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Personal-Revolution bei Alpine: Mangel an Respekt

Von Mathias Brunner
Monza 2022: Zwei dieser vier Teamchefs sind weg. Von links Christian Horner (Red Bull Racing), Andreas Seidl, der von McLaren zu Sauber gezogen ist, Mike Krack (Aston Martin) und Otmar Szafnauer, der bei Alpine gehen musste

Monza 2022: Zwei dieser vier Teamchefs sind weg. Von links Christian Horner (Red Bull Racing), Andreas Seidl, der von McLaren zu Sauber gezogen ist, Mike Krack (Aston Martin) und Otmar Szafnauer, der bei Alpine gehen musste

​Bei Alpine geht es drunter und drüber: CEO weg, Teamchef weg, Sportdirektor weg, Technikchef weg. Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner spricht dabei von mangelndem Respekt.

Im Mai 2023 platzte dem damaligen Alpine-CEO Laurent Rossi der Kragen: «Wir haben als Team schlecht gearbeitet, uns fehlt so viel, das ist für jeden zu sehen. Angesichts der Ressourcen, die wir haben, ist unsere Position inakzeptabel, wir sind meilenweit von unserem Ziel entfernt. Wenn Fehler gemacht werden, okay. Aber wir scheinen aus Fehlern nichts zu lernen.»

Viele deuteten diese Worte als Hinweis darauf, dass der Posten von Teamchef Otmar Szafnauer wackelt. Dann passierte zunächst etwas ganz Anderes: Renault-Chef Luca de Meo entzog Laurent Rossi den Posten des Geschäftsleiters, ab 21. Juli war Philippe Krief der neue Alpine-CEO!

Doch damit nicht genug: Am GP-Wochenende von Belgien wurde bestätigt – Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer stehe in Belgien zum letzten Mal für die Blauen an der Boxenmauer, dann verlasse er das Team. Der in Rumänien geborene US-Amerikaner war im Februar 2022 von Aston Martin zu Alpine gekommen.

Der Formel-1-Rennstall aus Enstone – 2005 und 2006 als Renault Weltmeister mit Fernando Alonso – trennt sich zudem von Alan Permane, der 34 Jahre lang für den GP-Rennstall tätig war. Auch für ihn war Belgien das letzte Rennen in Blau.

Gleichzeitig gab Alpine zu, dass der erfahrene Formel-1-Techniker Pat Fry weggehe. Er wird zu Williams ziehen und dort am 1. Januar 2024 anfangen.

Otmar Szafnauer reagierte mit deutlichen Worten, und der frühere Alpine-Sonderberater Alain Prost sprach von Unfähigkeit und Arroganz.

Red Bull Racing-Teamchef Christian Horner kann über die Personal-Revolution bei Alpine nur ungläubig den Kopf schütteln. «Natürlich haben sie ihre Gründe, wieso diese ganzen Veränderungen umgesetzt werden, und klar ist das alles ihre Sache. Otmar ist ein guter Kerl, aber am meisten verblüfft war ich von der Trennung von Alan Permane.»

«Ich habe zwar nie mit ihm im gleichen Team gearbeitet, aber er wird in der ganzen Boxengasse geschätzt, und ich finde, man sollte einem Mann etwas mehr Respekt entgegenbringen, der 34 Jahre lang fürs gleiche Team gearbeitet hat und massgeblich an den WM-Titeln von Michael Schumacher und Fernando Alonso dort beteiligt gewesen ist.» Dies, als das Team Mitte der 1990er Jahre als Benetton antrat und danach zum Renault-Werksteam wurde.

Horner weiter: «Permane war der Ruhepol, als der Rennstall fast Pleite war und mehrmals den Besitzer gewechselt hat. Er war über so viele Jahre beim Team aus Enstone die grosse Konstante. Ich finde, damit hat er sich mehr Anerkennung verdient. Ich bin sicher, Alan wird so wie Otmar nicht sehr lange ohne Job bleiben. Wir werden sie wiedersehen, garantiert.»

Alan Permane soll Pat Fry zu Williams folgen, was aber noch nicht bestätigt ist. Otmar Szafnauer wird mit einer Funktion beim geplanten Formel-1-Rennstall von Michael Andretti in Verbindung gebracht.

Belgien-GP, Circuit de Spa-Francorchamps

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:22:30,450 min
02. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +22,305 sec
03. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +32,359
04. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,671
05. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +56,184
06. George Russell (GB), Mercedes, +1:03,101 min
07. Lando Norris (GB), McLaren, +1:13,719
08. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:14,719
09. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1:19,340
10. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1:20,221
11. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,084
12. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1:25,191
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1:35,441
14. Alex Albon (T), Williams, +1:36,184
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:41,754
16. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1:43,071
17. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:44,476
18. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:50,450
Out
Carlos Sainz (E), Ferrari, Kollisionsschäden
Oscar Piastri (AUS), McLaren, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inklusive 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
21. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3


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