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Toyota-Rückkehr in die Formel 1: Lauwarmes Dementi

Von Adam Cooper
​McLaren hat den Toyota-Werksrennfahrer Ryo Hirakawa unter Vertrag genommen. Und Toyota-Vorstandschef Akio Toyoda war bei McLaren zu Gast. Kehrt Toyota in die Königsklasse zurück?

Im Rahmen des Japan-GP-Wochenendes hat McLaren verkündet: Der 29-jährige Ryo Hirakawa wird als Reservefahrer unter Vertrag genommen. Er sass bereits im Rennsimulator.

Der vielseitige Hirakawa gewann an der Seite von Sébastien Buemi und Brendon Hartley mit Toyota die 24 Stunden vor Le Mans 2022 und im gleichen Jahr die Langstrecken-WM, er führt derzeit die Hypercar-Wertung der Langstrecken-WM an, er wurde japanischer SuperGT-Champion 2017 und Gesamtzweiter der Super Formula 2020, der Top-Einsitzerklasse in Japan. Hirakawa eroberte zudem Titel in der japanischen Formel 3 (2012) sowie im Porsche-Cup (ebenfalls 2012).

Klar stellen sich Fans und Fachleute die Frage: Wieso verpflichtet McLaren ausgerechnet einen Toyota-Werksrennfahrer? Und als Toyota-Vorstandschef Akio Toyoda am Suzuka Circuit im Gästebereich von McLaren auftauchte, dauerte es nicht lange, bis von einer Formel-1-Rückkehr von Toyota die Rede war, wenn die Königsklasse ab 2026 mit einem geänderten Motorreglement auftritt.

Toyota nahm von Australien 2002 bis Abu Dhabi 2009 an der Formel-1-WM teil, zu einem Sieg hat es bei 139 WM-Läufen nie gereicht. Bestes Ergebnis: fünf zweite Ränge. 2005 belegten die Japaner Rang 4 im Konstrukteurs-Pokal. Anfang November 2009 gab Toyota bekannt, sich aus der Königsklasse zurückzuziehen. Das für 2010 gebaute Formel-1-Auto kam nie zum Einsatz.

Als Motorlieferant arbeitete Toyota auch mit dem Williams-Rennstall zusammen, am Lenkrad sass dort drei Jahre lang Kazuki Nakajima (Sohn des früheren Honda-F1-Piloten Satoru Nakajima). Kazuki blieb Toyota eng verbunden, wurde zwei Mal Super Formula-Champion und gewann drei Mal die 24 Stunden von Le Mans und den Langstrecken-WM-Titel 2018/2019 an der Seite von Fernando Alonso und Sébastien Buemi.

Ende 2021 hängte der heute 38-jährige Nakajima seinen Helm an den Nagel und wechselte ins Management von Toyota Gazoo Racing Europe, die sich für den Konzern in der Langstrecken-WM engagieren.

Nakajima sagt im Fahrerlager des Suzuka Circuit auf die Frage, ob Toyota eine Formel-1-Rückkehr plane: «Im Moment ist das ein klares Nein. Hier geht es nur darum, einem Fahrer die Möglichkeit zu schenken, den Fuss in die F1-Tür zu bekommen. Aber natürlich kann man über alles nachdenken, und es gibt jede Menge Gerüchte. Wer weiss, was die Zukunft bringt.» Also ein Nein mit offenem Hintertürchen.

Nakajima weiter: «McLaren arbeitet schon länger mit Toyota, im Rahmen von Arbeit im Windkanal in Köln. Das Team ist also kein Fremder für uns. Auslöser von allem war eine Anfrage der Engländer. Und Konzernchef Toyoda ist der Ansicht, man sollte nie einem Piloten die Formel-1-Chance verwehren.»

Nakajima ist nicht der Ansicht, dass Ryo als 29-Jähriger ein wenig alt sei für die Rolle des Formel-1-Debütanten. «Manchmal spielt das Alter eine untergeordnete Rolle, schaut euch nur mal Fernando Alonso an. Es geht mehr um den richtigen Zeitpunkt als ums Alter. Ryo hat in verschiedenen Klassen viel Erfahrung gesammelt, das Timing für den Einstieg in die Formel 1 stimmt.»

Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5



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