Michael Schumacher: Riesenwirbel um Fake-Interview
Michael Schumacher 2005
Am 29. Dezember 2013 wurde das Leben der Familie von Michael Schumacher auf den Kopf gestellt: Der damals erfolgreichste Formel-1-Fahrer, umjubelter Star von Ferrari und Mercedes, zog sich bei einem Skiunfall in Frankreich schwere Verletzungen zu. Seither schützt seine Familie die Privatsphäre mit allen Mitteln, über den Gesundheitszustand des siebenfachen Weltmeisters ist nichts bekannt.
Und nun das: «Michael Schumacher: das erste Interview». So titelt die Illustrierte «Die Aktuelle». Was auf der Titelseite nicht steht: Natürlich gab es kein Gespräch mit dem deutschen Idol. Der Text entstand vielmehr mit Hilfe künstlicher Intelligenz. Die Aktuelle will das mit dem Zusatz «Es klingt täuschend echt» abfedern, aber das lindert den Zorn vieler Fans kein bisschen.
Vielmehr wird der Anschein eines wirklichen Gesprächs auch im Innenteil gewahrt, mit dem vermeintlichen Zitat von Michael Schumacher «Mein Leben hat sich total verändert».
Diese gemacklose Täuschung wird auch vom Online-Medienportal «Übermedien» angeprangert: Mit Journalismus habe diese bemerkenswerte Frechheit nun wirklich nichts zu tun.
Die Familie des 54-jährigen Kerpeners bestätigt, dass rechtliche Schritte geplant sind.
In der Netflix-Dokumentation SCHUMACHER haben die Fans des Ausnahmerennfahrers viel über den Menschen und Piloten erfahren. Corinna Schumacher sagte dabei sehr offen: «Ich habe dem lieben Gott nie einen Vorwurf gemacht, warum das jetzt passiert ist. Es war einfach richtig Pech. Mehr Pech kann man im Leben nicht haben.» Kurz vor den tragischen Ereignissen in den französischen Alpen habe ihr Ehemann noch zu ihr gesagt: «Der Schnee ist nicht optimal, wir könnten ja nach Dubai fliegen.»
Michael Schumachers Sohn Mick Schumacher darüber, wie es wäre, heute den Vater an seiner Seite in der Formel 1 zu haben: «Das wäre so cool. Das wäre es jetzt. Ich glaube, dass Papa und ich uns jetzt in einer anderen Weise verstehen würden. Einfach, weil wir in einer ähnlichen Sprache sprechen, in der Motorsportsprache. Ich würde alles aufgeben, nur für das.»
Die Stimme des jungen Schumacher bricht, es kommt noch ein «Ja», Mick schaut zu Boden – spätestens jetzt hat auch der Zuschauer einen dicken Kloss im Hals.
Die Warmherzigkeit und Liebe im Hause Schumacher wird auch deutlich durch zahlreiche Einblendungen aus den Fotoalben oder von Heimfilmen.
Corinna Schumacher sagt, wie sehr Michael Schumacher den Menschen fehlt: «Nicht nur mir. Die Kinder, die Familie, sein Vater, alle, die um ihn herum sind, jeder vermisst Michael. Aber Michael ist ja da, anders, aber er ist da, und das gibt uns allen Kraft. Wir leben zu Hause zusammen, wir therapieren, wir machen alles, damit es Michael besser geht und gut geht und dass er unseren Familienzusammenhalt auch einfach spürt. Es ist wichtig, dass er sein Privatleben weiter so geniessen kann, so gut, wie es eben geht. Michael hat uns immer beschützt, jetzt beschützen wir Michael.»