Mexiko: Keine FIA-Strafen für Verstappen und Hamilton
Max Verstappen und Lewis Hamilton können aufatmen
Noch während das spannende Abschlusstraining zum Traditions-GP von Mexiko lief, flimmerten Reihenweise Mitteilungen der Rennleitung über die Schirme: Fünf Fälle wurden als so schwerwiegend erachtet, dass die entsprechenden Fahrer vorgeladen wurden.
Ermittelt wurde gegen:
George Russell: Gegner blockiert am Ausgang der Boxengasse
Max Verstappen: gleiches Vergehen
Fernando Alonso: gleiches Vergehen
Lewis Hamilton: zu schnell bei gelber Flagge
Logan Sargeant: überholt unter gelber Flagge
Williams: Verstoss in der Boxengasse
Yuki Tsunoda: Zeuge des Williams-Verstosses
Die Ermittler: Garry Connelly aus Australien, Danny Sullivan aus den USA, Alfonso Oros Trigueros aus Mexiko sowie Loic Bacquelaine aus Belgien.
Max Verstappen, George Russell und Fernando Alonso hatten alle das Gleiche getan – sie liessen sich beim Verlassen der Boxengasse viel Zeit, um vor sich eine Lücke zu schaffen. Dahinter mussten die Gegner warten, weil an jeder Stelle nur dann überholt werden darf, wenn ein Fahrer offensichtliche technische Probleme hat.
Für die Rennkommissare bestand daher der Verdacht auf Blockieren der Gegner, und das ist gemäss Artikel 35.5 des sportlichen Reglements untersuchungs-, wenn nicht strafwürdig.
Lewis Hamilton wurde vorgeworfen, zu schnell gefahren zu sein, als er die Stelle passiert, wo sich Fernando Alonso gedreht hatte.
Logan Sargeant musste sich erklären, weil er angeblich unter gelber Flagge überholt hatte.
Albon und Tsunoda wurden vorgeladen, weil der japanische AlphaTauri-Fahrer in der Boxengasse über Material von Williams gefahren war, das angeblich unvorsichtig platziert war.
Im 15-Minuten-Takt wurden die Fahrer zum Interview gebeten: Russell um 16.45 Uhr (in Europa 0.45 Uhr), dann Verstappen, Alonso, Hamilton, Sargeant und Repräsentanten von Williams sowie Tsunoda.
Um fast 3.00 Uhr europäischer Zeit wurde bekannt: Keine Strafe für Verstappen, Russell und Alonso, keine Strafe für Hamilton wegen angeblich zu schnellen Fahrens unter Gelb.
Die Rennkommissare erklärten: «Das Verhalten der Fahrer ist eine direkte Folge der Vorschriften der Rennleitung in Sachen Einhalten einer Mindestzeit.» (Hier geht es darum, dass Fahrer während Aufwärm- und Auslaufrunden nicht trödeln.)
Die Regelhüter weiter: «Dennoch sollte nicht notwendiges Anhalten am Ausgang der Boxengasse vermieden werden. Es ist klar, dass hier ein Widerspruch entsteht – die Fahrer wollen eine Lücke bilden, dazu aber später auf der Rennstrecke nicht zu langsam fahren. Letztlich ist es das kleinere Übel, in der Boxengasse einen Stau zu haben, als Rennwagen mit grossen Tempo-Unterschieden auf der Strecke. Die Fahrer haben in gutem Glauben gehandelt.»
Was Hamilton angeht, so sehen es die Kommissare als erwiesen an, dass der Mercedes-Pilot korrekt handelte. «Als er in Kurve 1 einbog, war weder am Rand der Strecke noch in seinem Cockpit eine Warnung mit gelb. Am Eingang zu Kurve 2 wird grünes Licht angezeigt, dann zwei Impulse gelb, bevor die Anzeige erlosch. Der Fahrer war leicht langsamer als auf seiner schnellen Runde zuvor. Daher kann sein Verhalten nicht als Regelverletzung ausgelegt werden.»
Zehn Plätze zurück in der Startaufstellung für Logan Sargeant. Eine Strafe ohne Konsequenzen, denn der US-Amerikaner belegte im Abschlusstraining den letzten Platz.
Es war unumstösslich, dass er unter gelb den Wagen von Yuki Tsunoda überholt hatte.
Weil Williams Material unerlaubt in die Boxengasse platziert hatte, erhielt das Team eine Geldstrafe in Höhe von 20.000 Euro, 10.000 davon sind auf Bewährung ausgesetzt (über ein Jahr).
Qualifying, Mexiko
01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:17,166 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:17,233
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:17,263
04. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, 1:17,382
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:17,423
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:17,454
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:17,623
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:17,674
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:18,032
10. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:18,050
11. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:18,521
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:18,524
13. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:18,738
14. Alex Albon (T), Williams, 1:19,147
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, ohne Zeit
16. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:19,080
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:19,163
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:19,227
19. Lando Norris (GB), McLaren, 1:21,554
20. Logan Sargeant (USA), Williams, ohne Zeit