Aston Martin: Felipe Drugovich für Stroll in Monza
Felipe Drugovich
Vor Jahren wurde in der Formel 1 beschlossen: Aus Spargründen wird auf Testfahrten während der Saison verzichtet, von der Arbeit mit Reifenlieferant Pirelli mal abgesehen.
Das hat dazu geführt, dass junge Piloten kaum mehr die Möglichkeit erhalten, in einem aktuellen Formel-1-Rennwagen zu üben. Also haben sich die Formel 1, die Teamchefs und der Autosport-Weltverband FIA auf die folgende Lösung geeinigt: Jeder Formel-1-Stammfahrer muss einmal im Jahr einem Neuling Platz machen für einen Einsatz im ersten freien Training am GP-Wochenende. Als Neuling wird dabei definiert, wer maximal zwei GP-Einsätze hinter sich hat.
Diese Definition erlaubte es, dass McLaren-Fahrer Oscar Piastri, Williams-Pilot Logan Sargeant sowie der damalige AlphaTauri-Fahrer Nyck de Vries am Saisonbeginn alle als Rookies antreten durften. Diese drei Rennställe haben also je einen Einsatz abgehakt.
Die anderen Teams müssen nachziehen: Der in Israel geborene und in Russland und Italien aufgewachsene Robert Shwartzman fuhr in den Niederlanden im ersten Training, und Red Bull-Reservist Liam Lawson qualifiziert sich als Ricciardo-Reservist ebenfalls.
Nun bestätigt Aston Martin – in Monza sitzt im ersten Training statt des kanadischen Stammpiloten Lance Stroll der Reservist Felipe Drugovich im Auto.
Der 23-jährige Brasilianer, Formel-2-Champion der Saison 2022, konnte schon vor der Saison mit dem Aston Martin AMR23 fahren, als Stroll wegen seiner Handgelenksverletzungen (Radunfall) pausieren musste.
Seither war Aston Martin nicht untätig: Mit einem zwei Jahre alten Aston Martin AMR21 fuhr Drugovich mehrere Privattests, in Silverstone, Barcelona und auf dem Red Bull Ring. Solche privaten Probefahrten sind von der Testeinschränkung in der Königsklasse ausgeschlossen.
Felipe sagt: «Ich kann es kaum erwarten, wieder hinters Lenkrad zu kommen. Ich bin gespannt darauf zu sehen, wie sich der Wagen anfühlt, verglichen mit dem Stand vom vergangenen März.»
Aston Martin-Teamchef Mike Krack: «Vor der Saison hat Felipe gezeigt, wie wertvoll er für uns als Reservefahrer ist, als er für Lance einsprang. Nun kann er sein Wissen vertiefen.»
Der andere Aston Martin-Reservist, der Belgier Stoffel Vandoorne, darf im Rahmen der Nachwuchsfahrer-Regel nicht zum Einsatz kommen – er hat als früherer GP-Fahrer von McLaren zu viele F1-Rennen bestritten.