Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Mick Schumacher für Logan Sargeant? Das sagt Williams

Von Mathias Brunner
​Der US-Amerikaner Logan Sargeant ist nach 16 WM-Läufen 2023 ohne Punkte und hat einigen Schrott abgeliefert. Aber Williams-Teamchef James Vowles dämpft Hoffnungen der Fans von Mick Schumacher.

Logan Sargeant hat beim Traditionsrennstall Williams einen schweren Stand: Der 22-jährige aus Fort Lauderdale (Florida/USA) konnte noch keinen einzigen WM-Punkt holen, sein Stallgefährte Alex Albon hingegen schon 21 Zähler. Darüber hinaus liefert Sargeant immer wieder kaputte Autos ab, in Singapur und auch in Japan – Suzuka-Crash in Quali 1, dann Kollision mit Valtteri Bottas im Rennen, out. Schrott gab es zudem in den Niederlanden und in Spanien.

Timo Glock, früherer Formel-1-Fahrer bei Toyota und heute GP-Experte für unsere Kollegen von Sky, kritisiert: «Sargeant hat im Grand Prix wieder einen Fehler gemacht, nachdem er am Samstag diesen Abflug hatte. Bei Williams müssen sie sich Gedanken darüber machen, wie sie in Zukunft ihre Paarung aufstellen wollen. Ich frage mich, was Williams-Teamchef James Vowles wohl dazu zu sagen hat.»

Glock brachte als möglichen Sargeant-Nachfolger Mick Schumacher ins Spiel («er würde einen besseren Job machen»), in den F1-Fahrerlagern ist auch davon die Rede, dass die Familie von Felipe Drugovich bei Williams vorstellig geworden sei.

Aber Williams-Teamchef James Vowles sagt in seiner Nachbetrachtung des Grossen Preises von Japan: «Logan hat klare Ziele, die er vor Ende der Saison erreichen muss, und wir arbeiten mit ihm unermüdlich daran, die zu schaffen. Und das ist hier der entscheidende Punkt – wir arbeiten mit ihm. Wir wollen, dass er Erfolg hat und dass er nächstes Jahr in unserem Auto sitzt. Der Erfolg liegt dabei so sehr an uns wie an ihm.»

«Wir haben Logan von der Formel 2 direkt in die Königsklasse geholt, ohne nennenswerte Testfahrten, dann hatte er in Bahrain lediglich eineinhalb Tage im neuen Wagen, und von da ging es bereits in die GP-Saison. Das ist für einen Formel-1-Neuling ganz schwierig.»

«Man muss in Suzuka auch ein wenig tiefer gehen als nur den Unfall von Logan zu beachten. Zunächst einmal waren die Autos von Sargeant und Albon nicht in der gleichen aerodynamischen Spezifikation. Die jüngsten Verbesserungen hatte nur Alex am Wagen. Ein Blick auf die Zeiten alleine reicht nicht, um das wahre Kräfteverhältnis zu sehen.»

«Zudem konnten wir erkennen, wie sich Logan auf der ihm neuen Bahn Suzuka von Training zu Training gesteigert hat. Im dritten Training fuhr er auf Augenhöhe mit Albon, und in der Quali war er bis zu seinem Unfall dran an Alex. Wir erkennen bei ihm also Fortschritte, aber die werden durch gewisse Schwierigkeiten und durch Unfälle überdeckt.»

«Als wir Logan verpflichtet haben, waren wir dazu bereit, in seine Karriere zu investieren, und daran hat sich nichts geändert. Er ist wie Williams auf einer Reise. Nur wenn wir zum Schluss kämen, dass es keine Fortschritte mehr gibt, würden wir uns nach einer Alternative umsehen. Von diesem Punkt sind wir weit entfernt.»

Japan-GP, Suzuka Circuit

01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:30:58,421 h
02. Lando Norris (GB), McLaren, +19,387 sec
03. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +36,494
04. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +43,998
05. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +49,376
06. Carlos Sainz (E), Ferrari, +50,221
07. George Russell (GB), Mercedes, +57,659
08. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1:14,725
09. Esteban Ocon (F), Alpine, +1:19,678
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +1:23,155
11. Liam Lawson (NZ), AlphaTauri, +1 Runde
12. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1 Runde
13. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1 Runde
14. Nico Hülkenberg (D), Haas, +1 Runde
15. Kevin Magnussen (DK), Haas, +1 Runde
Out
Alex Albon (T), Williams, Kollisionsschäden
Logan Sargeant (USA), Williams, Kollisionsschäden
Lance Stroll (CDN), Aston Martin, Heckflügeldefekt
Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, Kollisionsschäden
Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, Kollisionsschäden

WM-Stand (nach 16 von 22 Grand Prix, inkl. 3 von 6 Sprints)

Fahrer
01. Verstappen 400 Punkte
02. Pérez 223
03. Hamilton 190
04. Alonso 174
05. Sainz 150
06. Leclerc 135
07. Norris 115
08. Russell 115
09. Piastri 57
10. Stroll 47
11. Gasly 46
12. Ocon 38
13. Albon 21
14. Hülkenberg 9
15. Bottas 6
16. Zhou 4
17. Tsunoda 3
18. Magnussen 3
19. Lawson 2
20. Sargeant 0
21. De Vries 0
22. Ricciardo 0

Konstrukteurspokal
01. Red Bull Racing 623 Punkte
02. Mercedes 305
03. Ferrari 285
04. Aston Martin 221
05. McLaren 172
06. Alpine 84
07. Williams 21
08. Haas 12
09. Alfa Romeo 10
10. AlphaTauri 5

Diesen Artikel teilen auf...

Mehr über...

Siehe auch

Kommentare

Crash, Boom, Bang: Sturzkönige und Kuriositäten

Von Michael Scott
Eine sturzeiche MotoGP-Saison 2024 ging Mitte November in Barcelona zu Ende. Überraschenderweise waren es die erfahrenen Piloten der Königsklasse, die über alle Kategorien hinweg die meisten Crashs fabrizierten.
» weiterlesen
 

TV-Programm

  • Sa. 14.12., 12:40, Motorvision TV
    King of the Roads
  • Sa. 14.12., 13:30, Motorvision TV
    Superbike: Australian Championship
  • Sa. 14.12., 14:20, Motorvision TV
    FIM Sidecarcross World Championship
  • Sa. 14.12., 15:05, Motorvision TV
    FIM X-Trial World Championship
  • Sa. 14.12., 16:00, Motorvision TV
    All Wheel Drive Safari Challenge
  • Sa. 14.12., 16:25, Motorvision TV
    Australian Drag Racing Championship
  • Sa. 14.12., 17:20, Motorvision TV
    Monster Jam Championship Series
  • Sa. 14.12., 17:50, Motorvision TV
    US Pro Pulling
  • Sa. 14.12., 18:00, Das Erste
    Sportschau
  • Sa. 14.12., 18:15, Motorvision TV
    Icelandic Formula Off-Road
» zum TV-Programm
6.762 20111003 C1412054514 | 5