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Pirelli & FIA bestätigen: Neuer Vertrag bis Ende 2027

Von Mathias Brunner
​Seit 2011 ist der italienische Reifenhersteller Pirelli Alleinausrüster der Formel 1, ein entsprechender Vertrag ist nun vorzeitig bis Ende 2027 verlängert worden, mit einer Option für die GP-Saison 2028.

Seit Anfang 2011 ist das Mailänder Traditionsunternehmen Pirelli in der Formel 1 Alleinausrüster, als Nachfolger des japanischen Unternehmens Bridgestone. Im Formel-1-Reglement ist punkto Reifen verankert: Wenn ein Vertrag zu Ende ausläuft, so wie jener mit Pirelli Ende 2024, dann muss die FIA jeweils im Vorjahr ein neues Bewerbungsprozedere in Gang setzen. Dies geschah ab März 2023.

Marco Tronchetti Provera (75), von 1992 bis 2023 CEO von Pirelli, hatte mehrfach erklärt, dass die Italiener F1-Alleinausrüster bleiben wollen. Dies ist nun vollzogen: Pirelli und der Autosport-Weltverband bestätigen – Pirelli bleibt Alleinausrüster bis Ende 2027, mit einer Option für 2028.

Dieses Abkommen wird das vorderhand letzte sein von Pirelli in der Königsklasse, spätestens Ende 2028 ist nach 18 Jahren am Stück Schluss. Die Mailänder glauben, dass sie alle Ziele erreicht haben.

Das neue Abkommen umfasst auch die Ausrüstung der Serien Formel 3 und Formel 2, dazu Werbung entlang der Rennstrecken und Titel-Sponsoring bestimmter Grands Prix (2023 sind das Montreal und Monza).

Es gab mehrere Gründe für die FIA zu Gunsten von Pirelli und zu Ungunsten von Mitbewerber Bridgestone: Im Rahmen des 2026 wird möglicherweise eine neue Reifendimension eingeführt (darüber wird derzeit noch verhandelt), Bridgestone hätte also die heute verwendeten Walzen für 2025 entwickeln müssen und dann für 2026 vielleicht ganz andere.

Ein Testprogramm eines neuen Herstellers hätte zu einem Ungleichgewicht im Feld führen können: Welche Teams sollen mit den Japanern entwickeln, welche nicht?

Pirelli hat zudem mehr Erfahrung im Umgang mit ungeheizten Reifen, Heizdecken sollen ab 2025 verschwinden.

Marco Tronchetti Provera: «Wir freuen uns sehr, dass wir Teil der wachsenden Formel 1 bleiben. Die Königsklasse bleibt unser bestes Versuchslabor für die Reifen der Zukunft.»

Formel-1-CEO Stefano Domenicali: «Seit der Rückkehr von Pirelli 2011 haben sie sich als wertvoller Partner der Formel 1 bewährt.»

FIA-Chef Mohammed Ben Sulayem: «Wir bedanken uns für die anhaltende Unterstützung von Pirelli, über die Formel 1 hinaus. Sie sind in Sachen Technik-Know how und Streben nach mehr Nachhaltigkeit der richtige Partner.»

Die Reifenhersteller in der Formel 1

Die Formel 1 wurde jahrelang von Goodyear dominiert, aber Pirelli rückt näher. Die Rekorde des US-amerikanischen Goodyear-Konzerns sind bislang unerreicht: Von 1959 bis 1998 wurden bei 494 Starts 368 Siege errungen (bei 113 Rennen waren die Amerikaner Alleinausrüster).

Über den ersten Sieg freuten sich die Firmenchefs in Akron (Ohio) 1965 in Mexiko (Richie Ginther im Honda), den bislang letzten Sieg eroberte in Monza 1998 Michael Schumacher im Ferrari. Goodyear kommt auf 24 Fahrer-WM-Titel und 26 Konstrukteurs-Pokale.

Pirelli (1950–1958, 1981–1986, 1989–1991 sowie seit Anfang 2011) kommt auf 297 Siege bei 456 Starts, von Silverstone 1950 (dem ersten aller Formel-1-WM-Läufe) bis Katar 2023. 18 Fahrer sind mit Pirelli Weltmeister geworden, 12 Rennställe haben mit den Mailändern den Sieg im Konstrukteurs-Pokal erreicht.

Dagegen verblassen die Daten anderer Hersteller. Insgesamt waren neben Goodyear und Pirelli nur acht Reifenunternehmen in der Formel-1-WM tätig:

Bridgestone: 1976/1977 sowie 1997–2010, 175 Siege in 244 Rennen

Michelin: 1977–1984 sowie 2001–2006, 102 Siege in 215

Dunlop: 1950–1970 und 1976/1977, 83 Siege in 175 Rennen

Firestone: 1950–1975, 49 Siege in 121 Rennen

Continental: 1954–1958, 10 Siege in 13 Rennen

Englebert: 1950–1958, 8 Siege aus 61 Rennen

Avon: 1954–1958 und 1981/1982, kei Siege in 29 Rennen

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