Sebastian Vettel: «Diese Zeit kommt nicht wieder»
Sebastian Vettel: «Ich wollte gewisse Kompromisse nicht mehr eingehen»
Mit Sebastian Vettel hat sich nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi im vergangenen November einer der grossen Namen der Formel 1 aus dem GP-Zirkus verabschiedet. Der Heppenheimer, der mit seinen Fahrkünsten genauso glänzte wie durch sein Charisma, trat mit Ansage ab: Bereits im Juli hatte er der Welt seinen Entschluss mitgeteilt, der Königsklasse den Rücken zu kehren.
Im Interview mit dem Magazin «The Red Bulletin», sprach der vierfache Weltmeister unlängst über die Gründe, die ihn zum Verlassen der grossen Motorsport-Bühne veranlasst haben. Und er erzählte auch: «Die ersten Monate gingen rasch vorbei, und es war schön, die freie Zeiteinteilung zu geniessen. In meine Entscheidung zum Rücktritt sind viele Faktoren eingeflossen.»
«Ich habe nicht aufgehört, weil ich den Sport nicht mehr mochte, zu langsam war oder unbedingt etwas anderes machen wollte», stellte Vettel klar, und betonte: «Rücktritte sind sehr individuell. Für mich war Zeit einer der bestimmenden Faktoren: die vielen Rennen; das Wissen, wie viel Einsatz es braucht, um den Job meiner Meinung nach ordentlich zu erledigen. Gleichzeitig habe ich kleine Kinder zu Hause. Diese Zeit kommt nicht wieder.»
Das Rennfahren und sich Messen habe ihm bis zum Ende Freude bereitet, beteuerte der 36-Jährige, erklärte aber auch: «Ich wollte gewisse Kompromisse nicht mehr eingehen. Plus: Meine Kinder haben ein Recht darauf, dass ich mehr für sie da bin. Ein bisschen bin ich wohl auch rausgewachsen aus einer Welt, die ich früher so toll fand. Dinge, die ich einst reinweiss sah, hatten eine gewisse Färbung bekommen.»
Damit sprach er sein Engagement für die Umwelt an, ein Thema, für das er sich in den letzten Jahren immer stärker interessierte. Vettel erläuterte: «Wer seine Augen nicht verschliesst, nimmt gesellschaftliche Entwicklungen wahr. Die Formel 1 hat zwar einen Grossteil meines Lebens eingenommen, ist aber nicht zentral für die Menschen auf der Welt. Wenn man über den Tellerrand blickt, erkennt man die Zeichen.»
Das ganze Interview gibt es auf der Website von Red Bull nachzulesen.