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Fernando Alonso: «Quali-System der Formel 1 veraltet»

Von Mathias Brunner
Fernando Alonso

Fernando Alonso

​Am nächsten GP-Wochenende wird in Katar nach dem Sprintformat gefahren. Für Aston Martin-Star Fernando Alonso ist das Anlass, um über das gewohnte Qualifikations-System in der Königsklasse herzuziehen.

Wir stehen vor dem zweiten Grand-Prix-Wochenende der Formel 1 in Katar, nach 2021. Dabei wird nach dem Sprintformat gefahren, also mit nur einem freien Training am Freitag (6. Oktober), dann geht es bereits in die Qualifikation für den Grand Prix. Am Samstag, 7. Oktober, dann die Sprint-Quali und das kurze Rennen über 19 Runden, am Sonntag der Grand Prix über 57 Runden.

Vor kurzem ist der 32-fache GP-Sieger Fernando Alonso auf das gegenwärtige Qualifikationssystem in der Königsklasse angesprochen worden, und der 42-jährige Aston Martin-Star findet – es reicht.

Alonso moniert, dass die Formel 1 offenbar keine Mittel und Wege findet, um den Fahrern das Herumgondeln auf der Ideallinie zu untersagen, während von hinten Piloten auf ihrer schnellen Runde herangeschossen kommen. Es ist ein Wunder, dass wir in den letzten Jahren keinen schweren Unfall erlebt haben.

Fernando Alonso sagt: «Das ist ein schwieriges Problem. Denn welche Regel auch immer aufgestellt wird, etwa in Form einer Sollzeit, es werden immer wieder Ausreden gefunden. Das Verkehrs-Management ist wirklich kompliziert.»

«Es kann im Grunde nur eine Lösung geben: Die Autos müssen wieder einzeln auf die Bahn. Alles Andere wird nicht funktionieren. Unser Quali-System ist veraltet. Wir haben es nun seit 20 oder 25 Jahren, aber wir haben nicht mehr die gleichen Autos wie vor 20 oder 25 Jahren.»

«Wir haben jetzt hochkomplizierte Hybrid-Rennwagen, mit welchen die Piloten die Batterie ihrer Antriebseinheiten laden müssen; wir haben Reifen, die eine Aufwärm- und Abkühlphase brauchen. Vor diesem Hintergrund ist die Quali Auto für Auto die einzige Lösung.»

Nur: Das hat die Formel 1 schon einmal versucht, von 2003 bis 2005. Vorteil damals, abgesehen vom fehlenden Verkehr – Hinterbänkler waren so lange im Fernsehen zu sehen wie Top-Autos, die Sponsoren freuten sich.

Am Freitag gab es eine Stunde in diesem Format, die Fahrer machten sich in Reihenfolge des WM-Stands auf die Socken.

Am Samstag dann die Entscheidung, dieses Mal mit dem Langsamsten des Freitags als erstem Fahrer auf der Bahn, mit dem Schnellsten ganz zum Schluss.

Gefahren wurde überdies am Samstag mit der Spritmenge, mit welcher auch ins Rennen gegangen wurde.

Nachteil: Wechselnde Wetterverhältnisse machten die Quali zur Lotterie.

2004 wurden die beiden Einrunden-Einsätze auf den Samstag verschoben. Neu zu Beginn in Reihe des Einlaufs des vorhergegangenen Rennens. Die beiden Segmente lagen nun so dicht beisammen, dass Schlitzohre begannen, bei wechselndem Wetter taktisch zu fahren. Etwa in der Art, im ersten Teil absichtlich zu patzen, um im zweiten Teil zu Beginn fahren zu können – weil Regen im Anmarsch war und es von Nachteil sein würde, gegen Ende des Trainings auf der Bahn zu sein.

Daher die Lösung für 2005: Die Zeiten der beiden Einzel-Darbietungen wurden neu addiert. Eine Runde am Samstagmorgen mit wenig Sprit, eine Runde am Sonntagmorgen mit jener Spritmenge, mit welcher ins Rennen gegangen wurde. Dieses System mochte keiner, weil der Samstag entwertet wurde. Nach sechs GP-Wochenenden war Schluss. Für die restlichen dreizehn Qualifyings wurde nur noch am Samstag gefahren, mit Rennspritmenge.

2006/2007 konnten wieder mehr Runden gefahren werden, erstmals gab es ein Ausscheidungsverfahren mit drei Quali-Segmenten (wie heute). Die Fans fanden das sehr gut, aber perfekt war es nicht – denn noch immer musste zum Schluss mit jener Spritmenge gefahren werden, die ein Pilot ins Rennen mitzunehmen gedachte. Ab 2010 gab es Nachtanken in der Königsklasse nicht mehr, und die Fahrer konnten es wieder mit fast leerem Tank richtig krachen lassen.

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