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Max Verstappen: «Ich finde das sehr verwirrend»

Von Mathias Brunner
Renningenieur Gianpiero Lambiase und Max Verstappen

Renningenieur Gianpiero Lambiase und Max Verstappen

​Der Höhenflug von Max Verstappen und Red Bull Racing geht weiter: Achter Sieg im zehnten Saisonrennen für den Niederländer, elfte GP-Triumph von RBR in Serie. Max wundert sich über die Gegner.

Max Verstappen fliegt von Erfolg zu Erfolg: In Silverstone konnte er seinen 43. GP-Sieg sicherstellen, den achten in dieser Saison in zehn Rennen. Und sein Rennstall hat den Formel-1-Rekord von McLaren aus dem Jahre 1988 eingestellt – elf GP-Siege in Folge (zehn aus der Saison 2023, dazu das WM-Finale 2022).

Ein Spaziergang war es für den 25-jährigen Niederländer nicht in Silverstone. «Mein Start war schlecht, das müssen wir uns in Ruhe ansehen. Danach war es nicht einfach, Lando Norris zu überholen, McLaren war an diesem Wochenende sehr schnell.»

Verstappen zeigte die Geduld und die Abgebrühtheit eines Champions, schob sich an Norris vorbei, dann fuhr der Weltmeister von 2021 und 2022 genau so schnell wie er musste, aber – so der Eindruck – nicht so schnell, wie er konnte.

Verstappen blickt auf seinen ersten Sieg beim britischen Grand Prix so zurück: «Am Start haben die Räder viel zu stark durchgedreht. Wenn dir das passiert, dann verlierst du so viel Vortrieb, dass du zum Freiwild für einen Gegner wirst. Ich musste dann darauf achten, hinter Lando alles unter Kontrolle zu behalten, zumal von hinten Oscar Piastri in Copse hinein ziemlich keck wurde. Zum Glück konnte ich ihn hinter mir halten.»

«Ich brauchte einige Runden, bis ich mich an Lando herangearbeitet hatte. Nachdem ich die Führung übernommen hatte, musste ich extrem meinen Reifen Sorge tragen. Ich musste sie abkühlen lassen, ohne aber in die Fänge von Norris zu geraten, knifflige Sache.»

«Dann fand ich einen schönen Rhythmus und konnte mich langsam, aber stetig von Lando absetzen. Bis zur Safety Car-Phase konnte ich mir ein Zeitpolster von neun Sekunden erarbeiten.»

«An der Spitze lief eigentlich alles nach Plan, aber ich muss zugeben, dass mich der Speed von McLaren verblüfft hat. Dann kam die Safety Car-Phase, und natürlich entstand die Diskussion, was wir nun in Sachen Reifenmischung machen sollen – weich oder doch hart?»

«Wir haben uns letztlich für den weichen Reifen entschieden. Ich war überzeugt davon, dass dies die richtige Wahl ist. Aber nach wenigen Runden wurde mir klar, wie schwierig es an diesem Tag war, sie im besten Arbeitsbereich zu halten. Der Abstand zu Lando blieb konstant, von aussen war wohl nicht viel zu sehen. Aber im Cockpit war das ganz anders. Es war nicht angenehm, mit dieser Mischung umgehen zu müssen.»

«Wir werden das analysieren müssen. Im Moment denke ich, die harten Walzen wären wohl doch besser gewesen, weil ich damit mehr Tempo hätte machen können.»

«Was heute auch auffiel: Der Wind war unberechenbar, sehr böig. Aus diesem Grund habe ich mich am Funk gemeldet.»

Wie schätzt Verstappen in dieser Siegesserie seine Gegner ein? «Ich finde das alles sehr verwirrend. Jedes Mal ist ein anderes Team unser Hauptgegner. Ich glaube, das liegt an zwei Faktoren. Erstens daran, ob ein Team das Beste aus seinem Auto holen kann in Bezug auf Abstimmung und Reifen-Management; und zweitens, ob ein bestimmtes Pistenlayout zum jeweiligen Auto passt.»

«Vor diesem Hintergrund habe ich keine Ahnung, wie das auf dem Hungaroring weitergeht. Das ist wieder eine ganz andere Strecke als Silverstone.»

Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:25:16,938 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +3,798 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +6,783
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +7,776
05. George Russell (GB), Mercedes, +11,206
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +12,882
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +17,193
08. Alex Albon (T), Williams, +17,878
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,689
10. Carlos Sainz (E), Ferrari, +19,448
11. Logan Sargeant (USA), Williams, +23,632
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +25,830
13. Nico Hülkenberg (D), Haas, +26,663
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +27,483
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +29,820
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +31,225
17. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +33,128
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollisionsschäden
Kevin Magnussen (DK), Haas, Motorschaden
Esteban Ocon (F), Alpine, Hydraulikdefekt

WM-Stand (nach 10 von 22 Rennen)

Fahrer
01. Verstappen 255 Punkte
02. Pérez 156
03. Alonso 137
04. Hamilton 121
05. Sainz 83
06. Russell 82
07. Leclerc 74
08. Stroll 44
09. Norris 42
10. Ocon 31
11. Piastri 17
12. Gasly 16
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 411 Punkte
02. Mercedes 203
03. Aston Martin 181
04. Ferrari 157
05. McLaren 59
06. Alpine 47
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 2

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