägt nichts bei, denn dieser Umstand galt für alle Fahrer.»
Sainz, WM-Fünfter von 2021 und 2022, kann es kaum glauben: «Ich bin tief enttäuscht. Auch zwei Wochen nach dem Rennen finde ich die Strafe unverhältnismässig. Ich verstehe nicht, wieso unsere Beweise nicht eingehender unter die Lupe genommen worden sind. Straffindung und Strafmass sind heikle Themen, wir brauchen zum Wohle des Sports in Zukunft mehr Klarheit.»
Auch Ferrari hat auf das FIA-Urteil reagiert. «Wir nehmen die Entscheidung der FIA zur Kenntnis. Natürlich sind wir ernüchtert, denn wir waren durchaus der Ansicht, genügend neue Elemente zu liefern, um die Entscheidung noch einmal zu überdenken, insbesondere in Bezug auf die besonderen Bedingungen und zahlreiche Zwischenfälle beim letzten Neustart. Wir respektieren allerdings die Entscheidung der FIA.»
«Wir begrüssen vertiefende Gespräche mit der FIA, der Formel 1 und den anderen Teams, um auch weiterhin jenes Mass an Fairness und Konstanz sicherzustellen, das unser Sport verdient.»
Ergebnis Australien-GP, Albert Park Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,179 sec
03. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,769
04. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +3,082
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +3,320
06. Lando Norris (GB), McLaren, +3,701
07. Nico Hülkenberg (D), Haas, +4,939
08. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +5,382
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +5,713
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +6,052
11. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +6,513
12. Carlos Sainz (E), Ferrari, +6,594
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollision mit Ocon
Esteban Ocon (F), Alpine, Kollision mit Gasly
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollision mit De Vries
Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, Kollision mit Sargeant
Kevin Magnussen (DK), Haas, Unfall
George Russell (GB), Mercedes, Motorschaden
Alex Albon (T), Williams, Unfall
Charles Leclerc (MC), Ferrari, Kollision mit Stroll
WM-Stand (nach 3 von 23 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 69 Punkte
02. Pérez 54
03. Alonso 45
04. Hamilton 38
05. Sainz 20
06. Stroll 20
07. Russell 18
08. Norris 8
09. Hülkenberg 6
10. Leclerc 6
11. Bottas 4
12. Ocon 4
13. Piastri 4
14. Gasly 4
15. Zhou 2
16. Tsunoda 1
17. Magnussen 1
18. Albon 1
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 123 Punkte
02. Aston Martin 65
03. Mercedes 56
04. Ferrari 26
05. McLaren 12
06. Alpine 8
07. Haas 7
08. Alfa Romeo 6
09. AlphaTauri 1
10. Williams 1