Häkkinen zu Schumi: Bisschen viel für einen Gentleman
Mika Häkkinen und Michael Schumacher
Mika Häkkinen haben eine lange gemeinsame Geschichte. Die Rivalität begann bereits im Kartsport und setzte sich bis in die Formel 1 fort. Sie lieferte jede Menge Geschichten, die sich Fans noch heute mit leuchtenden Augen erzählen.
«Bei einem Rennen der deutschen Formel 3 habe ich ihn als Gaststarter mal besiegt. Das gefiel ihm gar nicht», erinnerte sich Häkkinen beim Redaktionsnetzwerk Deutschland an ein sehr frühes Duell.
Schumacher sei ein ziemlich harter Gegner gewesen, er habe nie viel Raum gelassen, immer extrem hart verteidigt, so Häkkinen. «Es gibt so viele Aspekte, die ich an ihm bewundert habe. Der wichtigste: Er ließ nie locker. Aufgeben gehörte einfach nicht zu seinem Wortschatz. Ich hoffe, dass ihm diese Eigenschaft auch heute hilft.»
Woran viele Fans denken, ist der 27. August des Jahres 2000, an den Tag des Belgien-GP, an das Rad-an-Rad-Duell zwischen Schumacher (Ferrari) und Häkkinen (McLaren-Mercedes) in Spa-Francorchamps, «als er mich bei Tempo 300 aufs Gras drückte. Das war ein sehr herausforderndes Rennen – und Michael hat sich so extrem an der Grenze dessen bewegt, was ein ‚Gentleman Racer‘, wie ich das nenne, noch tun darf. Ich verstehe, dass man diesen Grenzbereich ausreizt, aber wenn man mit 300 km/h unterwegs ist und dann drückt dich jemand ins Gras – dann ist das halt schon ein bisschen viel für einen Gentleman.»
Beide haben das nach dem Rennen ausdiskutiert. «Ich habe ihm gesagt, dass er das nicht machen kann, dass das zu gefährlich ist, dass ich dabei verletzt werden könnte. Ich sagte ihm, er solle mal seinen gesunden Menschenverstand benutzen. Bei diesem Tempo geht es doch um Leben und Tod.»
Schumacher habe nur den Kopf zur Seite gelegt und Häkkinen fragend angeschaut. «Für ihn war das Racing. Das machte ihn am Ende zum Besten von uns.»
Natürlich gibt es noch weitere Zutaten für den Erfolg. «Michael war neben einem großen Naturtalent jemand, der unglaublich hart gearbeitet hat, mental sehr stark war und auch noch sehr clever. Er wusste ganz genau, was er wollte, und er hat das auch sehr direkt gesagt. Für die Leute, die heute an der Spitze stehen, ist es ja ganz genauso: Siege kommen nicht von ungefähr. Sie sind das Ergebnis harter Arbeit. Noch ein Punkt, in dem Michael besonders gut war: Er hat es geschafft, die richtigen Leute für sich zu finden. Es geht nicht in erster Linie um das Auto, es geht um die Leute. Die sind das Wichtigste», so Häkkinen.
WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
21. Ricciardo 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3