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Formel 1 ohne Ferrari? Das sagt CEO Benedetto Vigna

Von Mathias Brunner
Ferrari-CEO Benedetto Vigna

Ferrari-CEO Benedetto Vigna

​Es gehörte zum Verhandlungs-Repertoire des legendären Enzo Ferrari, dass er immer wieder mit Aussieg aus dem Rennsport drohte, wenn ihm etwas nicht in den Kram passte. Aber wie ist das heute?

Jahrezehntelang legte Firmengründer Enzo Ferrari die gleiche Platte auf: Zu wenig Startgeld? Dann tritt Ferrari nicht an. Ein Reglement, das ihm nicht passte? Dann steigt Ferrari aus der entsprechenden Rennserie aus. In der Regel waren das nur hohle Drohungen.

Das Gleiche gilt für das Vorgehen des früheren Ferrari-Präsidenten Sergio Marchionne (2018 gestorben). Der sagte 2017 zu Plänen eines Budgetdeckels in der Königsklasse, zu vereinheitlichen und begrenzten Bauteilen und zu einem Reglement, das die Leistungsdichte in der Formel 1 erhöhen soll: «Wir sind in Sachen strategischer Ausrichtung nicht auf einer Linie mit Liberty Media, und wenn sich der Sport ab 2021 in eine andere Richtung bewegt, dann wird das seitens Ferrari zu gewissen Entscheidungen zwingen.»

«Wenn wir den Eindruck erhalten, die Rahmenbedingungen seien der Marke Ferrari nicht förderlich, wenn die einzigartige Stellung von Ferrari nicht gestärkt wird, dann wird Ferrari da nicht mitmachen.»

Die Botschaft war unmissverständlich: Dann steigt Ferrari aus der Formel 1 aus.

Sechs Jahre später sieht die Lage so aus: Ferrari rennt dem ersten Fahrer-WM-Titel seit 2007 und Kimi Räikkönen noch immer hinterher, der Konstrukteurs-Pokal wurde letztmals 2008 gewonnen. Längst sind Einschränkungen bei der Anzahl von Bauteilen umgesetzt, und der Budgetdeckel ist fester Bestandteil der Formel 1. Auch die Begrenzung der Windkanalstunden ist eingeführt. Und Ferrari ist natürlich noch immer da.

Der Protest von Ferrari zu diesen Punkten ist verstummt. Ganz im Gegenteil sagt Ferrari-CEO Benedetto Vigna im Rahmen einer Finanzmarkt-Veranstaltung von Bloomberg in Italien: «Der Motorsport ist fester Bestandteil der DNA von Ferrari, und das wird auch so bleiben. An diesem Wochenende fahren wir erstmals seit 50 Jahren wieder im Rahmen der Langstrecken-WM in LeMans, wir sind stolz auf unser Engagememt in der Formel 1, und beide Rennserien nutzen wir als Technik-Prüfstände für Entwicklungen, von welchen dann unsere Serienautos profitieren sollen. So steckt im neuen Ferrari Purosangue Technik, die direkt aus der Formel 1 kommt.»

Zur derzeitigen Form des Formel-1-Rennstalls Ferrari sagt der 64-jährige Doktor der Physik, seit Juni 2021 Geschäftsleiter des Sport- und Rennwagenherstellers: «Klar müssen wir zulegen und ein besseres Rennauto bauen, aber das ist immer so. Wir werden unsere Lehren ziehen. Ein japanisches Sprichwort besagt – sieben Mal umfallen, acht Mal aufstehen. Das gilt für das ganze Leben und auch für die Formel 1. Mit harter Arbeit, Leidenschaft, Können und Herz wird man seine Ziele erreichen.»

Spanien-GP, Circuit de Barcelona-Catalunya

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:27:57,860 h
02. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +24,090 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +32,389
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +35,812
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +45,698
06. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:03,320 min
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:04,127
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:09,242
09. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1:11,878
10. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:13,530
11. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:14,419
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:15,416
13. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1 Runde
14. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Alex Albon (T), Williams, +1 Runde
17. Lando Norris (GB), McLaren, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
19. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
20. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde

WM-Stand (nach 7 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 170 Punkte
02. Pérez 117
03. Alonso 99
04. Hamilton 87
05. Russell 65
06. Sainz 58
07. Leclerc 42
08. Stroll 35
09. Ocon 25
10. Gasly 145
11. Norris 12
12. Hülkenberg 6
13. Piastri 5
14. Bottas 4
15. Zhou 4
16. Tsunoda 2
17. Magnussen 2
18. Albon 1
19. De Vries 0
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 287 Punkte
02. Mercedes 152
03. Aston Martin 134
04. Ferrari 100
05. Alpine 40
06. McLaren 17
07. Haas 8
08. Alfa Romeo 68
09. AlphaTauri 2
10. Williams 1

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