Bernie Ecclestone zu Hamilton: Ferrari als Altersheim

Von Mathias Brunner
Vor dem GP-Klassiker von Monaco ist das alte Gerüchte-Süppchen aufgekocht worden: Lewis Hamilton zu Ferrari. Der langjährige F1-Promoter Bernie Ecclestone kann sich den Sensations-Wechsel nicht vorstellen.

Vor einigen Jahren erzeugte Formel-1-Superstar Lewis Hamilton bei den englischen GP-Journalisten Schnappatmung. Mit einem Poker-Face sagte der Mercedes-Star zum Thema Ferrari: «Ich rufe dort immer wieder mal an.» Bevor die britischen Kollegen via SMS ihre Redaktionen auf Aufruhr versetzen konnten, fügte Lewis grinsend hinzu: «Um mir einen Strassen-Sportwagen zu kaufen.»

In all den Jahren seit seinem GP-Debüt 2007 ist das Gerücht Hamilton bei Ferrari zuverlässig zurückgekommen wie ein fachkundig geschleudertes Wurfholz. Vor kurzem hat der Brite zum Dauerthema vertieft: «Ich wäre ein Lügner, würde ich behaupten, nie über einen Team-Wechsel nachgedacht zu haben. Klar denkst du als Rennfahrer darüber nach, wie das wohl wäre, in Rot aufzutreten. Aber Mercedes ist meine Familie, ich bin glücklich hier. Ich habe noch keinen neuen Vertrag unterzeichnet, aber wir arbeiten daran.»

Dennoch kursiert auch jetzt wieder, Ferrari ködere Hamilton mit aberwitzigen Summen. Kommt es also am Ende vielleicht doch zum Sensations-Wechsel? Der legendäre Formel-1-Promoter Bernie Ecclestone kann sich das nicht vorstellen, wie der 92-jährige Engländer unserem Kollegen Phil Duncan der Associated Press dargelegt hat: «Ich müsste mich schon sehr wundern, wenn Ferrari Charles Leclerc loswerden wollte, um Lewis Hamilton zu engagieren. Denn ich habe den Eindruck, dass Leclerc bei Ferrari sehr geliebt wird.»

«Zudem hat Lewis immer wieder gesagt, er werde Mercedes über seine Zeit als Rennfahrer hinaus verbunden bleiben, auch aus dieser Perspektive kann ich mir das nicht vorstellen.»

«Wäre ich Lewis und ich sähe, dass Charles von Ferrari weg will, dann muss ich mir als Hamilton doch die Frage stellen, wieso das so ist. Und ich sehe keinen Grund, wieso er bei Ferrari besser aufgehoben sein sollte als bei Mercedes. Er kennt den Mercedes-Rennstall durch und durch, er geniesst dort höchsten Respekt. Ferrari ist überdies kein Altersheim.»

«Letztlich glaube ich – entweder Lewis bleibt bei Mercedes, oder er hört auf. Ich kann verstehen, dass er frustriert ist, aber sein Vertrag umfasst sehr viel Geld, und es ist gewiss nicht so einfach, das hinter sich zu lassen.»

Lewis Hamilton sagt zum Thema Ferrari in Monaco: «Wir konnten am vergangenen Wochenende in Imola leider nicht fahren. Vielleicht ist da einigen Journalisten etwas langweilig geworden. Wenn kein Vertrag unterzeichnet ist, dann sind Spekulationen normal. Aber so lange ihr von mir selber zu einem bestimmten Thema nichts Konkretes hört, bleibt es dabei – das sind nur Spekulationen. Wir und mein Team im Hintergrund bringen derzeit die Verhandlungen mit Mercedes zu einem Ende.»


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