IndyCar-Star Will Power: «Die Formel 1 ist ein Witz»
Am 4. Juni fand nicht nur der Formel-1-GP von Spanien statt, sondern auch der Chevrolet Detroit Grand Prix, ein Lauf zur IndyCar-Meisterschaft mitten in der Motor City, auf Strassen, die vor Jahren auch von F1-Rennwagen rund ums Renaissance Center befahren wurden.
Formel 1 und IndyCar haben 2023 je sieben Läufe absolviert. In der Königsklasse gewann Red Bull Racing alle Rennen, fünf Siege gingen an Max Verstappen, zwei an Sergio Pérez.
In der IndyCar-Serie haben wir fünf verschiedene Sieger aus drei Teams: Marcus Ericsson (Chip Ganassi Racing), Josef Newgarden (Team Penske), Kyle Kirkwood (Andretti Autosport), Scott McLaughlin (Team Penske) und Álex Palou (Chip Ganassi Racing). In der IndyCar-Serie hatten wir bislang zwölf Fahrer auf dem Siegerpodest, in der Formel 1 sind es sieben.
Will Power fährt seit 2006 im IndyCar-Sport, der inzwischen 42-Jährige ist Champion 2014 und 2022 geworden, er startete 62 Mal von Pole-Position, hat 39 Laufsiege errungen (darunter das Indy 500 des Jahres 2018) und tauchte 90 Mal auf dem Siegerpodest auf.
Im Rahmen des Detroit Grand Prix hat der Australier für die Kollegen von NBC Sports über IndyCar und Formel 1 gesprochen. Er nimmt dabei kein Blatt vor den Mund: «IndyCar ist verdammt hart, ein unfassbar gutes Fahrerfeld, vielleicht das härteste der Welt, ganz besonderes im Vergleich mit der Formel 1.»
«Die Formel 1 ist in Sachen Konkurrenzkampf ein Witz, und ich meine ausdrücklich nicht die Fahrer. Ich finde die Grand-Prix-Piloten fantastisch. Aber die meisten davon tun mir leid, denn sie erhalten nie die Möglichkeit, den Einsitzersport so intensiv zu erleben wie wir das tun.»
«Mir ist klar, dass dies nicht geht, aber was hätten für eine tolle Formel 1, wenn sie nach IndyCar-Muster gestrickt wäre! Wie cool wäre es für die Fans, wenn alle Piloten mit einem Red Bull Racing-Chassis ausrücken würden. Dann könnte selbst ein Rookie antreten und im ersten Jahr gewinnen. In diesem Jahr ist es doch so, dass du schon vor dem Rennen weisst, dass Max Verstappen wohl wieder gewinnen wird.»
Im IndyCar-Sport wird mit Einheits-Chassis von Dallara gefahren, es gibt nur zwei Motorenhersteller, Chevrolet und Honda. In der Formel 1 baut jedes der zehn Teams sein Auto selber, mit vier verschiedenen Motorherstellern (Honda RBT, Mercedes, Ferrari und Renault).