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Jacques Villeneuve: Wahrheit über Ferrari und Leclerc

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc mit Joann und Melanie Villeneuve

Charles Leclerc mit Joann und Melanie Villeneuve

​Charles Leclerc fährt in Kanada mit einem Helm im Design des unvergessenen Gilles Villeneuve. Aber es hiess: Die Familie Villeneuve wolle das nicht. Weltmeister Jacques Villeneuve bezieht Stellung.

Was ist genau passiert zwischen Charles Leclerc, Ferrari und der Familie Villeneuve? Zur Erinnerung: Der Monegasse liess sich einen Helm im Design des unvergessenen Ferrari-Stars Gilles Villeneuve anfertigen, als Knicks vor den vielen Fans des Kanadiers, der 1982 ums Leben kam und nach dem die Rennstrecke von Montreal benannt ist.

Dann aber war Leclerc mit normalem Helm zu sehen, es hiess, die Familie Villeneuve sei nicht angetan von der Idee und habe Charles das Tragen dieses Designs untersagt. Worauf unter zahlreichen Tifosi ein Sturm der Entrüstung ausbrach, im Tenor: Wieso würgt man eine so schöne Idee ab?

Jetzt hat sich Jacques Villeneuve zu Wort gemeldet, der 52-jährige Sohn des legendären Gilles Villeneuve. Denn er findet: Über seine Familie werde derzeit viel Mist erzählt.

Der Formel-1-Champion von 1997 und elffache GP-Sieger sagt: «Ich muss hier etwas klären. Offenbar fühlten sich einige Individuen dazu angestachelt, mich und meine Familie zu beleidigen, weil Charles Leclerc einen Helm in Farben meines Vaters trägt.»

«Als ich an der Strecke ankam, rief mich meine Schwester Melanie an. Sie war wütend. Sie hatte den Helm von Charles gesehen, und es hatte keinerlei Information oder Kommunikation darüber gegeben. Die ganze Familie wurde komplett überrascht, niemand hatte uns von diesem Plan in Kenntnis gesetzt.»

«Ich habe dann Charles eine Nachricht übermitteln lassen, der mich sofort angerufen hat. Wir hatten eine sehr herzliche Unterhaltung, und er hat sich in aller Form für sein Vorgehen entschuldigt. Ich habe ihm versichert, dass ich von seiner Geste sehr berührt bin und kein Problem damit habe.»

«Ich habe ihm allerdings auch gesagt, dass er bitteschön unbedingt mit meiner Schwester Kontakt aufnehmen solle, denn sie kümmert sich um das Ansehen meines Vaters. Ich habe auch vorgeschlagen, dass er meine Schwester und meine Mutter zur Strecke einladen solle, um allfällige Bedenken aus der Welt zu schaffen.»

«Inzwischen hat sich alles in Wohlgefallen aufgelöst. Aber auch ich hätte es vorgezogen, wenn all diese Arragements und Diskussionen vor dem Wochenende stattgefunden hätten, mit allem Respekt und in professioneller Art und Weise.»

«Leider wurde dann die ganze Sache zu einer Riesensache aufgebauscht und ist zu einer völlig unnötigen Kontroverse geworden.»

Nach einem Treffen zwischen Leclerc mit Joann und Melanie Villeneuve konnte der Ferrari-Fahrer im Qualifying mit dem Helmdesign von Gilles fahren, und das wird er auch beim Grossen Preis von Kanada tun.


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