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Max Verstappen zur Belgien-Bestzeit: «Ich habe Glück»

Von Mathias Brunner
Max Verstappen

Max Verstappen

​Max Verstappen hat in der Qualifikation zum Grossen Preis von Belgien Bestzeit erzielt. Der Weltmeister zeigt bei tückischen Verhältnissen eine weltmeisterliche Runde. Aber leicht hätte das schiefgehen können.

Der zweifache Formel-1-Weltmeister Max Verstappen hat in der Qualifikation zum Grossen Preis von Belgien Bestzeit erzielt, wird aber nicht von Pole starten können: fünf Ränge zurück wegen Getriebewechsels, damit Startplatz 6 für den Niederländer.

Nach dem spannenden Qualifying strahlt der Red Bull Racing-Star: «In Q2 wurde es verdammt knapp, ich hatte Glück, dass ich es als Zehnter überhaupt ins Q3 geschafft habe. Die Strecke trocknete rapide ab, und ich hatte zu diesem Zeitpunkt nicht das volle Vertrauen ins Auto.»

«In Q3 war das ganz anders: Ich liess den Wagen fliegen, das war eine prima Runde, ich riskierte mehr, aber ich hatte dieses Mal das Vertrauen, dass alles gut geht.»

«Jetzt habe ich Bestzeit, aber ich weiss natürlich, dass ich am Sonntag um fünf Ränge zurück muss. Ich mache mir keine Sorgen. Vor einem Jahr bin ich vom 14. Platz zum Sieg gefahren. Zunächst mal will ich sehen, was das Wetter am Samstag macht und wie sich Sprint-Quali und Sprint entwickeln. Ich bin froh, dass es heute sonnig wurde und ich den tapferen Fans eine gute Show bieten konnte.»

Die Quali begann mit zehn Minuten Verspätung, um Wasser ablaufen zu lassen, kurz vor dem Abschlusstraining hatte es übel geschüttet. Zum Glück zeigte sich nun die Sonne. Die Verzögerung kam Williams wie gerufen: Am Wagen von Logan Sargeant wurde nach seinem Unfall im einzigen freien Training noch gearbeitet.

Um 17.10 Uhr ging’s mit Q1 los, bei 18,4 Grad Lufftemperatur (Asphalt 24 Grad). Mercedes mit zwei verschiedenen Heckflügel-Varianten – Lewis Hamilton mit einem Flügel für mehr Top-Speed, George Russell mit einem Flügel für mehr Abtrieb. Zur Erinnerung: Am Samstag soll es erneut regnen, am Sonntag aber trocken bleiben.

Zehn Minuten Warten war vielleicht doch nicht so eine gute Idee: neuer Regen im Anmarsch. Die Piste zu diesem Zeitpunkt wie oft hier – sehr nass an einigen Stellen, fast trocken an anderen, tückische Verhältnisse, wie gemacht für ein paar saftige Überraschungen.

McLaren-Fahrer Lando Norris war kurz neben der Bahn und musste an der Box den Frontflügel prüfen lassen. Die Reihenfolge änderte sich in Q1 fast im Sekundentakt. Die FIA-Regelhüter ermittelten gegen Champion Max Verstappen, wegen Blockierens von Alex Albon in der letzten Schikane vor Start und Ziel. Die Rennkommissare befanden: Das ist keiner Strafe würdig.

Nun war Timing elementar: Ein Fahrer musste mit Reifen auf Temperatur (aber nicht zu verbraucht) ganz zum Schluss von Q1 auf der Bahn sein und eine fehler- und verkehrsfreie Runde erwischen. Nico Hülkenberg hatte Pech, Probleme mit der Hydraulik, keine Chance noch eine schnelle Runde zu fahren.

Am Ende von Q1 mussten Feierabend machen: Albon, Zhou, Sargeant, Ricciardo und Hülkenberg. Ärgerlich: Ricciardos beste Runde hätte für die Top-Ten gereicht, aber am Ausgang von Eau Rouge war er linkerhand neben der Bahn, daher diese Rundenzeit gestrichen.

Top-Ten nach Q1: Leclerc, Verstappen, Hamilton, Sainz, Alonso, Piastri, Pérez, Russell, Tsunoda, Bottas.

In Q2 war ersichtlich: Die Bahn trocknete sehr schnell ab. Lewis Hamilton erhielt per Funk die Information, dass in Kürze kein neuer Regen in Sicht sei.

Erster Mann auf Slicks: Valtteri Bottas im Alfa Romeo, dann auch Oscar Piastri im McLaren auf profillosen Reifen, ebenso Weltmeister Verstappen. Sie hatten sechs Minuten Zeit, um daraus etwas zu machen. Ocon machte nichts daraus, Ausflug, Frontflügel zerschlagen.

Gleichzeitig sahen sich die Rennkommissare an, wie Hamilton vor seinem Mercedes-Stallgefährten Russell herumgegondelt war. Ergebnis: Das wird nach der Quali untersucht.

In den letzten Sekunden musste für die Fahrer auf Slicks alles passen, die Top-Ten: Piastri, Sainz, Leclerc, Stroll, Norris, Hamilton, Pérez, Russell, Alonso und Verstappen.

Damit ausgeschieden: Tsunoda, Gasly, Magnussen, Bottas und Ocon.

Q3 fand mit Verzögerung ab 18.03 Uhr statt: Kevin Magnussen war neben der Bahn gewesen und hatte mit seinem Haas-Renner Kies auf die Bahn geschaufelt. Kein Regen mehr als unmittelbare Gefahr. Aber die Autos mit Slicks heikel zu fahren auf teilweise noch feuchter Bahn.

Reihenfolge nach den ersten schnellen Runden: Leclerc vor Verstappen, Sainz, Piastri, Norris und Alonso. Ferrari-Fahrer Leclerc eine Zehntelsekunde vor Champion Verstappen.

Mit dem zweiten Reifensatz fuhr Verstappen die Gegner in Grund und Boden – Bestzeit, aber keine Pole-Position. Der Niederländer wird wegen Getriebewechsels fünf Ränge zurück müssen.

Qualifying, Francorchamps

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:46,168 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:46,988
03. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:47,045
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:47,087
05. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:47,152
06. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:47,365
07. Lando Norris (GB), McLaren, 1:47,669
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:47,805
09. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:47,843
10. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:48,841
11. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, 1:53,148
12. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:53,671
13. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:54,160
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:54,694
15. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:56,372
16. Alex Albon (T), Williams, 2:00,314
17. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 2:00,832
18. Logan Sargeant (USA), Williams, 2:01,535
19. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, 2:02,159
20. Nico Hülkenberg (D), Haas, 2:03,166

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