Formel 1: Carlos Sainz zurück zu Ferrari?

Max Verstappen in Mexiko: Strategischer Vorteil

Von Mathias Brunner
Max Verstappen im Abschlusstraining zum Grossen Preis von Mexiko

Max Verstappen im Abschlusstraining zum Grossen Preis von Mexiko

​Formel-1-Champion Max Verstappen (Startplatz 3) kann dem Grand Prix von Mexiko entspannt entgegensehen: In den vergangenen fünf Jahren hat hier nur einmal ein Fahrer von der Pole-Position gewonnen.

Speed hatte Max Verstappen vom ersten Formel-1-Einsatz an, mit zarten 17 Jahren 2015. Zurückhaltung war in den ersten Jahren seiner Grand-Prix-Karriere nicht unbedingt eine Stärke des Niederländers. Das hat sich geändert.

Auf dem Weg zum dritten WM-Titel 2023 hat der 26-jährige Red Bull Racing-Star wiederholt bewiesen – er hat die perfekte Balance aus Geduld und Geschwindigkeit gefunden. Auch wenn er nicht als Erster in ein Rennen gehen kann, teilt er sich seinen Grand Prix klug genug ein, um am Ende meist die Nase vorn zu haben.

Gerade im Autódromo Hermanos Rodríguez von Mexiko-Stadt ist die Ausgangslage von Startplatz 3 für den 50-fachen GP-Sieger Verstappen hervorragend: Erstens hat in Mexiko in den vergangenen fünf Jahren nur einmal einer von Pole gewonnen, das war Max im vergangenen Jahr. Und zweitens ist der dritte Startplatz eher Vor- als Nachteil.

Die Anfahrt zur ersten Kurve ist mehr als 800 Meter lang, Verstappen kann auf der sauberen Seite losfahren. Max sagt: «Klar will ich gleich beim Start Ränge gutmachen, aber ich kann es mir leisten abzuwarten.»

Ferrari-Fahrer Charles Leclerc, in der Formel 1 zum 22. Mal auf der Pole-Position, ahnt, was auf ihn zukommt: «Wir wissen, dass Red Bull Racing im Rennen das bessere Auto hat.»

Vor zwei Jahren ging Verstappen ebenfalls als Dritter ins Rennen, hinter den beiden Mercedes von Valtteri Bottas und Lewis Hamilton. Und wer führte in Kurve 1? Max Verstappen.

Verstappen wiegelt das ab: «So ein Start kannst du nicht jedes Mal herbeizaubern. Es kommt darauf an, wie gut du wegkommst und wie du dein Auto positionieren kannst. Vieles davon hat mit Instinkt zu tun. Du reagierst aus dem Bauch heraus auf die Lage, in welcher du dich befindest. Du kannst dir tausend Mal überlegen, was beim Start passieren könnte, aber letztlich kommt es jeweils dann doch anders.»

Der Mexiko-GP führt heute über 71 Runden. In den Dauerläufen am Freitag fuhr Max auf mittelharten Reifen im Schnitt eine halbe Sekunde pro Runde schneller als die Ferrari.

Noch schneller war Lando Norris, aber der muss von sehr weit hinten starten, und es wäre schon ein Geniestreich des McLaren-Piloten oder ein sehr verrückter Grand Prix oder beides zusammen, wenn er in Mexiko aus dieser Position zum Sieg fahren würde.

2022 fuhr Verstappen im Autódromo Hermanos Rodríguez mit nur einem Reifenwechsel zum Sieg – Start auf weichen Pirelli, Wechsel auf mittelhart.

2023 jedoch sind die Walzen des Mailänder Traditionsunternehmens durchwegs weicher. Will heissen – eine Einstopper wäre dieses Mal Start auf mittelhart, dann Wechsel auf hart.

Zudem hat Max Verstappen verraten: «Ich bin der einzige Fahrer, der sich fürs Rennen zwei Sätze harter Reifen zur Seite gelegt hat.»

Bei hohem Reifenverschleiss in Mexiko könnte sich Verstappen daher für eine Zweistopp-Strategie entscheiden, mit höherem Tempo: Start auf mittelhart, Wechsel auf hart, Wechsel nochmals auf hart.

Diese Flexibilität haben die Gegner von Max Verstappen nicht.


Qualifying, Mexiko

01. Charles Leclerc (MC), Ferrari, 1:17,166 min
02. Carlos Sainz (E), Ferrari, 1:17,233
03. Max Verstappen (NL), Red Bull Racing, 1:17,263
04. Daniel Ricciardo (AUS), AlphaTauri, 1:17,382
05. Sergio Pérez (MEX), Red Bull Racing, 1:17,423
06. Lewis Hamilton (GB), Mercedes, 1:17,454
07. Oscar Piastri (AUS), McLaren, 1:17,623
08. George Russell (GB), Mercedes, 1:17,674
09. Valtteri Bottas (FIN), Alfa Romeo, 1:18,032
10. Guanyu Zhou (RCH), Alfa Romeo, 1:18,050
11. Pierre Gasly (F), Alpine, 1:18,521
12. Nico Hülkenberg (D), Haas, 1:18,524
13. Fernando Alonso (E), Aston Martin, 1:18,738
14. Alex Albon (T), Williams, 1:19,147
15. Yuki Tsunoda (J), AlphaTauri, ohne Zeit
16. Esteban Ocon (F), Alpine, 1:19,080
17. Kevin Magnussen (DK), Haas, 1:19,163
18. Lance Stroll (CDN), Aston Martin, 1:19,227
19. Lando Norris (GB), McLaren, 1:21,554
20. Logan Sargeant (USA), Williams, ohne Zeit


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