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Mike Krack zum FIA-Fiasko: «Ich war schockiert»

Von Mathias Brunner
Aston Martin-Teamchef Mike Krack

Aston Martin-Teamchef Mike Krack

​Die Formel 1 hat sich beim Grand Prix von Österreich blamiert: 1200 Fälle des Überschreitens von Pistengrenzen mussten geprüft werden, es hagelte Strafen. Aston Martin-Teamchef Mike Krack ordnet das FIA-Fiasko ein.

Anfang 2023 ordnete Formel-1-Rennleiter Niels Wittich an, wie in dieser GP-Saison das Thema Pistengrenzen gehandhabt wird. Ein Rennfahrer darf seinen Wagen neben die eigentliche Rennstrecke tragen lassen, aber ein Rad muss die weisse Pistenbegrenzungslinie noch berühren.

Wer jenseits davon fährt, wird notiert. Beim vierten Vergehen wird die diagonal geteilte, schwarz-weisse Flagge gezeigt, als letzte Warnung. Danach folgt eine Fünfsekunden-Strafe. Danach eine Strafe von zehn Sekunden.

Schon während des Grossen Preises von Österreich hagelte es Strafen, beispielsweise für Mercedes-Superstar Lewis Hamilton. Richtig dicke kam es aber nach dem Rennen: Aston Martin legte Protest gegen das Rennergebnis ein, mit dem Argument, die Rennleitung habe nicht alle Vergehen prüfen können. Die FIA-Regelhüter mussten zugeben: Das stimmt. Fünf Stunden nach dem Rennen wurden acht Fahrer mit Zeitstrafen belegt.

Die grosse Frage nach diesem Fiasko: Wie kann der Formel-1-Sport solch ein Eigentor künftig verhindern?

Aston Martin-Teamchef Mike Krack im Fahrerlager der Silverstone-Rennstrecke auf diese Frage von SPEEDWEEK.com: «Es ist ganz einfach – die Fahrer müssen sich an die Vorgabe der Pistengrenzen halten. Zehn Fahrer haben das in Österreich geschafft, also ist das machbar. Was uns angeht, so mussten wir 2022 eine Strafe hinnehmen, also erhielten Fernando Alonso und Lance Stroll die ausdrückliche Warnung, sich an die Vorgaben zu halten. Und wir hielten sich im Rennen ständig auf dem Laufenden. Da wurde erheblich mehr geredet am Funk als sonst.»

Aston Martin-Teammanager Andy Stevenson wurde bei der FIA vorstellig, um einen Protest gegen das Rennergebnis einzulegen. Wie früh wurde das bei den Grünen erwogen? Mike Krack weiter: «Wir erkannten während des Rennens, dass nicht alle Vergehen geahndet werden. Wir dachten, vielleicht wir das noch korrigiert. Aber dann kam das provisorische Rennergebnis, und da erkannten wir einige Piloten, die nicht bestraft worden waren. Da wussten wir – das können wir so nicht stehen lassen.»

Einige Fahrer, wie Lewis Hamilton, monierten im Rennen Pisten-Fouls von Gegnern, wie war das bei Alonso und Stroll? Krack betont: «Unsere Fahrer haben keinen einzigen Fahrer angeschwärzt.»

«Wir haben ein routiniertes Team vor Ort, wir haben weitere Fachleute im Rennwagenwerk, und alle sind gut darauf trainiert, allfällige Vergehen der Gegner zu entdecken. Daher waren wir uns auch sicher, dass unser Einwand gegen das Ergebnis korrekt und fundiert ist. Aber ich bin davon überzeugt: Die anderen Rennställe machen das auch so.»

Die FIA-Regelhüter mussten nach eigenen Angaben mehr als 1200 Fälle von Pistenvergehen betrachten, um zu einem fairen Ergebnis zu kommen. Mike Krack weiter: «Diese Zahl hat mich schockiert. Ich meine, 1200 ist schon eine gewaltige Anzahl. Aber wir sind zufrieden damit, wie das gelöst worden ist.»


Österreich-GP, Red Bull Ring

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:25:33,607 h
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +5,155 sec
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +17,188 sec
04. Lando Norris (GB), McLaren, +26,327 sec
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +30,317 sec
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +31,377 sec
07. George Russell (GB), Mercedes, +48,403 sec
08. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,196 sec
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +59,043 sec
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:07,667 sec
11. Alex Albon (T), Williams, +1:19,767
12. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
13. Logan Sargeant (USA), Williams, +1 Runde
14. Esteban Ocon (F), Alpine, +1 Runde
15. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1 Runde
16. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1 Runde
17. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +1 Runde
18. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
18. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
Out
Nico Hülkenberg (D), Haas, Motorschaden

WM-Stand (nach 9 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 229 Punkte
02. Pérez 148
03. Alonso 131
04. Hamilton 106
05. Sainz 82
06. Leclerc 72
07. Russell 72
08. Stroll 44
09. Ocon 31
10. Norris 24
11. Gasly 16
12. Hülkenberg 9
13. Albon 7
14. Piastri 5
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. De Vries 0
20. Sargeant 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 377 Punkte
02. Mercedes 178
03. Aston Martin 175
04. Ferrari 154
05. Alpine 47
06. McLaren 29
07. Haas 11
08. Alfa Romeo 9
09. Williams 7
10. AlphaTauri 2


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