Christian Horner: Ich erkannte Ricciardo nicht wieder
Die GP-Saison 2022 von Daniel Ricciardo bei McLaren war eine einzige Ernüchterung: Der achtfache GP-Sieger aus Australien kam mit dem Fahrverhalten des McLaren nicht zurecht und wurde ein ums andere Mal von seinem englischen Stallgefährten Lando Norris geschlagen. Im Sommer erhielt Ricciardo die Nachricht – kein neuer Vertrag bei McLaren. Er wurde nur WM-Elfter, mit 37 Punkten; Norris wurde WM-Siebter, mit 122 Punkten.
Ricciardo kehrte zu jener Firma zurück, die für ihn die Weichen Richtung Formel 1 gestellt hatte: Red Bull. Er wurde von Red Bull Racing als dritter Fahrer neben Max Verstappen und Sergio Pérez engagiert.
«Das alles hat in einem Hotelzimmer in Mexiko-Stadt 2022 angefangen», sagt dazu Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner im Podcast F1 Nation. «Ich traf mich mit Daniel. Seine Möglichkeiten für 2023 waren begrenzt. Er wirkte auf mich gebrochen.»
«Ich sagte zu ihm: ‘Komm doch zu uns zurück, kümmere dich hier um Arbeit im Simulator, fahr für uns Reifentests, und wer weiss, vielleicht entdeckst du ja deine Leidenschaft für den Sport neu.’»
Horner weiter: «Ganz ehrlich – ich erkannte Ricciardo nicht wieder. Das war nicht jener Daniel, der einst für uns so tolle Rennen bestritten hatte. Er war sichtlich unglücklich.»
«Nach dem WM-Finale von Abu Dhabi kam er zu uns nach Milton Keynes und setzte sich in den Simulator. Es war die pure Katastrophe! Er hatte sich einige ziemlich schlechte Angewohnheiten zugelegt. Aber Daniel arbeitete mit seinem früheren Renningenieur Simon Rennie, der heute für die Sim zuständig ist. Und wir konnten sehen, wie rapide Ricciardo Fortschritte machte und wie seine Selbstsicherheit von Einsatz zu Einsatz zunahm. Am Ende war er auf gleichem Niveau wie die Stammfahrer Verstappen und Pérez.»
«Es war sehr früh geplant, dass Daniel für uns diesen Reifentest in Silverstone fahren würde, das hatte mit der Situation bei AlphaTauri mit Nyck de Vries nichts zu tun. Bei diesem Test war Daniel sehr eindrucksvoll. Es machte einfach gute Laune, ihn fahren zu sehen.»
«Ich sagte zu ihm: ‘Du weisst schon, dass deine Zeit gereicht hätte, um für den britischen Grand Prix in der ersten Startreihe zu stehen.’ Und ich konnte sehen, wie seine Augen zu leuchten begannen. Eine Riesenlast war von seinen Schultern gefallen. Jetzt wusste er, dass er es noch voll drauf hat. Der alte Daniel ist zurück. Auch seine Dauerläufe in England waren der Hammer.»
Noch während des Tests erhielt Daniel die Zusage, dass er ab dem Ungarn-GP-Wochenende den AlphaTauri-Rennwagen von Nyck de Vries übernehmen wird.
Grossbritannien-GP, Silverstone Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:25:16,938 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +3,798 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +6,783
04. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +7,776
05. George Russell (GB), Mercedes, +11,206
06. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +12,882
07. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +17,193
08. Alex Albon (T), Williams, +17,878
09. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +18,689
10. Carlos Sainz (E), Ferrari, +19,448
11. Logan Sargeant (USA), Williams, +23,632
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +25,830
13. Nico Hülkenberg (D), Haas, +26,663
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +27,483
15. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +29,820
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +31,225
17. Nyck de Vries (NL), AlphaTauri, +33,128
Out
Pierre Gasly (F), Alpine, Kollisionsschäden
Kevin Magnussen (DK), Haas, Motorschaden
Esteban Ocon (F), Alpine, Hydraulikdefekt
WM-Stand (nach 10 von 22 Rennen)
Fahrer
01. Verstappen 255 Punkte
02. Pérez 156
03. Alonso 137
04. Hamilton 121
05. Sainz 83
06. Russell 82
07. Leclerc 74
08. Stroll 44
09. Norris 42
10. Ocon 31
11. Piastri 17
12. Gasly 16
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 2
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 411 Punkte
02. Mercedes 203
03. Aston Martin 181
04. Ferrari 157
05. McLaren 59
06. Alpine 47
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 2