Ein Hoffnungsschimmer bei der KTM AG

Toto Wolff: «Das waren 15 fürchterliche Minuten»

Von Vanessa Georgoulas
Toto Wolff gibt immer noch gerne Gas – jagt aber keine Rekorde mehr

Toto Wolff gibt immer noch gerne Gas – jagt aber keine Rekorde mehr

Als Toto Wolff 2009 versuchte, auf der Nordschleife einen Rekord aufzustellen, warnte ihn GP-Legende Niki Lauda: «Du könntest dich umbringen.» Tatsächlich bangte er nach einem Unfall um sein Leben.

Ehrgeizig ist Toto Wolff auch heute noch, doch mittlerweile jagt er als Teamchef und Geschäftsleiter des Formel-1-Rennstalls von Mercedes Rekorden nach. Bevor er beim Werksteam der Sternmarke einstieg und auch Anteile daran übernahm, versuchte er sich selbst als Rennfahrer – und das nicht ohne Erfolg.

So holte er sich 1994 beim 24h-Rennen auf dem Nürburgring den Sieg in seiner Klasse. Auch in der Österreichischen Rallye-Meisterschaft war er erfolgreich unterwegs und 2006 gewann er die 24h von Dubai.

2009 wollte er sich auf einer der schwierigsten Pisten der Welt beweisen und einen Rekord auf der Nordschleife des Nürburgrings aufstellen. Der Wiener erlitt dabei einen harten Crash, an den er sich unlängst bei den Kollegen von BBC erinnert hat. «Es hiess, dass nur die Einheimischen dort wirklich schnell sein können und einige Profis, die auf internationaler Ebene sehr erfolgreich waren, kamen auf der Nordschleife den Leistungen der Einheimischen auch nicht nahe. Deshalb sagte ich mir, ich werde es ihnen zeigen, dass ich die Rekorde schlagen kann.»

Dass dies ein gefährliches Unterfangen war, war auch Niki Lauda klar. Dessen Feuerunfall im Deutschland-GP am 1. August 1976 hatte ihm selbst beinahe das Leben gekostet. Deshalb riet er Wolff auch davon ab. Dieser erinnert sich: «Niki hatte dort seinen schweren Unfall, bei dem er fast in den Flammen umgekommen wäre. Er sagte mir: ‚Sei nicht so dumm. Niemand interessiert sich für die Rundenzeit auf der Nordschleife. Du könntest dich umbringen. Schau mich an.»

Doch Wolff schlug alle Warnungen in den Wind und in einer der Trainingsrunden im Porsche 911 GT3 RSR unterbot er den damaligen Rekord von sieben Minuten und fünf Sekunden auch. Doch schon da wurde ihm klar, dass etwas nicht stimmte: «Das Auto fühlte sich nie stabil an und die Reifen waren einfach nicht gut genug für diese Menge an Downforce. Als ich dann meine schnelle Runde in Angriff nahm, spürte ich, dass etwas nicht stimmte.»

«Ich hätte die Runde abbrechen und an die Box zurückkehren müssen, aber das tat ich nicht. Ich wollte es einfach versuchen. Und dann hatte ich an der gefährlichsten Stelle einen Reifenschaden, der einen schlimmen Crash zur Folge hatte», sagt der 51-Jährige, dessen Rennwagen sich mehrmals überschlug, bevor er nach 350 Metern stehen blieb.

«Ich landete nicht im Wald, sondern kam fast wieder zurück auf die Strecke. Nach 350 Metern kam der Wagen zum Stehen. Ich war scher verletzt, aber ich steckte instinktiv das Kabel für den Funk aus und stieg aus. Sie fanden mich hinter der Leitplanke, ich hatte meinen Helm noch auf und lag im Gras. Ich dachte, ich sei tot», schildert Wolff, der sich an den Unfall selbst nicht mehr erinnert.

Erst die Fahrt im Krankenwagen und das seltsame Kribbeln in den Beinen, das er spürte, sind ihm in Erinnerung geblieben. «Das war kein schöner Moment. Ich dachte, wenn das in einer Lähmung endet, dann war das wirklich die dümmste Idee meines Lebens.» Ein MRT sollte Klarheit schaffen.

Wolff erzählt: «Ich erinnere mich, wie ich einer Krankenschwester sagte: ‚Sagen sie mir einfach, ob mit meiner Wirbelsäule alles okay ist.‘ Aber das konnte sie zu diesem Zeitpunkt nicht.» Was folgte, waren bange 15 Minuten, bis ein Arzt Entwarnung gab.«Diese 15 Minuten waren furchtbar», gesteht der erfolgreiche Teammanager, der sich in diesem Augenblick entschloss, sich vom wettkampfmässigen Racing zu verabschieden.»

WM-Stand (nach 12 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints) 

Fahrer
01. Verstappen 314 Punkte
02. Pérez 189
03. Alonso 149
04. Hamilton 148
05. Leclerc 99
06. Russell 99
07. Sainz 92
08. Norris 69
09. Stroll 47
10. Ocon 35
11. Piastri 34
12. Gasly 22
13. Albon 11
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 5
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. De Vries 0
21. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 503 Punkte
02. Mercedes 247
03. Aston Martin 196
04. Ferrari 191
05. McLaren 103
06. Alpine 57
07. Williams 11
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 9
10. AlphaTauri 3

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