Andretti-Team: Das sagen Verstappen, Hamilton, Alonso
Fernando Alonso, Adrian Newey, Max Verstappen und Lewis Hamilton
Anfang Oktober kam grünes Licht aus Paris – der Autosport-Weltverband FIA hat bestätigt: Aus ihrer Sicht erfüllt Rennstallbesitzer und Ex-Rennfahrer Michael Andretti alle Bedingungen, um elftes Grand-Prix-Team zu werden.
Nächster Schritt für den Sohn der US-amerikanischen Rennlegende Mario Andretti: eine Einigung mit Formula One Management (FOM). Gemäss der Formel-1-Verfassung Concorde-Agreement (das die technischen, sportlichen und finanziellen Belange im Dreieck FIA, FOM und Rennställe regelt) ist verankert – ein neues Team muss nicht nur die Rahmenbedingungen der FIA erfüllen, sondern sich auch mit dem kommerziellen Rechteinhaber einigen, also mit der FOM unter dem Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali.
Doch Domenicali und auch Teamchefs wie Günther Steiner (Haas) oder Toto Wolff (Mercedes) haben sich wiederholt kritisch geäussert, mit dem Argument, ein neues Team müsse für die Königsklasse einen Mehrwert erzeugen. Übersetzung: Sie wollen keinen kleineren Anteil am Preisgeldkuchen, nur wegen eines neuen Teams.
Im Fahrerlager des Losail International Circuit von Katar ist Mercedes-Superstar Lewis Hamilton auf Michael Andretti angesprochen worden. Der Engländer sagt: «Ich habe immer wieder gesagt – für mich haben wir zu wenige Fahrzeuge in der Startaufstellung. Ich weiss, ich mache mich mit dieser Meinung bei einigen Leuten unbeliebt, aber ich unterstütze die Pläne von Michael.»
«Ich sehe das als Gelegenheit, dass wir in der Formel 1 mehr Jobs haben werden, dass zwei Fahrer mehr Grands Prix fahren können und dass wir vielleicht eines Tages eine Frau im Feld haben. Der Einstieg von Andretti erzeugt Möglichkeiten, und das ist doch aufregend.»
Formel-1-Champion Max Verstappen meint: «Alles, was ich bislang vom Rennstall von Michael Andretti gesehen habe, bestätigt – es handelt sich hier um ein hochprofessionelles Team. Wir haben es zudem mit einem klingenden Namen des Rennsports zu tun, und Michael Andretti konnte tolle Partner gewinnen.» (General Motors und Cadillac, M.B.)
«Ich fände es gut, wenn das klappt, weil das auch für die Piloten eine interessante Möglichkeit eröffnet. Ich kann allerdings verstehen, wieso einige Teams das nicht wollen. Es ist keine einfache Situation.»
«Letztlich haben die FIA, die FOM und die Rennställe wohl mehr Informationen darüber, wie weit dass alles schon gediehen und wie gut Andretti vorbereitet ist.»
Fernando Alonso meint: «Andretti wäre für die Formel 1 ein toller Name. Ich kenne Michael seit Jahren, ich mag ihn, und ich weiss, wie sein Rennstall aufgestellt ist. Aber entschieden wird das von der FIA, von der FOM und von den Teams. Wer dabei wie viel zu sagen hat, das weiss ich nicht.»