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Rätsel Racing-Raritäten: Ein Grand Prix ohne Formel 1

Von Mathias Brunner
​Beim neuen Rätsel «Racing-Raritäten» zeigen wir einen Piloten, der hier einen Grand Prix bestreitet, aber in der Formel 1 sind wir nicht. Wer ist hier zu sehen? Wo und wann ist dieses Bild entstanden?

Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.

Die richtige Lösung vom letzten Mal: Der US-Amerikaner Phil Hill mit seinem ATS 100 beim Grossen Preis von Italien in Monza, trotz eleganter Scheibenräder wurde der Formel-1-Weltmeister von 1961 mit diesem jämmerlichen Rennwagen nur Elfter.

Wir haben dieses Bild aus drei Gründen ausgewählt: Erstens weil die Formel 1 wie so oft Anfang September in Monza zu Gast gewesen ist, zweitens wegen der in der Königsklasse selten zu sehenden Radverkleidungen, drittens wegen des Todestages des Kaliforniers – Hill starb am 28. August 2008 im Alter von 81 Jahren.

Es gab in der Formel 1 kurioserweise zwei Rennställe des Namens ATS: Den deutschen von Günter Schmid (Auto Technisches Spezialzubehör) von 1977 bis 1984 und den italienischen einer von Ferrari abtrünnigen Gruppe, die «Automobili Turismo e Sport» gründete.

Eine Kernmannschaft um Techniker Carlo Chiti hatte bei Ferrari die Nase voll, wie sich Enzos Ehefrau Laura ins Tagesgeschäft einmischte. Sämtliche Abteilungsleiter deponierten bei Enzo Ferrari einen Protestbrief – worauf der alle Fachkräfte vor die Tür stellte.

Sechs dieser Italiener engagierten sich daraufhin als ATS, was zum monumentalen Fehlschlag wurde. ATS eroberte 1963 keinen einzigen WM-Punkt, die Autos wurden am Ende der Saison an Privatfahrer verscherbelt.

Philip Toll «Phil» Hill war einer der erfolgreichsten Piloten aus den USA, einer der besten Sportwagenfahrer, mit drei Le Mans-Siegen (1958, 1961 und 1962), ein Denker und Tüftler, der mit seiner stillen, nachdenklichen Art so gar nicht zu Ferrari passte.

Sein WM-Titel 1961 war von der Tragödie von Monza überschattet: Der Kalifornier vergoss bittere Tränen, denn sein WM-Rivale Wolfgang von Trips war beim Italien-GP zu Tode gestürzt und hatte vierzehn Zuschauer ins Verderben mitgerissen.

Ferrari trat beim folgenden Rennen ausgerechnet in den USA gar nicht mehr an.

Nach Ferrari konnte Hill nicht mehr an frühere Erfolge anschliessen, mit dem Hochflügel-bestückten Chaparral gewann er aber 1966 auf dem Nürburgring sensationell das 1000-km-Rennen.

Nach seinem Rücktritt kümmerte sich Phil Hill um die Restaurierung historischer Rennwagen, er arbeitete als Rennexperte für den TV-Sender ABC und schrieb eine Kolumne für das Magazin Road & Track.

Hill erkrankte im Pensionsalter an Parkinson und starb 2008

Damit zum neuen Rätsel: Dieser Fahrer nahm 1975 an einem Grand Prix teil und wurde Zweiter, aber es ging nicht um die Formel-1-WM.

Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.


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