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Suzuka-Sieger Max Verstappen: «Das ist eine Rakete!»

Von Mathias Brunner
Start zum Grossen Preis von Japan

Start zum Grossen Preis von Japan

​Max Verstappen erobert beim Grossen Preis von Japan in Suzuka den 48. GP-Sieg seiner Formel-1-Karriere. Der 25-jährige Niederländer zeigt eine makellose Leistung und ist überglücklich: «Besser geht’s nicht.»

Der Traditions-GP von Japan auf dem Suzuka Circuit endet so, wie es die meisten Fans, Fachleute und Fahrer erwartet hatten – mit einem Sieg von Max Verstappen. Der Champion von 2021 und 2022 erringt seinen 48. Sieg in der Königsklasse, seinen zweiten auf der Suzuka-Rennstrecke nach 2022, es ist gleichzeitig der 13. Saisonsieg (nach Bahrain, Australien, Miami, Monaco, Spanien, Kanada, Österreich, Grossbritannien, Ungarn, Belgien, den Niederlanden und Italien).

Für den Rennstall Red Bull Racing bedeutet dies: 107. Sieg in der Formel 1, der 15. in 16 Rennen der Saison 2023, der sechste in Japan, und als Tüpfelchen auf dem i hat das Team zum sechsten Mal den Konstrukteurs-Pokal gewonnen (2010 bis 2013, 2022 und 2023).

Sieger Max Verstappen hat alle seine letzten 13 Pole-Positions in einen Sieg umgewandelt und sagt: «Das ist eine Rakete von einem Rennwagen! Vielen Dank an alle zuhause und hier an der Strecke, dass ich ein solches Auto fahren darf.»

«Was für ein unfassbares Wochenende. Das Auto hat auf allen Mischungen perfekt funktioniert, und wir haben den Markentitel auf sicher! Das ist eine fabelhaftes Saison, jeder bei uns darf stolz sein.»

«Ich hatte eigentlich nur ein Problem – beim Start drehten die Räder ein wenig zu stark durch, auf diese Weise kamen mir die McLaren gefährlich nahe. Aber danach lief alles nach Plan.»

So lief der Grand Prix

Das Rennen begann bei viel Sonne, 27 Grad Lufttemperatur, der Asphalt 44 Grad warm, harmlose Wolken am Himmel, kein Regen in Sicht.

Beim Start kam Max Verstappen von Pole-Position gut weg, liess den frech aufrückenden Norris und Piastri keine Chance, dahinter Leclerc und Sainz.

Dann schon Safety Car-Phase – wegen Trümmerteilen auf der Bahn vor Kurve 1, dies nach heftigem Kontakt zwischen den Autos von Bottas (Frontflügel kaputt) und Albon (Boden beschädigt), Zhou dahinter wurde von fliegenden Karbon-Teilen eingedeckt. Neue Reifen und neue Frontflügel für beide Alfa Romeo-Rennwagen.

Auch zwischen Pérez, Hamilton und Sainz gab es Fahrzeugkontakt kurz nach dem Start, Pérez verlor am Wagen eine Frontflügel-Endplatte, der Mexikaner holte sich einen neuen Frontflügel ab sowie harte Reifen und reihte sich als Drittletzter ein. Auch am Mercedes von Hamilton wurde der Boden beschädigt.

Am Ende der vierten Runde wurde das Feld wieder freigegeben. Reihenfolge: Verstappen, Norris, Piastri, Leclerc, Sainz, Alonso, Hamilton, Russell, Lawson und Tsunoda.

Max Verstappen zeigte einen perfekte Re-Start, weiter hinten überrumpelte Russell seinen Mercedes-Stallgefährten Hamilton, der schlug in der ersten Kurve zurück, heisses Duell!

Verstappen setzte sich scheinbar spielend von Norris ab. Dahinter kollidierten Sargeant und Bottas, der Finne musste aufgeben. Der Amerikaner erhielt für das Foul an Valtteri eine Fünfsekundenstrafe. Auch Pérez erhielt eine Fünfsekundenstrafe, wegen unerlaubten Überholens einiger Gegner in der Safety Car-Phase, dies unmitterlbar nach dem Reifen-/Frontflügel-Wechsel.

Schon ab Runde 10 holten sich die mit weichen Pirelli-Reifen gestarteten Piloten frische Walzen ab, der Reifenverschleiss war so hoch wie erwartet.

Viele Zwischenfälle

Dann gelbe Flagge: Kollision zwischen Pérez und Magnussen, der Mexikaner rutschte mit blockierten Bremsen in den Haas-Renner des Dänen, der Angriff viel zu spät, Sergio rollte mit beschädigtem Frontflügel (erneut!) weiter, Magnussens Haas wurde umgedreht, Pérez kam wieder an die Box, sass seine Fünfsekundenstrafe ab, dann erhielt er einen neuen Frontflügel, gleichzeitig eine virtuelle Safety Car-Phase (VSC), weil Trümmerteile weggeräumt werden mussten.

McLaren holte Oscar Piastri sofort herein, der Zeitverlust unter VSC nur zehn Sekunden (unter Grün mehr als zwanzig Sekunden), Piastri nun Neunter, aber mit strategischem Vorteil, denn die VSC-Phase endete, bevor Leader Verstappen davon profitieren konnte.

Pérez erhielt die Anweisung, den Wagen an die Box zu bringen, also keine Punkte für den Mittelamerikaner – gute Nachricht für Verstappen in Sachen Fahrer-WM (die kann Max in Katar sicherstellen). RBR holte Verstappen zum Wechsel auf mittelharte Reifen herein, der Champion knapp vor Piastri wieder auf der Bahn.

Hamilton in Runde 17 kurz neben der Bahn, in der ersten Degner-Kurve, Russell griff sofort an, wurde von Lewis abgedrängt, danach holte Hamilton harte Reifen ab. Russell am Funk: «Kämpfen wir hier gegeneinander oder gegen die Anderen?»

Runde 19: Verstappen vor Russell (der noch nicht gestoppt hatte), dann Piastri, Norris, Leclerc, Ocon, Alonso, Sainz, Hamilton und Tsunoda.

Kein guter Tag für Aston Martin: Alonso verlor auf dem harten Reifen Rang um Rang, Stroll musste aus dem Rennen genommen werden, Defekt am Heckflügel.

In Runde 25 waren die Reifen am Mercedes von Russell am Ende, der Engländer wechselte von mittelharten auf harte Pirelli.

Stand zur Halbzeit des Rennens nach 26 Runden: Verstappen, Piastri, Norris, Leclerc, Sainz, Hamilton, Russell, Ocon, Gasly und Tsunoda.

Norris attackierte seinen McLaren-Stallgefährten Piastri, Lando monierte, er verliere hinter Oscar Zeit: «Er ruiniert unser Rennen, aber wenn ihr wollt, dass wir gegen Russell verlieren, dannokay.»

McLaren orderte Piastri, Platz zu machen für Norris, der Australier gehorchte.

Pérez wieder im Rennen

Während Williams die Wagen von Sargeant und Albon aus dem Rennen nahm, stieg Pérez wieder in seinen Red Bull Racing-Renner. Das war taktisch bedingt: So konnten sie die gegen den Mexikaner verhängte Strafe absitzen, sonst wäre sie beim kommenden Katar-GP mit einer Strafversetzung in der Startaufstellung fällig geworden.

Stand in Runde 33: Verstappen 15 Sekunden vor Norris, Piastri, Leclerc, Sainz, Hamilton, Russell, Gasly, Alonso und Ocon. Aber Russell plante, mit den harten Reifen durchzufahren, während die McLaren nochmals hereinkommen würden, daher Russell mit der Chance auf einen Podestplatz.

McLaren holte Piastri, dann Norris herein. Oscar danach hinter Mercedes-Fahrer Russell, Lando ebenfalls hinter Russell, aber natürlich mit frischen Reifen.

In Runde 39 kam Leader Verstappen herein, makellose Arbeit bei Red Bull Racing, der Niederländer konnte die Führung behalten.

Norris schnappte sich dank frischer Reifen Russell, Lando damit Zweiter, George Dritter.

Stand nach 40 Runden: Verstappen, Norris, Russell, Piastri, Leclerc, Hamilton, Sainz, Alonso, Ocon und Gasly.

Die Rechnung von Mercedes mit Russell in Sachen Podestplatz ging nicht auf: In Runde 42 war Piastri an Russell dran, George verteidigte sich eine Runde lang, dann war Oscar vorbei und wieder Dritter, nun im Visier von Charles Leclerc. Der Monegasse rückte in Runde 45 vor Russell.

Stand neu: Verstappen, Norris, Piastri, Leclerc, Russell, Hamilton, Sainz, Alonso, Ocon und Gasly.

Auch Hamilton holte gegen Russell auf. Ermahnung vom Mercedes-Kommandostand: «Lasst euch genügend Raum.» Und von hinten rückte Sainz im Ferrari näher. Russell erhielt die Anweisung, Hamilton passieren zu lassen, Russel gehorchte und verlor dann auch einen Platz an Sainz.

Der Spanier rückte Hamilton auf die Pelle, aber Hamilton rettete den fünften Platz ins Ziel.


Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5

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