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Ferrari-Gegner wittern: Filmtag als Test missbraucht?

Von Mathias Brunner
Auf der Ferrari-Teststrecke von Fiorano

Auf der Ferrari-Teststrecke von Fiorano

​Vor kurzem hat Ferrari einen so genannten Filmtag abgehakt. Die Konkurrenz ist ungehalten – die Italiener sollen dabei den neuen Frontflügel und den neuen Boden ausprobiert haben. Ist das erlaubt?

Was genau ist auf der Ferrari-Heimstrecke Fiorano passiert? Wie zuerst in Italien berichtet wurde, probierte der Formel-1-Rennstall bei einem so genannten Filmtag einen verbesserten Frontflügel und einen neuen Boden aus. Das erzeugte unter den Gegnern Unmut – darf ein solcher Tag als Test missbraucht werden?

Zur Erinnerung, was ein Filmtag in der Königsklasse bedeutet: Bei einem Filmtag dürfen mit einem Rennwagen des laufenden Jahres nicht mehr als 100 Kilometer zurückgelegt werden, zwei solcher Tage sind pro Saison gestattet. Der Wagen rollt auf Demo-Reifen von einer sehr harten Mischung, welche mit dem aktuellen Pirelli-Gummi wenig zu tun haben. Hintergrund all dieser Vorschriften: Es soll verhindert werden, dass ein Team einen Filmtag als veritablen Testtag missbraucht – so wie das früher passiert ist.

Und was Ferrari angeht: War da nicht schon im vergangenen Jahr was? Tatsächlich stand Ferrari 2022 im Verdacht, im Rahmen eines Pirelli-Tests in Imola unerlaubt einen neuen Unterboden ausprobiert zu haben.

Die Regeln geben vor, dass die Formel-1-Teams bei den Pirelli-Testfahrten nur Teile verwenden dürfen, die schon bei den Wintertest oder im Rahmen eines GP-Wochenendes zum Einsatz kamen. Die FIA-Untersuchung ergab: Ferrari tauschte beim Test den Unterboden, weil der erste beschädigt worden war.

So kamen tatsächlich zwei verschiedene Unterboden-Versionen zum Einsatz, die allerdings beide schon verwendet wurden. Die eine Version entsprach dem Unterboden, der im Rahmen des Imola-Wochenendes verwendet wurde, die andere Variante war schon im Bahrain-Wintertest am Auto. Somit wurden die Regeln nicht gebrochen.

Was ist nun in Fiorano vorgefallen? Auf der Ferrari-Heimstrecke soll Ferrari jenen neuen Frontflügel und jenen neuen Unterboden ausprobiert haben, der heute Freitag auf dem Red Bull Ring im freien Training zum Einsatz kommen wird.

Verboten ist das gemäss Reglement jedoch nicht: Was nicht erlaubt wäre, das ist etwa den neuen und den alten Boden gegeninander abzuwägen.

Ferrari ist bei der ganzen Aufregung höchstens vorzuwerfen, gegen den Geist des Filmtag-Reglements zu verstossen.

Die FIA sieht keinen Anlass auf eine Untersuchung.


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