Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

2. Training Singapur: Ferrari vorn, Verstappen nur 8.

Von Mathias Brunner
Carlos Sainz im Ferrari

Carlos Sainz im Ferrari

​Zweites Training zum Grossen Preis von Singapur auf dem Marina Bay Circuit: Carlos Sainz und Charles Leclerc lassen die Ferrari-Fans träumen, Weltmeister Max Verstappen tut sich derzeit schwer.

Wie bei anderen Nachtrennen kommt dem ersten Freitagtraining weniger grosse Bedeutung zu: Die Piste hat bei Tageslicht viel Wärme gespeichert, das geht auf die Reifen, die Verhältnisse sind nicht repräsentativ.

Training 2 hingegen findet in Singapur um 21.00 Uhr Lokalzeit statt, zur gleichen Zeit also wie die Qualifikation am Samstag, und bei Rennstart am Sonntag um 20.00 Uhr sind die Verhältnisse im zweiten Training auch vergleichbar mit jenen im Grand Prix.

Die Piloten gingen bei 30 Grad Lufttemperatur auf die Strecke, die noch 37 Grad warm war (im ersten Training noch mehr als 44 Grad), Luftfeuchtigkeit 74 Prozent.

Für die Fahrer galt: Fehler verboten. Aston Martin-Star Fernando Alonso hat das so erklärt: «Es dreht sich auf einer Strecke alles ums Vertrauen, so wie auch in Monaco. Du musst einen Rhythmus finden und dich von Training zu Training steigern, um dann in der Quali die Leistung auf den Punkt zu bringen. Ein Unfall macht nicht nur deiner Mannschaft viel Arbeit, sie bringt dich auch aus dem Tritt.»

Die umgebaute Singapur-Strecke ist nach Umbauten rund zehn Sekunden schneller als in den Jahren zuvor, und die Ferrari-Fahrer Carlos Sainz und Charles Leclerc machten in Training 2 weiter, wo sie in Training 1 aufgehört hatten – mit tollen Rundenzeiten.

Einmal mehr zu sehen, wie sich Fahrer Raum schafften, um eine schnelle Runde ohne lästige Turbulenzen des Vordermannes zu fahren. Max Verstappen musste sich durch den Verkehr schlängeln, die Runde beim Teufel. Langsame und schnelle Autos, das wird in der Quali ein grosses Thema sein. Wieder einmal.

Stand nach 15 Minuten: Sainz, Alonso, Leclerc, Pérez, Hamilton und Verstappen, alle auf mittelharten Reifen von Pirelli.

Williams-Fahrer Alex Albon berichtete am Funk von einem Leistungsverlust, er brachte sein Auto zurück an die Box. Der Thai-Brite musste aussteigen, Training zu Ende.

Aston Martin-Pilot Lance Stroll küsste mit dem rechten Hinterrad die Mauer, am Ausgang von Kurve 13, der Kanadier hatte viel Glück, dass sein Wagen unversehrt bleibt.

Der Monegasse Charles Leclerc verbremste sich mit rauchendem Reifen, doch er konnte einen Mauerkuss vermeiden. Max Verstappen versemmelte Kurve 13 und behielt bei einem gewaltigen Quersteher sein Auto unter Kontrolle. Der Niederländer schimpfte am Funk über die mangelnde Fahrzeugbalance.

Nach 25 Minuten liessen sich die Ferrari-Fahrer Leclerc und Sainz weiche Pirelli-Walzen geben, die theoretisch eine halbe Sekunde pro Runde schneller sein sollten als die mittelharten Reifen. Ergebnis: Der Madrilene Sainz mit 1:32,120 min 18 Tausendstelsekunden schneller als der Monegasse Leclerc.

Da konnte Fernando Alonso im Aston Martin nicht mithalten: eine halbe Sekunde langsamer, knapp vor Lando Norris im McLaren. Dann rückte Hamilton auf Rang 3 vor Alonso.

Kevin Magnussen schlug links hinten an einer Mauer an, Williams-Fahrer Logan Sargeant konnte von Glück reden, seinen querschlagenden Wagen noch abfangen zu können.

Auch Weltmeister Max Verstappen liess sich nun weiche Walzen geben. Würde der Niederländer eine Antwort haben auf die tollen Rundenzeiten von Ferrari? Aber erneut musste sich der Niederländer durch den Verkehr kämpfen, nur Platz 6.

Reihenfolge nach den Einsätzen mit weichen Pirelli: Sainz, Leclerc, Alonso, Hamilton, Norris, Russell, Verstappen. Vorjahres-Sieger Sergio Pérez hatte ein wenig länger gewartet mit dem Lauf auf weichen Reifen – aber nur Platz 8 für den Mexikaner. «Checo» schimpfte darüber, dass das Heck seines Autos zu lebhaft sei. «Bei jedem Anbremsen einer Kurve habe ich den Eindruck, dass ich das Auto wegschmeisse.»

Sergio Pérez machte einen zweiten Lauf auf weichen Reifen und rückte vor Verstappen, der Mexikaner mit einer störungsfreien Runde, aber schnell ist anders.

George Russell rückte im Mercedes auf Rang 3 vor, Lewis Hamilton und Lance Stroll, aber auch Russell waren danach kurz neben der Bahn, ohne jedoch den Wagen in die Mauer zu setzen.

Eindruck aus Singapur: Ferrari ist auf eine Runde sauschnell, Red Bull Racing muss nachlegen. Da könnte ein fabelhaft spannendes Qualifying auf uns zukommen.

2. Training, Singapur

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:32,120 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,018 sec
03. George Russell (GB), Mercedes, +0,235
04. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,358
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,465
06. Lando Norris (GB), McLaren, +0,591
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,692
08. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,732
09. Kevin Magnussen (DK), Haas, +0,897
10. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +0,985
11. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1,019
12. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1,165
13. Esteban Ocon (F), Alpine, +1,241
14. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1,270
15. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +1,341
16. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1,357
17. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1,455
18. Pierre Gasly (F), Alpine, +1,704
19. Logan Sargeant (USA), Williams, +2,207
20. Alex Albon (T), Williams, +3,438

1. Training, Singapur

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:33,350 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, +0,078 sec
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +0,126
04. Lando Norris (GB), McLaren, +0,172
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,190
06. George Russell (GB), Mercedes, +0,345
07. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,375
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +0,624
09. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +0,692
10. Esteban Ocon (F), Alpine, +0,716
11. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +1,218
12. Pierre Gasly (F), Alpine, +1,289
13. Alex Albon (T), Williams, +1,307
14. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1,452
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1,537
16. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1,544
17. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1,635
18. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +2,106
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,124
20. Logan Sargeant (USA), Williams, +2,428

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