Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Liam Lawson (Red Bull): So strebt er zur Formel 1

Von Gerhard Kuntschik
​Liam Lawson geht als Red Bull-Juniorfahrer jenen Weg, den auch Pierre Gasly bestritten hatte: Verfeinern des Handwerkszeugs in Japan. Der 21-jährige Neuseeländer gilt als kommender GP-Fahrer.

Mit den Ablösegerüchten um AlphaTauri-Rookie Nyck de Vries fällt auch der Name Liam Lawson immer öfter, den Red Bull zur Weiterbildung in die Super Formula geschickt hat, die Top-Einsitzerserie von Japan. Dort ist vor Jahren auch Pierre Gasly angetreten.

Derzeit hält Lawson, der Formel-2-Gesamtdritte von 2022, in Japan Zwischenplatz 2, mit zwei Siegen aus fünf Rennen und nur zwölf Punkten Rückstand auf Leader Ritomo Miyata. Am Wochenende stand der 21-jährige Neuseeländer auf dem Red Bull Ring als Ersatzfahrer für die Red-Bull-Teams bereit.

Lawson sagt: «Ich lebe weiter in Grossbritannien und fliege zu den Rennen und zu Tests hin und her. Die Rennen der Super Formula passieren mit grossen zeitlichen Abständen, und ich kann die Zeit hier in Europa für meine Simulatorarbeit bei Red Bull Racing nutzen. Und ich kann bei 50 Prozent der Formel-1-Rennen dabei sein. In Japan zu leben, das wäre zu umständlich. Mehr als eineinhalb Wochen war ich noch nicht durchgehend in Asien.»

Liam beschreibt die Unterschieden zwischen Formel 2 und Super Formula so: «In der Super Formula sind die Fahrer weitaus routinierter und älter als in der Formel 2, manche fahren schon zehn Jahre in dieser Meisterschaft. Der Zweikampf Honda gegen Toyota ist sehr intensiv. Jeder Hersteller reizt die Möglichkeiten aus. Die Fahrer werden absolut gleichbehandelt, das läuft in meinem Team sehr fair ab.»

Zum Verlauf seiner Saison meint er: «Sie begann mit dem Auftaktsieg in Fuji sehr gut, dann verlor ich die Gesamtführung und halte nun Platz 2. Wir haben noch vier Rennen, nur eine Strecke davon ist für mich neu, nämlich Motegi.»

Dass sein Ziel der Titel ist, daran lässt Lawson keinen Zweifel: «Der einzige Ausgang, mit dem ich voll zufrieden wäre, ist der Gewinn der Meisterschaft. Ich bin dafür in ganz guter Position. Zu Saisonbeginn war alles neu, ich konnte auch meine Gegner nicht so recht einschätzen. Aber ich bekam einige Ratschläge für die Serie von Pierre Gasly, sehr viele auch von meinem Landsmann und Red Bull-Kollegen Nick Cassidy, der diese Serie 2019 gewinnen konnte. Er war sehr hilfreich mit seinen Ratschlägen.»

Abgesehen vom umstrittenen Norisring-Finale, das ihn den Titel kostete, blickt Lawson positiv auf die DTM 2021 zurück: «Das Jahr in der DTM war sehr lehrreich für mich. Ich arbeitete erstmals mit einem Herstellerteam zusammen, die Kombination Ferrari-AF Corse-Red Bull war bemerkenswert. Eine solche Arbeit mit einem Werksteam gibt es in der Formel 2 nicht. Da ist es ein grosser Sprung in die Formel 1.»

Wie es weitergeht, steht noch nicht fest: «Ich habe keine Ahnung, wo ich 2024 fahren werde. Jetzt geht es um das bestmögliche Resultat in der Super Formula. Ich wohne ein paar Minuten von Red Bull Racing entfernt in Milton Keynes, das ist ein Vorteil, weil ich schnell für Simulatorarbeit vor Ort sein kann. Ich habe seit zwei Jahren ziemlich viel Erfahrung gewonnen. Ich bin dadurch bestens vorbereitet, sollte der Ruf in die Formel 1 kommen. Eventuelle Freitag-Trainingseinsätze sind jedoch keine fixiert. Aber ich hoffe sehr, dass irgendwann welche kommen werden.»

Lawson fuhr für AlphaTauri Ende 2021 den Nachwuchsfahrer-Test in Abu Dhabi, 2022 nahm er für den Red Bull-Rennstall aus Faenza am freien Training in Spa-Francorchamps teil.

Ein Training für Red Bull Racing folgte in Mexiko 2022, und für RBR sass der Neuseeländer auch beim Nachsaisontest in Abu Dhabi im Rennwagen.

Das nächste Rennwochenende in der Super Formula findet vom 14. bis 16. Juli in Fuji statt.


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