Fred Vasseur (Ferrari): «Der Teufel liegt im Detail»
Ferrari hat zugelegt
Ferrari holt auf. Seit die Formel 1 aus der Sommerpause zurückgekehrt ist, hat der älteste und erfolgreichste Grand-Prix-Rennstall in jedem WM-Lauf mehr Punkte erobert als Mercedes-Benz; in den Niederlanden, in Italien, in Singapur und auch in Japan. Glanzlicht ist der fabelhafte Sieg von Carlos Sainz in Singapur.
In Zandvoort hatte Ferrari-Teamchef Fred Vasseur festgehalten: «Unser Ziel muss darin bestehen, WM-Rang 2 hinter Red Bull Racing zu erobern.» Da hat Ferrari Riesenschritte getan und liegt nur noch zwanzig Punkte hinter Mercedes auf dem dritten Zwischenrang, es steht 305:285 für Mercedes.
Fred Vasseur sagt, wie es weitergeht: «Es stimmt zwar, dass wir die Entwicklung des diesjährigen Wagens gestoppt haben und uns im Rennwagenwerk schon vollständig um das Fahrzeug für 2024 kümmern. Aber seit längerem waren Entwicklungsteile fürs diesjährige Auto aufgegleist, und die kommen auch. Wir wollen diesen Zweikampf mit Mercedes gewinnen.»
«Ich sehe das als prima Vorbereitung für die kommende Saison, jeder hier soll vom Wettbewerbsgedanken beseelt sein. Und was immer wir im Windkanal lernen, hilft uns auch fürs 2024er Auto, weil das Reglement stabil bleibt.»
In Japan kam ein weiteres Puzzle-Teilchen hinzu, ein neuer Unterboden. Vasseur spielt dessen Bedeutung für das verbesserte Reifen-Management herunter: «Man darf alles durcheinander bringen. Die Entwicklung ist das Eine, der Umgang mit den Reifen etwas Anderes. Aber wenn ein Auto durch einen neuen Boden schneller wird, dann hilft das natürlich dem Fahrer.»
«Letztlich liegt der Teufel immer im Detail. Viele kleine Optimierungen können genau jene Hundertstel ausmachen, die am Ende darüber entscheiden, ob du aus der ersten oder zweiten Startreihe ins Rennen gehen kannst.»
«Schaut euch an, was in Monza passiert ist: Pole-Position mit einem Vorsprung von 13 Tausendstelsekunden. In Singapur war es kaum anders: Vorsprung 72 Tausendstel. Und in Japan fehlten fünf Hundertstel für einen Platz in der ersten Startreihe. Genau so knapp wird das auch bei den ausstehenden sechs GP-Wochenenden.»
«Vieles ist auch davon abhängig, auf welcher Rennstrecke man antritt. Und zwischen den Fahrern geht es bei uns hin und her – mal fühlt sich Carlos Sainz mit der Abstimmung wohler, mal Charles Leclerc. Wir haben zugelegt und stecken in einem feinen Duell. Das alles hilft uns weiter auf dem Weg zurück an die Spitze.»
Japan-GP, Suzuka Circuit
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden
WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)
Fahrer
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0
Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5