Nico Hülkenberg: «Verlasse mich auf mein Bauchgefühl»
Nico Hülkenberg weiss: «Vier Kurven weniger ist vier Mal weniger Gefahr, in der Mauer zu landen»
Der Ärger von Monza, als die beiden Haas-Piloten den italienischen GP auf den letzten Rängen (17./18.) beendeten, ist für Nico Hülkenberg verflogen. Dazu sagt er in Singapur: «Es sind noch eine Menge Punkte da, um abgeholt zu werden. Klar, Monza war für uns nicht das, was wir wollten, vielleicht das schlechteste Rennen der Saison. Ich bin aber optimistisch, dass bessere kommen werden. Singapur könnte ganz gut werden, Suzuka eher weniger. Auf Kursen, die wenig Abtrieb erfordern, haben wir Nachteile, weil unsere Balance nicht gut ist und wir viel herumrutschen.»
Natürlich setzt er im Kampf gegen Williams um Rang 7 in der Teamwertung Hoffnungen in Upgrades, «aber die müssen greifen.» Und er hofft wie Teamkollege Kevin Magnussen, dass das spätestens in Austin der Fall sein wird. Jedenfalls schmerzten die sechs Monza-Punkte von Williams durch Alex Albon, wie auch Nico zugibt: «Andere Teams verfolgten andere technische Konzepte als wir und konnten uns überholen.» Vor einigen Monaten sei Haas in punkto Aerodynamik in der Sackgasse gelandet, das sei ihm so «rund um den Österreich-GP» bewusst geworden.
Die Zeitumstellung (Singapur ist Mitteleuropa sechs Stunden voraus) bzw. das Simulieren des Ablaufs nach «europäischem Rhythmus» – wie es fast alle Kollegen und Teams machen – ist für Hülkenberg ohne grosse Bedeutung. «Ich richte mich nach meinem Bauchgefühl», meinte er schmunzelnd. Und zur Änderung am Marina Bay Street Circuit urteilt er: «Vier Kurven weniger ist vier Mal weniger Gefahr, in der Mauer zu landen. Aber es bleibt auch mit einer Geraden mehr ein schwieriger Kurs.» Die körperliche Vorbereitung hat er in den vergangenen Wochen schon mit seinem Trainer Martin Poole auf Hitze und hohe Luftfeuchtigkeit ausgerichtet, da sehe er kein grosses Problem.
Über seine kürzlich bestätigte Vertragsverlängerung hatte Hülkenberg keine Zweifel, «ich war da sehr zuversichtlich.» Und über seine (fernere) Zukunft nach der Formel-1-Karriere machte sich der 36-Jährige noch keine Gedanken. Auch nicht, ob ihn eine Rückkehr in die Langstrecken-WM (Le-Mans-Sieger mit Porsche 2015!) oder eine Rolle als TV-Analyst (wie 2021/22 bei ServusTV) mehr reizen würde: «Ich habe noch einige Jahre in der Formel 1 vor mir. Was danach passiert, darüber machte ich mir noch keine Gedanken.» Immerhin: Für die neuen Prototypen (LMDh) hat er schon etwas Interesse, auch wenn die Kontakte zu Porsche abrissen: «Da sind jetzt andere Leute da als zu meiner Zeit.»
WM-Stand (nach 14 von 22 Grand Prix, ink. 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 364 Punkte
02. Pérez 219
03. Alonso 170
04. Hamilton 164
05. Sainz 117
06. Leclerc 111
07. Russell 109
08. Norris 79
09. Stroll 47
10. Gasly 37
11. Ocon 36
12. Piastri 36
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 2
19. Sargeant 0
20. Lawson 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 583 Punkte
02. Mercedes 273
03. Ferrari 228
04. Aston Martin 217
05. McLaren 115
06. Alpine 73
07. Williams 21
08. Haas 11
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 3