Ferrari weiter in Not: Schumacher unterstützt Vasseur

Von Andreas Reiners
Fred Vasseur

Fred Vasseur

Ferrari kommt in der Formel 1 nicht in Fahrt, den Traditionsrennstall plagen Probleme und Baustellen. Ralf Schumacher nimmt Teamchef Fred Vasseur in Schutz.

Ferrari bleibt in der Formel 1 das große Sorgenkind. Die Scuderia ist weiterhin weit von der Spitze entfernt. In Barcelona kamen die Reifen bei Charles Leclerc nie ins richtige Arbeitsfenster, der Vize-Weltmeister musste deshalb aus der Boxengasse starten und wurde im Rennen nur Elfter.

Teamkollege Carlos Sainz startete von Position zwei, konnte sich also Hoffnungen auf das Podium machen, wurde aber nur Fünfter. Dass Ferrari nur die vierte Kraft ist, ist keine Momentaufnahme mehr, sondern die Realität.

Ralf Schumacher nahm Teamchef Fred Vasseur nach dem erneuten Ergebnis-Desaster in Schutz. Der Franzose hat vor der Saison die Aufgabe an der Spitze von Ferrari übernommen, und die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Geduld im Umfeld des Rennstalls schnell aufgebraucht ist.

«Er ist erst ein paar Monate da, das darf man nicht unterschätzen. Gucken wir mal, durch welche Zeit Mercedes als absolutes Topteam gegangen ist. In dem Laden durchzukehren, dauert eine Zeit», sagte der Sky-Experte nach dem Spanien-GP.

Man habe es auch bei Aston Martin gesehen, betonte Schumacher. «Das ist ein Prozess, der teilweise anderthalb bis zwei Jahre dauern kann.»

In seiner Sky-Kolumne schrieb er von einem «steinigen Weg». Vasseur sei gerade dabei, einige neue Leute ins Team zu holen, so der TV-Experte. «Bis die dann alle anfangen zu arbeiten und diese Arbeit Früchte trägt, kann es noch dauern. Gut möglich, dass Ferrari daher diese Saison und auch noch den Beginn des kommenden Jahres abhaken kann», so Schumacher.

Vasseur selbst bleibt im Moment nichts anderes übrig, als gute Miene zum bösen Spiel zu machen. Der Franzose sucht deshalb krampfhaft nach den positiven Dingen.

Es sei «kein gutes Wochenende» gewesen räumte er ein, «man kann auch was Positives mitnehmen. Die Tatsache, dass du mit Carlos in der ersten Reihe bist, ist positiv. Es war das beste Ergebnis dieser Saison für Carlos. Das Positive muss auch gesehen werden, du brauchst aber Punkte am Sonntag und brauchst die Konstanz.»

«Wir hatten eigentlich am Samstag eine starke Pace mit Carlos. Das Auto haben wir in die erste Reihe gestellt. Im Rennen war es schwieriger, was die Konstanz angeht. Einmal sind wir bei der Pace dabei, ein andermal nicht. Bei Charles war es vom harten auf den harten Reifen unterschiedlich. Daran müssen wir arbeiten, um gute Ergebnisse zu kriegen», so Vasseur, der verriet, dass Sainz beim zweiten Stint fünfzehn Sekunden verloren hat, im Vergleich zu fünf im ersten und fünf im dritten.

Und was bedeutet das für Kanada? Vasseur: «Man kann auch das positiv sehen: Die Pace werden wir sicherlich haben und die Konstanz auch. Wir können relativ schnell zurückkommen, müssen den Schritt aber gehen. Es ist kein einfacher Schritt. Wir haben schon ein paar Monate hinter uns, konnten das Problem aber nicht lösen.»

Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya 

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:57,860 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +24,090 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +32,389
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +35,812
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +45,698
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:03,320 min
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:04,127
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:09,242
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1:11,878
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:13,530
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,419
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:15,416
13. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1 Runde
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
17. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
19. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
20. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde

WM-Stand (nach 7 von 22 Rennen) 

Fahrer 
01. Verstappen 170 Punkte
02. Pérez 117
03. Alonso 99
04. Hamilton 87
05. Russell 65
06. Sainz 58
07. Leclerc 42
08. Stroll 35
09. Ocon 25
10. Gasly 145
11. Norris 12
12. Hülkenberg 6
13. Piastri 5
14. Bottas 4 
15. Zhou 4
16. Tsunoda 2
17. Magnussen 2 
18. Albon 1 
19. De Vries 0 
20. Sargeant 0
Konstrukteurspokal 
01. Red Bull Racing 287 Punkte
02. Mercedes 152
03. Aston Martin 134
04. Ferrari 100
05. Alpine 40
06. McLaren 17
07. Haas 8
08. Alfa Romeo 68
09. AlphaTauri 2
10. Williams 1


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