Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Fred Vasseur (Ferrari): «Sainz ist grandios gefahren»

Von Mathias Brunner
Fred Vasseur und Carlos Sainz

Fred Vasseur und Carlos Sainz

​Erster Sieg für Ferrari seit 15 Monaten: Carlos Sainz gewinnt den Grossen Preis von Singapur. Charles Leclerc wird im zweiten Ferrari Vierter. Klar ist Ferrari-Teamchef Fred Vasseur bester Laune.

Endlich wurden in Kirchenglocken von Maranello wieder geläutet, wie immer nach einem Formel-1-Sieg von Ferrari. Carlos Sainz eroberte mit einer bärenstarken Leistung den 243. GP-Sieg der Italiener, es ist der erste Volltreffer von Ferrari seit dem 10. Juli 2022, als Charlec Leclerc auf dem Red Bull Ring gewinnen konnte.

Ferrari-Teamchef Fred Vasseru: «Das war ein sehr gutes Rennen. Ich bin überaus zufrieden mit dem Team und sehr happy für Carlos. Singapur war auf dem Papier jetzt nicht unbedingt eine Strecke, auf welcher wir besonders stark sein sollten, aber von der ersten Trainingsminute an hat alles gepasst. Carlos hat hier das Geschehen kontrolliert und einen fantastischen Job gemacht.»

Im ersten Teil der Formel-1-Saison tat sich Sainz schwer, erst in Monza konnte er den ersten Podestplatz der Saison sicherstellen. Aber schon in Italien fuhr der Spanier wie entfesselt und eroberte die Pole-Position, in Singapur legte er gleich nach, mit seiner fünften Pole in der Formel 1. Das war sein Sprungbrett zum Sieg.

Fred Vasseur sagt: «Carlos hat sich mental optimal auf dieses Wochenende vorbereitet, aber der Hauptunterschied zu früher besteht darin, dass er hier ab der ersten Runde auf Tempo war. Er konnte auf diese Weise Runde um Runde Vertrauen aufbauen. Und mit Vertrauen kommt zusätzlicher Speed. Wie Carlos dieses Rennen nach Hause gefahren hat, das war schon grosse Klasse.»

«Nach diesem Sieg wollen wir natürlich mehr. Das ist der erste grosse Schritt auf unserem Weg zurück an die Spitze. Wir brauchen mehr Selbstvertrauen in der Mannschaft, und die baut sich über solche Leistungen auf. Irgendwann, da bin ich überzeugt, können wir es wieder konstant mit Red Bull Racing aufnehmen.»

Einziger Wermutstropfen: Für Charles Leclerc hätte in diesem Grand Prix mehr herausspringen müssen. Fred Vasseur sagt: «Wir liessen Charles mit weichen Reifen losfahren, um ihn vorrücken zu lassen. Das hat auch geklappt, wir hatten beide Autos vorne. Dann aber hatte Charles ein wenig Pech. Wir konnten ihn nach dem Reifenwechsel nicht so schnell wie geplant losfahren lassen, weil weitere Autos in die Boxengasse gefahren kamen, dadurch hat er viel Zeit verloren.»

«Klar haben wir uns Sorgen gemacht, als die beiden Mercedes dank dieses zusätzlichen Satzes frischer Reifen immer näher gekommen sind. Aber letztlich ist alles gut gegangen.»

«Carlos Sainz ist grandios gefahren. Ich glaube nicht, dass es einen Fahrer gibt, der die letzten zehn Runden ähnlich clever gemanagt hätte.»

«Ich habe in Zandvoort gesagt, dass wir den Wagen inzwischen besser verstehen, und das hat sich hier in Singapur bestätigt. Es war auch schön zu sehen, mit welch grimmiger Entschlossenheit Carlos und Charles hier gefahren sind. Wir dürfen an diesem Abend auf diese Leistung wirklich stolz sein. Aber schon in wenigen Tagen fängt die ganze Arbeit wieder von vorne an, in Suzuka, auf einer ganz andersartigen Rennstrecke.»

Singapur-GP, Marina Bay Street Circuit

01. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:46:37,418 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +0,812 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +1,269
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +21,177
05. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, +21,441
06. Pierre Gasly (F), Alpine, +38,441
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +41,479
08. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +54,534
09. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1:05,918 min
10. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1:12,116
11. Alex Albon (T), Williams, +1:13,417
12. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:23,649
13. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1:26,201
14. Logan Sargeant (USA), Williams, +1:26,889
15. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:27,603
Out
George Russell (GB), Mercedes, Crash
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Aufgabe
Esteban Ocon (F), Alpine, Getriebe
Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, Crash

WM-Stand (nach 15 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 374 Punkte
02. Pérez 223
02. Hamilton 180
04. Alonso 170
05. Sainz 142
06. Leclerc 123
07. Russell 109
08. Norris 97
09. Stroll 47
10. Gasly 45
11. Piastri 42
12. Ocon 36
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 597 Punkte
02. Mercedes 289
03. Ferrari 265
04. Aston Martin 217
05. McLaren 139
06. Alpine 81
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5

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