Lewis Hamilton (Mercedes): «Einfach wird das nicht»
Lewis Hamilton in Baku
Nach dem dramatischen WM-Finale 2021 von Max Verstappen gegen Lewis Hamilton in Abu Dhabi war klar: Natürlich hatte der Mercedes-Star den Titel gegen den Niederländer nicht ausschliesslich in der Nacht von Abu Dhabi verloren.
Hamilton liess damals im Verlaufe der Saison aus ganz unterschiedlichen Grüden Punkte liegen. Besonders schmerzhaft: Er hätte in Baku 2021 eigentlich seinen zweiten Sieg nach 2018 erobern müssen, aber beim Re-Start geriet er aus Versehen an einen Knopf zur Verstellung der Bremsbalance und rutschte mit rauchenden Rädern in der ersten Kurve geradeaus.
Die Ausgangslage 2023: Mercedes hat Fortschritte gemacht, wie Hamiltons zweiter Platz in Australien beweist, aber die Marke mit dem Stern ist in Sachen Speed im Hintertreffen gegen Red Bull Racing.
Hamilton, der seit 17 Monaten auf seinen 104. GP-Sieg wartet, sagt im Fahrerlager des Baku City Circuit (BCC) über seine Erfolgsaussichten am kommenden Sprint-Wochenende: «Australien war gut, aber einfach wird das nicht, diese Leistung in Baku zu wiederholen. Red Bull Racing ist verflixt stark, und ich erwarte viel Gegenwehr von Aston Martin und Ferrari.»
«Wir fahren hier in einem neuen Format. Nach nur sagen wir 20 Runden freien Trainings gleich in die erste Quali zu gehen, das wird hart, aber wir sitzen alle im gleichen Boot. Ich finde dieses Experiment spannend, eine tolle Herausforderung.»
«Ich glaube aber nicht, dass das neue Format die Risikobereitschaft der Fahrer erhöht. Wir müssen uns zudem überlegen, wie wir den Fans mehr bieten können, denn wir sind meiner Ansicht nach mit den Formel-1-Autos zu wenig oft auf der Bahn an einem Wochenende.»
Was hat Hamilton in der Pause zwischen Melbourne und Baku gemacht? «Ich bin zunächst in Australien geblieben, in einem Land, das ich liebe. Dann war ich im Rennwagenwerk, danach zusammen mit Familie und Freunden. Aber es fühlte sich ein wenig seltsam an, nach nur drei Läufen gleich eine so lange Pause zu haben.»
«Ich habe es mir nicht nehmen lassen, meinem Bruder beim Tourenwagenrennen von Donington zuzusehen. Ich war mitten unter den Fans, und es war für sie gewiss einfach, mich zu erkennen – ich war der, der vor Aufregung auf und ab gehüpft ist! Ich bin so stolz auf Nicolas, auf die Art und Weise, wie er seine Stimme für Menschen mit Behinderungen nutzt.» (Nicolas Hamilton leidet an zerebraler Kinderlähmung – einer Haltungs- und Bewegungsstörung infolge einer Funktionsstörung des Gehirns vor, während oder direkt nach der Geburt, M.B.)
Platztausch beim Formel-1-Rennstall von Mercedes-Benz: James Allison ist als Technikdirektor zurück, Mike Elliott übernimmt den Posten des CTO (Chief Technical Officer). Lewis Hamilton sagt: «James hat so viel Erfahrung, dazu kommt seine Leidenschaft für den Sport, die Veränderung kann für uns nur gut sein.»