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Neue Ferrari-Klatsche: Das sagt Teamchef Fred Vasseur

Von Mathias Brunner
Charles Leclerc vor George Russell und Carlos Sainz

Charles Leclerc vor George Russell und Carlos Sainz

​Ferrari ist in Silverstone von den Rängen 4 (Charles Leclerc) und 5 (Carlos Sainz) ins Rennen gegangen, aber die roten Rennen sind nur auf den Rängen 9 und 10 ins Ziel gekommen. Was ist schiefgelaufen?

«Nach solch einem Rennen kann ich mich nicht gut hinstellen und behaupten, wir hätten einen guten Grand Prix gezeigt.» So fasst Ferrari-Teamchef Fred Vasseur die Darbietung der Roten beim Grossen Preis von Grossbritannien zusammen.

Um genau zu sein, ist das Ergebnis in England eine weitere Klatsche. Denn wer in einem Grand Prix von den Plätzen 4 und 5 losfahren kann, am Ende aber nur drei WM-Punkte zusammenkratzt, der hat es versemmelt.

Der Franzose Vasseur redet nicht um den heissen Brei herum: «Wir haben Charles Leclerc sehr früh zum Reifenwechsel hereingeholt, weil wir gegen Russell etwas anders machen wollten. Würden wir das Rennen nochmals durchführen können, dann würden wir das nicht noch einmal machen.»

«Dann haben wir das Verhalten der Reifen falsch eingeschätzt, und das war der wohl grösste Fehler heute. Der Verschleiss war dieses Mal nicht das Problem, denn die harten Reifen haben sich als überaus haltbar erwiesen. Vielmehr waren wir mit dieser Mischung einfach nicht schnell genug. Rückblickend hätten die Fahrer erheblich mehr attackieren können, der Reifen hätte das ausgehalten.»

«Diese Fehleinschätzung gründet auf den Dauerläufen vom Freitag. Da haben wir bekanntlich mit Charles eine Stunde Training verloren wegen eines Defekts. Mit mehr Wissen über das Verhalten der Reifen hätten wir das wohl besser eingeschätzt.»

«Carlos Sainz hatte zwischendurch Pech. Er war in einen harten Kampf im Mittelfeld verwickelt, geriet dabei aber in den Pistenbereich abseits der Ideallinie. Dort lagen zu diesem Zeitpunkt schon viele Reifenkrümel. Prompt hat er weitere Ränge verloren, bis die Reifen wieder sauber waren.»

«Das nächste Problem war der starke Wind. Natürlich ist der für alle gleich, aber wie es scheint, reagiert unser Auto da anfälliger als gegnerische Fahrzeuge. Das machte ich schon vor der Anreise Sorgen. Wir hatten schon in Miami erlebt, dass unser Rennwagen anfällig ist bei windigen Verhältnissen.»

«Im Mittelfeld wird die Leistungsdichte immer höher, da mischt jetzt auch McLaren munter mit. Und dann muss schon alles stimmen, wenn du an Podestränge hinter Red Bull Racing denken willst. Mein stärkstes Gefühl nach diesem Rennen ist – wir hatten die Möglichkeiten, ein erheblich besseres Ergebnis zu erreichen, aber wir haben nicht das Beste aus unseren Möglichkeiten gemacht. Wir waren heute zu zurückhaltend. Wir hätten mehr riskieren müssen.»

«Zu Beginn des Jahres hatten wir den Speed, aber der Reifenverschleiss war zu hoch, und das Handling war zu wenig konstant. Heute war der Reifenverschleiss niedrig und das Handling okay, aber der Speed war zu schwach.»

Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:25:16,938 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +3,798 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +6,783
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +7,776
05. George Russell (GB), Mercedes, +11,206
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +12,882
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +17,193
08. Alex Albon (T), Williams, +17,878
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,689
10. Carlos Sainz (E), Ferrari, +19,448
11. Logan Sargeant (USA), Williams, +23,632
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +25,830
13. Nico Hülkenberg (D), Haas, +26,663
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +27,483
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +29,820
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +31,225
17. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +33,128
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollisionsschäden
Kevin Magnussen (DK), Haas, Motorschaden
Esteban Ocon (F), Alpine, Hydraulikdefekt

WM-Stand (nach 10 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 255 Punkte
02. Pérez 156
03. Alonso 137
04. Hamilton 121
05. Sainz 83
06. Russell 82
07. Leclerc 74
08. Stroll 44
09. Norris 42
10. Ocon 31
11. Piastri 17
12. Gasly 16
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 411 Punkte
02. Mercedes 203
03. Aston Martin 181
04. Ferrari 157
05. McLaren 59
06. Alpine 47
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 2


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