Andretti-Team: F1-Einstieg 2025, Auto im Windkanal
Michael Andretti
Es war das schönste Geschenk für Michael Andretti: Drei Tage vor seinem 61. Geburtstag erhielt der US-amerikanische Rennstallbesitzer vom Autosport-Weltverband FIA die Nachricht, dass seine Bewerbung zum Einstieg in die Formel 1 akzeptiert sei.
Damit könnte Andretti theoretisch schon 2025 mit zwei Autos in der Startaufstellung stehen, das Feld wäre dann neu 22 Wagen stark. Allein – das grüne Licht der FIA bedeutet noch nicht, dass nun alles in Butter ist.
Denn nun muss der US-Amerikaner eine Lösung mit Formula One Management (FOM) finden. Gemäss der Formel-1-Verfassung Concorde-Agreement (das die technischen, sportlichen und finanziellen Belange im Dreieck FIA, FOM und Rennställe regelt) ist verankert – ein neues Team muss nicht nur die Rahmenbedingungen der FIA erfüllen, sondern sich auch mit dem kommerziellen Rechteinhaber einigen, also mit der FOM unter dem Formel-1-Geschäftsleiter Stefano Domenicali.
Der Italiener hat wiederholt erklärt, ein neues Team müsse für die Königsklasse einen Mehrwert bedeuten. Übersetzung: Die Neuen müssen so viele Einnahmen zusätzlich aufbringen, dass die zehn bisherigen Teams ins Sachen Preisgelder nicht weniger gut abschneiden als zuvor. Bislang haben sich exakt aus diesem Grund die meisten der etablierten Teams gegen einen neuen Rennstall ausgesprochen.
Im Fahrerlager des Circuit of the Americas (COTA) sagt Andretti bei unseren Kollegen von Sky: «Wir sehen es als grosse Ehre an, dass wir von der FIA grünes Licht erhalten haben. Und wir sind davon überzeugt, dass wir eine Bereicherung für die Königsklasse sein werden. Wir glauben, wir haben das Recht, in der Startaufstellung zu stehen, und das Echo der Fans ist überwältigend.»
Wann will Andretti einsteigen? Ex-IndyCar- und GP-Fahrer Michael Andretti sagt: «Wir zielen 2025 an, aber es kann auch 2026 werden. Jedenfalls haben wir in einer Woche ein Auto im Windkanal, und der Aufbau des neuen Rennwagenwerks und des Rennstalls in Sachen Personal geht weiter.»
Was sagt Andretti zum Widerstand der anderen Teams? «Ganz ehrlich – ich verstehe nicht ganz, wieso sie uns abstossen wollen. Wir glauben, dass wir durchaus einen Mehrwert für die Königsklasse bieten, und das wollen wir beweisen. Ich lasse die Argumentation auch nicht zu, dass wir den bestehenden Rennställen Sponsoren wegnehmen. Wir haben sehr viele Anfragen, und die meisten davon sind von Firmen, die heute nicht im GP-Sport vertreten sind.»
Wer soll für Andretti fahren? Neben Michael Andretti steht sein Vater Mario, der inzwischen 83-jährige Formel-1-Champion von 1978 (mit Lotus) wirft ein: «Also Michael hat mir versprochen, dass ich am Lenkrad sitzen werde!»
Michael grinst: «Also unter den Kandidaten sind neben meinem Dad vor allem Colton Herta, von dem wir sehr viel halten. Allerdings besitzt er derzeit zu wenige Punkte für den Formel-1-Führerschein namens Superlizenz, das gilt es zu beachten. Aber wir haben auch einige andere Namen auf der Liste, die ich derzeit noch nicht verraten möchte.»
1. Training, USA
01. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:35,912 min
02. Charles Leclerc (MC), Ferrari, +0,156 sec
03. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, +0,281
04. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, +0,300
05. Kevin Magnussen (DK), Haas, +0,560
06. George Russell (GB), Mercedes, +0,562
07. Alex Albon (T), Williams, +0,580
08. Carlos Sainz (E), Ferrari, +0,621
09. Nico Hülkenberg (D), Haas, +0,790
10. Pierre Gasly (F), Alpine, +0,793
11. Logan Sargeant (USA), Williams, +1,075
12. Esteban Ocon (F), Alpine, +1,154
13. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, +1,192
14. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, +1,240
15. Lando Norris (GB), McLaren, +1,344
16. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, +1,506
17. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, +1,605
18. Fernando Alonso (E), Aston Martin, +1,840
19. Oscar Piastri (AUS), McLaren, +2,508
20. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, +4,028