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F1 Academy: McLaren engagiert Bianca Bustamente

Von Mathias Brunner
Bianca Bustamente

Bianca Bustamente

​Vor kurzem hat Aston Martin bestätigt: Jessica Hawkins wird für die Grünen in der F1 Academy antreten. Nun zieht McLaren nach – der Traditionsrennstall hat Bianca Bustamente (18) von den Philippinen verpflichtet.

Hand aufs Herz – wissen Sie noch, wann letztmals eine Frau an einem Formel-1-Training teilgenommen hat? Es war Susie Wolff 2015 mit Williams. Oder wann davor eine Frau versucht hat, sich für einen Grand Prix zu qualifizieren? Es war Giovanna Amati 1992 mit Brabham. Die vorderhand letzte Frau am Start: Lella Lombardi auf dem Österreichring 1976.

Im Rahmen des Formel-1-Saisonfinales 2022 haben die Formel-1-Verantwortlichen die Schaffung der so genannten «F1 Academy» verkündet. In dieser Serie treten 2023 nur Rennfahrerinnen an, die eine Profi-Karriere anstreben. Die Serie soll helfen, weibliche
Racing-Talente gezielter Richtung Aufstieg in die Formeln 4, 3 und 2 zu fördern.

Für 2024 ist aufgegleist, dass jedes Formel-1-Team eine Frau für diese Serie nominiert. Für Aston Martin wird das Jessica Hawkins sein, wie vor kurzen bekanntgegeben wurde. Nun zieht McLaren nach: Der zweitälteste GP-Rennstall (nach Ferrari) hat die 18 Jahre junge Bianca Bustamente von den Philippinen verpflichtet.

Die in Manila geborene Bianca Bustamente begann mit fünf Jahren im Kartsport und ist im Autosport in der Formel W angetreten, in den Formeln 4 der Vereinigten Arabischen Emirate und von Italien, in der US-amerikanischen Nachwuchsserie USF Juniors sowie in der F1 Academy, wo sie derzeit auf dem siebten Zwischenrang liegt, mit zwei Siegen und zwei zweiten Rängen.

Ex-GP-Fahrer und Le Mans-Sieger Emanuele Pirro leitet bei McLaren das Nachwuchsprogramm. Der 61-jährige Römer sagt: «Wir sehen, wie talentiert Bianca ist und wie viel Arbeit sie in ihre Karriere investiert.»

Bustamente sagt: «Noch fühlt es sich unwirklich an, dass ich mit McLaren arbeiten kann. Das hätte ich mir als Kartpilotin auf den Philippinen nie träumen lassen. Ich bin sehr dankbar für diese Chance.»

Es gibt zahllose Mädchen und junge Frauen, die ihren männlichen Rivalen im Kartsport und darüber hinaus die Stirn zeigen. Das Talent ist da, es wird nur nicht gezielt gefördert – so die Überzeugung des Autosport-Weltverbands FIA und von Ferrari vor einigen Jahren. Die FIA hatte seit längerem die Initiative «Girls on track» gegründet, um zwölf- bis fünfzehnjährige Mädchen zu unterstützen, dann ging sie eine Partnerschaft mit Ferrari ein.

Heute sind in der Fahrer-Akademie von Ferrari zwei Frauen zu finden: die Spanierin Maya Weug (19) und die in Boston (USA) mit belgischen Eltern geborene und in Brasilien aufgewachsene Aurelia Nobels (16); Ende 2023 wird eine dritte hinzukommen. Wer davon 2024 in der F1 Academy antreten wird, ist noch nicht entschieden.

In der Meisterschaft 2023 führt nach 18 Läufen die Spanierin Marta Garcia (23) vor der Schweizerin Léna Bühler (26) und Hamda Al Qubaisi (21) aus den Vereinigten Arabischen Emiraten. Das Finale mit drei Läufen findet an diesem Wochenende im Rahmend des USA-GP auf dem Circuit of the Americas bei Austin (Texas) statt.

2024 tritt die Academy im Rahmen von sieben WM-Läufen an: in Saudi-Arabien, Miami, Barcelona, Zandvoort, Singapur, Katar und Abu Dhabi.

Frauen im Formel-1-Rennwagen

1958/1959: Maria Teresa de Filippis (I) – 3 GP (10. in Belgien 1958)
1974–1976: Lella Lombardi (I) – 12 GP (Rang 6 in Spanien)
1976/1978: Divina Galica (GB) – 0 GP (drei Mal nicht qualifiziert)
1980: Desiré Wilson (ZA) – 0 GP (einmal nicht qualifiziert)
1992: Giovanna Amati (I) – 0 GP (drei Mal nicht qualifiziert)
2002: Sarah Fisher (USA) – 0 GP (nur Demo-Fahrt in Indianapolis)
2005: Katherine Legge (GB) – 0 GP (Test mit Minardi)
2011/2012: María de Villota (E) – 0 GP (Tests und Demo-Fahrten mit Renault und Marussia)
2012–2015: Susie Wolff (GB) – 0 GP (Tests und Trainings mit Williams)
2014: Simona De Silvestro (CH) – 0 GP (Tests mit Sauber)
2015: Carmen Jordá (E) – 0 GP (Entwicklungspilotin von Lotus, keine Tests)
2018–2021: Tatiana Calderón (COL) – 0 GP (Tests mit Sauber)
2023: Jessica Hawkins (GB) – 0 GP (Test mit Aston Martin)

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