Nico Hülkenberg (Haas/15.): Brutaler Absturz
Nico Hülkenberg vor Lando Norris und Charles Leclerc
Was für ein brutaler Absturz für Nico Hülkenberg in Kanada: Zuerst die Euphorie über die grandiose Leistung im Abschlusstraining, mit der zweitschnellsten Zeit hinter Max Verstappen. Dann der erste Dämpfer: Strafversetzung wegen zu hohen Tempos bei roter Flagge, drei Ränge zurück, also Startplatz 5.
Im Rennen dann wirkte der GP-Routinier Hülkenberg wie ein Boxer, dem ein Arm auf den Rücken gebunden wird, bevor man ihn in den Ring schickt: Der 35-jährige Emmericher wurde auf dem Circuit Gilles Villeneuve Platz um Platz zurückgereicht und am Ende nur 15.
Der Haas-Fahrer ging mit mittelharten Reifen ins Rennen, kam aber wegen hohen Reifenverschleisses schon in Runde 11 an die Box. Er bekam harte Pirelli-Reifen. Dann hatte Haas Pech: Nur eine Runde nach dem Stopp kam das Safety-Car auf die Bahn, wegen des Mauerkusses von Russell. Also zum dümmsten Zeitpunkt für Hülki, der unter Grün gewechselt hatte. Die Gegner hatten bei Gelb viel weniger Zeitverlust.
In Runde 31 nochmals ein Reifenwechsel bei Hülkenberg, erneut auf harte Walzen, von da ging es ins Ziel. Aber mehr als Rang 15 war mit dem Reifenfresser namens Haas nicht drin.
Nico sagt: «Das war ein wenig wie erwartet und befürchtet. Mir war klar, dass wir einen Coup wie im Qualifying nicht reproduzieren würden. Aber dann ist mir das Gleiche wie in Barcelona passiert: Wenn wir mit Anderen kämpfen, verlieren wir überproportional Abtrieb und Grip. Daher haben wir Probleme mit den Reifen.»
«Das zieht sich als Trend durch die letzten Rennen. Das macht uns die Sonntage kaputt. Das ist das grösste Thema, an dem wir arbeiten müssen. Es bringt nichts, schöne Samstage zu erleben, wenn uns dann die Sonntage so herunterziehen.»
«Das Timing in Sachen Safety-Car hat nicht geholfen. Aber so geht es halt in diesem Sport. Am Samstag hatten wir Glück mit der roten Flagge, um die zweitbeste Zeit zu fahren, im Rennen hatten wir Pech. Doch selbst wenn das nicht passiert wäre, hätten wir an diesem Tag keine Punkte geholt. Das war eine Einbahnstrasse – leider in die falsche Richtung.»
Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:58,280 h
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +9,570 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +14,168
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,648
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +21,540
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,028
07. Alex Albon (T), Williams, +1:00,813 min
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:01,692
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:04,402
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:04,432
11. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:05,101
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:05,249
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1:08,363
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:13,423
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
Out
George Russell (GB), Mercedes, Bremsen
Logan Sargeant (USA), Williams, Motor
WM-Stand (nach 8 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 195 Punkte
02. Pérez 126
03. Alonso 117
04. Hamilton 102
05. Sainz 68
06. Russell 65
07. Leclerc 54
08. Stroll 37
09. Ocon 29
10. Gasly 15
11. Norris 12
12. Albon 7
13. Hülkenberg 6
14. Piastri 5
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. De Vries 0
20. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 321 Punkte
02. Mercedes 167
03. Aston Martin 154
04. Ferrari 122
05. Alpine 44
06. McLaren 17
07. Alfa Romeo 9
08. Haas 8
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2