Marko: «Hatten immer Rückendeckung von Mateschitz»
Helmut Marko
Helmut Marko war am Sonntag zu Gast in einer Spezialsendung des ORF, die vom Red Bull Ring ausgestrahlt wurde. Der Grazer, der unlängst seinen 80. Geburtstag gefeiert hat, sprach dabei offen über die Aufbaujahre des Red Bull-Racing-Erfolges und auch interne Reibereien.
Im Jahr 2005 gab es niemals auch nur einen Gedanken, einmal zur dominierenden Kraft der Formel 1 werden zu können. Marko bestätigt: «Nein, das war auch nicht der Ansatz, als dieses relativ marode Jaguar-Team übernommen wurde.» Marko erinnert sich: «Didi Mateschitz hat damals gesagt: 'Probieren wir es einmal, wenn wir einen Grand Prix gewinnen, wär das schon gut'.»
Zu den teils harten Jahren danach sagt Marko: «Da war immer dieser Wille im Team vorhanden. Wir haben immer die Rückendeckung von Mateschitz gehabt. Klar musste alles umgekrempelt werden. Es kam ein Simulator, auch der Windkanal war völlig veraltet.»
Marko weiter: «Dann war da die Motorensituation, als Toro Rosso in Monza gewonnen hat - mit dem stärkeren Ferrari-Motor, aber mit unserem Chassis. Da gab es dann die Überlegung, ob man Red Bull Racing braucht oder ob Toro Rosso das bessere Team ist. Noch dazu war Sebastian Vettel damals der Fahrer. Aber da haben wir mit Vettel schon einen Vertrag für das nächste Jahr gehabt. Also, da hat es dann intern schon gewisse Kämpfe gegeben, wer die Vormachtstellung hat. Aber mit dem Sieg in China hat sich das alles geregelt.»
Zum 100. Sieg, den Red Bull Racing zuletzt in Kanada feierte, sagt der Steirer: «Da muss das ganze Paket stimmen. Du brauchst einen guten Fahrer, ein gutes Chassis und einen entsprechenden Motor. Wir waren nach 2013 in einer Euphorie, als Vettel die letzten neun Rennen gewonnen hat und wieder Weltmeister geworden ist. Renault hat uns dann zugesichert, mit ihrer Turbo-Erfahrung, dass ihr Motor absolut spitze sein wird. Dann gab es 2014 das fürchterliche Erwachen, als uns Mercedes um die Ohren gefahren ist. Die Formel 1 lebt in gewissen Wellen. Dann kam ein schlimmer Einbruch, da musst du die Motivation hoch halten und schauen, dass du die Leute beisammen hältst. Das waren sieben sehr schwere Jahre!»
Und Marko verrät auch dies: «Naja, die Marketing-Leute meinten, es wäre besser, wir gewinnen hier in Spielberg den Hunderter. Ich habe gesagt, was man hat, das hat man. Das gibt uns jetzt sehr viel Stolz und Selbstvertrauen. Jetzt schauen wir, wie es weiter geht, wie lange wir diese Erfolgswelle aufrecht erhalten können.»
Kanada-GP, Circuit Gilles Villeneuve
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:33:58,280 h
02. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +9,570 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +14,168
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,648
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, +21,540
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +51,028
07. Alex Albon (T), Williams, +1:00,813 min
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:01,692
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:04,402
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:04,432
11. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1:05,101
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:05,249
13. Lando Norris (GB), McLaren, +1:08,363
14. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:13,423
15. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
Out
George Russell (GB), Mercedes, Bremsen
Logan Sargeant (USA), Williams, Motor
WM-Stand (nach 8 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 195 Punkte
02. Pérez 126
03. Alonso 117
04. Hamilton 102
05. Sainz 68
06. Russell 65
07. Leclerc 54
08. Stroll 37
09. Ocon 29
10. Gasly 15
11. Norris 12
12. Albon 7
13. Hülkenberg 6
14. Piastri 5
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. De Vries 0
20. Sargeant 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 321 Punkte
02. Mercedes 167
03. Aston Martin 154
04. Ferrari 122
05. Alpine 44
06. McLaren 17
07. Alfa Romeo 9
08. Haas 8
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2