Neues Rätsel Racing-Raritäten: Eine seltene Chance
Meist aus dem Archiv unserer Partner der britischen Foto-Agentur LAT stellen wir jede Woche ein kleines Stück Motorsporthistorie vor. Das Vorgehen ist kinderleicht – sagen Sie uns, wer zu erkennen ist, wo und wann das Bild entstand (Beispiel: Jo Siffert, Monza, 1970) und gewinnen Sie mit etwas Glück einen kleinen Preis. Bitte Namen, Adresse, Geburtsjahr und Telefonnummer nicht vergessen. Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.
Die richtige Lösung vom letzten Mal: Der Japaner Hiroshi Fushida in Zandvoort 1975, mit dem Maki F101C-Ford V8, er konnte am Grossen Preis der Niederlande nicht teilnehmen, weil im Training der Cosworth-Motor platzte und das Team kein Ersatztriebwerk dabei hatte. Fushida, und das war unser Tipp, war der erste Japaner, der an einem GP-Wochenende im Rahmen der Formel-1-WM als Fahrer antrat.
Maki kam 1974 mit dem klobigen Modell F101 in die Formel 1, «das schlimmste Auto, das ich je bewegt habe», so der Neuseeländer Howden Ganley, «es war so schwer wie es aussah».
Maki war ein Kürzel aus Firmengründer Masao Ono und dem Designer Kenji Mimura. Der Panzer namens F101A schleppte angeblich in der ersten Version 150 Kilo Übergewicht mit.
Auf dem Nürburgring zog sich Ganley bei einem Unfall schwere Beinbrüche zu. Das Team zog sich zurück und baute den Wagen um.
1975 der zweite Anlauf von Maki mit David Walker (Belgien und Schweden) und Hiroshi Fushida (Niederlande und Grossbritannien), schliesslich mit Tony Trimmer. Es hagelte Nichtqualifikationen. Der einzige Formel-1-Start: beim nicht zur WM zählenden Grossen Preis der Schweiz, wo Trimmer auf Rang 13 ins Ziel kam, sechs Runden hinter Sieger Clay Regazzoni im Ferrari.
Die Rückkehr bestand aus einem Quali-Versuch in Fuji 1976, aber Trimmer hatte erneut keine Chance, und das war’s dann für Maki in der Königsklasse.
Schade um Hiroshi Fushida, der heute 77-Jährige war nicht nur erster Japaner an einem GP-Wochenende, sondern auch erster Japaner bei den 24 Stunden von Le Mans (zusammen mit Tetsu Ikuzawa, mit einem Sigma MC73) und ein überaus kompetenter Rennfahrer.
Fushida gewann in Japan zahlreiche Langstreckenrennen (wie die 1000 Kilometer von Fuji oder Suzuka), Anfang der 1970er Jahre fuhr er auch in der US-amerikanischen TransAm-Serie.
Nach Abschluss seiner Rennkarriere arbeitete Hiroshi Fushida für den japanischen Rennstall Dome Racing, dann für TOM’S, 1992 wurde er europäischer Einsatzleiter von TOM’S, Schwerpunkt britische Formel 3. Der britische TOM’s-Ableger wurde von Audi geschluckt und umbenannt in Racing Technology Norfolk (RTN). Als Operationsleiter von RTN gelang Fushida, was ihm zuvor als Rennfahrer nicht gelungen war – Le Mans-Sieg 2003 mit dem Bentley 8.
Später kehrte Fushida nach Japan und zu Dome Racing zurück, wo er jahrelang als Präsident, dann als Berater tätig war.
Damit zum neuen Rätsel: Er erhielt im berühmtesten Formel-1-Rennstall der Welt eine Chance, doch die endete im zweiten Versuch.
Machen auch Sie mit! Schicken Sie Ihre Lösung an: mathias.brunner@speedweek.com. Einsendeschluss ist jeweils Sonntag der laufenden Woche, 24.00 Uhr.