Formel 1: «Darauf kann man nicht stolz sein»

Max Verstappen: «Ich bin nicht grundsätzlich dagegen»

Von Vanessa Georgoulas
Max Verstappen: «Ich kann mir nicht vorstellen, drei Jahre lang im Mittelfeld mitzufahren»

Max Verstappen: «Ich kann mir nicht vorstellen, drei Jahre lang im Mittelfeld mitzufahren»

Champion Max Verstappen dominiert die Formel 1 derzeit, das hält ihn aber nicht davon ab, Kritik an der Königsklasse zu äussern. Der Red Bull Racing-Star fragt sich: «Warum muss man Dinge ändern, wenn sie gut laufen?»

Zehn Siege in zwölf Rennen und ein satter WM-Vorsprung von 125 Punkten auf seinen ersten Verfolger und Red Bull Racing-Teamkollegen Sergio Pérez: Sportlich könnte es für Max Verstappen kaum besser laufen. Dennoch macht sich der schnelle Niederländer Sorgen um den Sport, wie er unlängst im Interview mit dem Kollegen von «De Telegraaf» erklärt hat.

«Ich mache mir Sorgen um den Sport, den ich immer genossen habe. Ich habe immer noch meine Freude daran, aber nur bis zu einem gewissen Grad», verriet der 25-Jährige. «Ich bin nicht grundsätzlich dagegen, dass man etwas verändert, wie einige Leute behaupten. Aber diese Änderungen müssen der Formel 1 zugute kommen», stellte er klar.

Und Verstappen fragte: «Warum muss man Dinge ändern, die gut laufen?» Als Beispiel nannte er das Qualifying-Format: «Ich denke, das traditionelle Format für die Qualifikation ist grossartig, und es muss sich nicht alles ums liebe Geld drehen. Die Leute denken vielleicht: 'Na ja, er verdient eine Menge Geld, worüber beschwert sich der Typ?' Aber es geht vielmehr um dein Wohlbefinden und darum, wie du die Dinge erlebst, und weniger darum, wie viel du verdienst.»

Auch die immer umfangreicheren Verpflichtungen neben der Strecke sind dem WM-Leader ein Dorn im Auge. Er klagte: «Ich habe das Gefühl, dass ich zu viel tun und andere Dinge ausfallen lassen muss, so dass ich mich manchmal frage: 'Ist es das noch wert?‘» Und er betonte: «Das Reisen ist nicht das grösste Problem. Es geht eher um all die zusätzlichen Dinge, die ich tun muss.»

«Die Donnerstage vor einem Rennwochenende können sehr lang sein, je nachdem, wo wir sind, und ausserhalb der Grands Prix gibt es eine Menge Arbeit am Simulator. Ich verliere zum Beispiel auch mehr als einen Monat im Jahr wegen der Marketing-Aktivitäten. Ab einem bestimmten Zeitpunkt hat man einfach keine Lust mehr auf all das», schilderte Verstappen.

Dass ihm die Lust vergehen könnte, sollte Red Bull Racing bei der nächsten grossen Regeländerung im Jahr 2026 ins Hintertreffen geraten, fürchtet der 45-fache GP-Sieger aber nicht: «Es müsste schon sehr schlecht laufen, damit das passiert. Ich erwarte nicht, dass das Team so weit zurückfällt, denn wir haben so viele hervorragende Leute bei uns. Aber in diesem Sport ist es immer möglich, dass man nicht so wettbewerbsfähig ist.»

Und Verstappen betonte: «Es kommt darauf an, wie die Aussichten sind, aber ja, ich kann mir nicht vorstellen, drei Jahre lang im Mittelfeld mitzufahren. Dann würde ich lieber zu Hause bleiben oder etwas anderes machen. Aber wie gesagt, ich erwarte nicht, dass das passiert.»

WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints) 

Fahrer
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
21. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3

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